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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Freund«, befahl Nick dem Kellner und wandte sich fröhlich an Alex. »Harry ist mit Livia Laceys bester Freundin verheiratet.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Alex und wandte den Kopf zu Harry. »Ich hatte angenommen, dass Lady Farnham die Ehre gebührt.«
    Harry lächelte. »Lady Farnham ist mit meiner Frau verschwägert. Beide sind bestens mit Livia Lacey befreundet.«
    »Ah, verstehe«, meinte Alex und hatte genau verstanden. Es lag auf der Hand, dass er auf Herz und Nieren geprüft werden sollte. Nun, dagegen hatte er nichts einzuwenden.
    Die drei Männer gehörten schließlich zu den oberen Zehntausend. Es war genau die Gesellschaft, in der er sich zu bewegen wünschte, und deshalb hatte er vor ihnen nichts zu verbergen. Alex machte es sich auf seinem Stuhl bequem.
    Herzog Nicolai war wie immer glücklich über angenehme Gesellschaft, besonders wenn ein guter Tropfen floss. Seufzend vor Vergnügen ließ er sich in den Sessel sinken. Constantin schätzte eher anspruchsvolle Unterhaltungen über wissenschaftliche Themen und nahm zögerlich Platz. Aber schon bald machte Harry eine Bemerkung über die chemischen Experimente von Joseph Priestley, die zur Entdeckung des Sauerstoffs geführt hatten.
    Während die zweite Flasche Burgunder geleert wurde, erklärte Harry umständlich: »Ich besitze mehrere köstliche Flaschen 96er aus demselben Weinberg … Gentlemen, wir sollten den Jahrgang in Angriff nehmen. Mal sehen, ob er genauso gut ist. Es ist nur ein kurzes Stück Weg zu mir in die Mount Street.«
    »Mit Vergnügen, Harry«, meinte David und taumelte leicht, als er aufstand. »Der Tag ist schließlich noch jung.«
    »Ja, es ist gerade drei Uhr am Nachmittag«, bekräftigte Nick, »Gentlemen, wir sollten aufbrechen und Bonhams Weinkeller auf die Probe stellen.«
    Alex stimmte eifrig zu. Schließlich konnte er nur gewinnen, wenn er Livias Freunde mit seinem Charme entwaffnete.
    »Herzog Nicolai … Graf Fedorovsky … Sie werden uns doch hoffentlich begleiten?«, lud Harry ein.
    »Oh, ja … natürlich. Warum nicht?«, stimmte Nicolai mit warmer Stimme zu und zupfte an seinem beeindruckenden schwarzen Schnurrbart. »Ich sage immer, was ist schöner, als den Nachmittag bei einem guten Tröpfchen in angenehmer Gesellschaft ausklingen zu lassen? Constantin, du hast doch einen feinen Gaumen … was meinst du?«
    »Ihre Gastfreundschaft ist mir eine Ehre, Viscount Bonham«, meinte der Graf und verbeugte sich höflich. »Ich bin allerdings eher daran interessiert, Ihr Exemplar von The History and Present State of Electricity anzuschauen. Priestleys Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Elektricität, nebst eigenthümlichen Versuchen ist doch sein anspruchsvollstes Werk. Davon war ich schon immer überzeugt.«
    »Ich kann Ihnen nur zustimmen«, bekräftigte Harry, »und ich habe es England immer als hohen Verlust angerechnet, dass die Rebellionen ihn in die Flucht nach Amerika getrieben haben. Zugegeben, seine politischen und theologischen Ansichten waren nicht besonders populär. Aber das ist noch lange kein Grund, einen Mann gewaltsam ins Exil zu jagen.«
    »Politik und Religion haben schon immer die heftigsten Leidenschaften entfacht«, bemerkte Alex, »wir müssen uns doch nur umschauen.«
    »Wie wahr«, erklärte Nicolai kopfschüttelnd, »aber nun genug der Ernsthaftigkeit für heute. Wir sollten endlich den Wein verkosten.«
    Alex zuckte unmerklich die Schultern und folgte den Männern aus dem Club. Ihm war nicht entgangen, dass Nicolai der Meinung war, die Unterhaltung würde mehr und mehr in gefährliches Fahrwasser driften. Aber wenn man kein einziges Wort über die politische Lage verlor, würde man dann nicht genauso Verdacht erregen, als wenn man seine politischen Ansichten vom Dach seines Hauses hinab in alle Welt posaunte?

9
    S pät am Nachmittag betraten Cornelia, Aurelia und Livia das Haus in der Mount Street. Ein Lakai folgte ihnen mit dem Arm voller Schachteln.
    »Oh, Hector, würden Sie die Schachteln bitte in die Kinderzimmer hinaufbringen?«, bat Cornelia den Butler, »Linton möchte sich bestimmt überzeugen, dass ich ihre Bestellung ordnungsgemäß ausgeführt habe. Bis ins Detail.« Sie lächelte verschwörerisch, und der Butler antwortete mit einer ernsten Verbeugung.
    »In der Tat, Mylady, ich werde mich unverzüglich darum kümmern. Seine Lordschaft befindet sich in der Bibliothek. Es sind einige Gentlemen zu Besuch«, erklärte Hector.
    »Ist jemand dabei, den ich kenne?«
    »Sir Nicholas

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