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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und Sir Foster, Ma’am. Und drei weitere Gentlemen, die mir unbekannt sind.«
    »Nun, in diesem Fall sollten wir uns vorstellen«, meinte Cornelia fröhlich, »kommt schon, Ladys.« Sie eilte in Richtung Bibliothek. Wenn Harry neben seinen engsten Freunden noch fremde Gäste eingeladen hatte, musste es sich um einen Höflichkeitsbesuch handeln, und dann hätte er nichts dagegen einzuwenden, dass seine Frau hereinplatzte.
    Cornelia klopfte leise, öffnete sofort und steckte den Kopf durch den Türspalt. »Guten Tag, Gentlemen. Hoffentlich stören wir nicht?«
    »Nicht im Geringsten, meine Liebe. Komm herein«, meinte Harry. Seine grünen Augen strahlten wie immer beim Anblick seiner Frau. »Oh, wie schön … Aurelia und Livia sind auch dabei.«
    Er erhob sich und kam mit ausgestreckter Hand auf seinen Besuch zu. »Kommt herein … nur herein … darf ich vorstellen?«, mit einem verschmitzten Seitenblick auf Livia fügte er lachend hinzu, »jedenfalls denen, die noch vorgestellt werden müssen.«
    Livia bemerkte den Blick, war aber zu sehr mit ihrer Reaktion auf Alex beschäftigt, um auf Harry zu achten. Alex stand halb verdeckt hinter zwei Männern, die sie nicht kannte. Seine strahlend blauen Augen musterten sie, und in seinen Mundwinkeln keimte ein zaghaftes Lächeln auf. Es war, als würde eine Welle der Lust ihren Unterleib durchfluten, so zart und schlicht, dass sie vermutete, diese Lust würde tief in ihr Inneres einsinken. Das Blut begann leise zu pulsieren, und sie fühlte sich wie magnetisch zu ihm hingezogen. Livia wurde bewusst, dass ihre Wangen sich plötzlich gerötet hatten, und sie ging unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu.
    Alex ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen, als er sich von den anderen Männern entfernte und ihre Hand ergriff. »Livia, ich hatte keine Ahnung, dass mir heute Nachmittag noch solches Vergnügen zuteil wird«, murmelte er und führte ihre Hand an seine Lippen.
    Livia brachte eine Antwort zustande, wusste aber kurz darauf nicht mehr, was sie eigentlich gesagt hatte. Ihr war klar, dass ihre Freundinnen sie beobachteten; ihr war auch klar, dass sie sich mit ihrem Verhalten selbst verriet. Vor Nell und Ellie hatte sie keinerlei Geheimnisse. Aber vor Harry und David und Nick … trotzdem konnte sie nichts dagegen ausrichten.
    Harry brachte die Rettung. »Oh, ich hatte übersehen, dass du bereits mit Prinz Prokov Bekanntschaft geschlossen hast, Livia«, schwindelte er, »Cornelia, darf ich dir Prinz Prokov vorstellen? Prokov, das ist meine Frau, Lady Bonham.«
    Livia war froh, den Begrüßungsfloskeln einen Augenblick entkommen zu können, drehte sich zu Nick und David und freute sich über den vertrauten Umgang mit ihnen. Es mochte sein, dass ihre merkwürdige Reaktion auf Alex die Neugierde der Männer geweckt hatte; aber sie waren viel zu klug und zu höflich, um den Vorfall zu kommentieren. Stattdessen plauderten sie unbefangen wie alte Freunde mit Aurelia und ihr, und Livia gewann rasch ihre Fassung zurück.
    Lady Bonham ist eine beeindruckende Frau, dachte Alex und verbeugte sich vor der eleganten Erscheinung im Nachmittagskleid aus gestreiftem Musselin. Das honigfarbene Haar hatte sie unter einen eng anliegenden braunen Filzhut gesteckt. »Ihr Diener, Ma’am.«
    »Ich bin erfreut, Sie kennen zu lernen, Prinz Prokov.« Cornelia streckte ihm die Hand entgegen und lächelte herzlich, obwohl ihre Augen ihn misstrauisch musterten. »Livia hat viel von Ihnen erzählt.«
    »Ich fühle mich geehrt«, erwiderte Alex. »Darf ich Ihnen meine Begleitung vorstellen?« Er deutete auf den Herzog und den Grafen, die höflich darauf warteten, der Gastgeberin und ihren beiden Freundinnen präsentiert zu werden.
    Verstohlen ließ Livia den Blick über Alex’ Freunde schweifen. Die beiden Männer waren älter als Alex, und auf den ersten Blick hatten sie wenig mit ihm gemein. Der ernsthafte Graf schien geflissentlich um ein höfliches Auftreten bemüht. Wenn mich nicht alles täuscht, dachte Livia, als sie gleich darauf den unsteten Blick des Herzogs bemerkte, hat der Mann offenbar ein Gläschen zu viel getrunken. Er lächelt so selig wie ein Kätzchen, das den Sahnetopf leer geschleckt hat …
    Livia gab ihr Bestes, sich auf die Unterhaltung zu konzentrieren. Aber innerlich drohte die Anspannung sie zu zerreißen. Es gelang ihr nur mit Mühe, den Anforderungen einer höflichen Plauderei gerecht zu werden. Unablässig spürte sie, wie Alex’ Blick auf ihr ruhte, sie hörte seine

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