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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Hand.
    »Nun, hier trennen sich unsere Wege, Prinz Prokov. Nochmals vielen Dank für den Tanz, obwohl ich es keineswegs billigen kann, mit welchen Mitteln Sie sich aufs Parkett geschlichen haben.« Livia reichte ihm lächelnd die Hand, rein freundschaftlich, wie sie hoffte, und auch ein wenig abweisend.
    Er führte ihre Hand an seine Lippen, drehte sie um und drückte einen unmissverständlichen Kuss in die Handfläche. »Sie erlauben, dass ich Ihnen einen Besuch abstatte, Mylady.« Es klang weniger nach einer Bitte als vielmehr nach einer Forderung.
    Livia sah keinen Grund, seine Ankündigung zurückzuweisen. Allerdings schätzte sie es, dass ihre Wünsche in solchen Dingen ebenfalls berücksichtigt wurden. Trotzdem gab sie sich mit einem verhaltenen Lächeln zufrieden, wünschte ihm leise eine gute Nacht und eilte die Treppen zu ihrem Haus hinauf. Just an diesem Abend hätte sie es begrüßt, wenn ihr ältlicher Butler Morecombe ihre Rückkehr erwartet hätte. Aber wie erwartet musste sie dreimal klopfen, bevor sie seine Filzpantoffeln drinnen über den Boden schlurfen hörte. Dann wurde der Bolzen qualvoll langsam zurückgezogen, bevor die Tür sich knarrend öffnete und der alte Mann misstrauisch durch den Spalt lugte.
    »Oh, Sie sind’s«, verkündete er, als hätte es sonst noch jemand sein können.
    »Ja, Morecombe, ich bin es«, erwiderte Livia ungeduldig, »um Himmels willen, machen Sie die Tür auf.«
    »Geduld, Geduld«, schimpfte er kaum hörbar und sperrte weiter auf, »kommen Sie schon rein. Ehrenwerte Leute liegen um diese Zeit längst im Bett.«
    Livia schlüpfte ins Innere und widerstand dem Impuls, mit einem Blick über die Schulter zu prüfen, ob der russische Prinz das amüsante Theater vom Bürgersteig aus beobachtet hatte.

    Alexander wartete, bis die Tür wieder geschlossen worden war. Dann trat er auf die Straße zurück und schaute am Haus hinauf. Es war ein stattliches Gebäude, das sich gut in die Nachbarschaft am eleganten London Square einfügte. Es gab Anzeichen, dass das Mauerwerk und die Fenster kürzlich bearbeitet worden waren; der Zaun war schwarz gestrichen, der kupferne Klopfer an der Tür glänzend poliert, die Treppenstufen fein geschliffen. Kein Zweifel, dachte er, die Bediensteten erfüllen ihre Pflichten.
    Er machte sich auf den Weg und lächelte verhalten, während er den Abend in Gedanken an sich vorüberziehen ließ. Der Bericht seines Informanten über Lady Livia war korrekt gewesen. Sie war die passende Frau. In der Tat, dachte er weiter, sie passt sogar sehr gut. Und wenn er sich nicht grob täuschte, dann versprach das respektlose Gelächter, das sie manchmal kaum unterdrücken konnte, eine amüsante und unkonventionelle Zusammenarbeit.
    An der Ecke des Cavendish Square hielt er inne und überlegte, welche Richtung er einschlagen sollte. Nach Hause? Oder in einen seiner Clubs? Er horchte in sich hinein und stellte fest, dass ihm nicht der Sinn danach stand, sich noch einmal in den Trubel zu stürzen. Außerdem hatte er keine Lust zum Kartenspielen, und er lenkte seine Schritte in Richtung seiner Wohnung in der Bruton Street.
    Er bewohnte eine geräumige und bequeme Suite, die von seinem Kammerdiener und einem Pagen gepflegt wurde. In der Küche schwang ein exzellenter Koch das Zepter. Es entsprach dem Temperament des Prinzen, dass es sich um einen reinen Männer-Haushalt handelte. Schon sein Vater hatte es vorgezogen, und auch der junge Alexander hatte sich ausschließlich unter männlichen Erziehern bewegt, nachdem er seiner Amme endgültig entwachsen war. Jedenfalls so lange, bis die Zarin Katharina ihn unter ihre Fittiche nahm, weil sie ihn als älteren Gefährten für ihren Enkel vorgesehen hatte. Aber selbst in den kaiserlichen Schulzimmern hatte es kaum Frauen gegeben; die Jungen waren unter den aufmerksamen Blicken der Privatlehrer aus dem Militär und der Diplomatie aufgewachsen, die die Zarin persönlich ausgewählt hatte. Schließlich hatte sie für ihren Erben eine Erziehung vorgesehen, die ihn auf den kaiserlichen Thron vorbereiten sollte. Selbstverständlich erst dann, wenn sie sich seines unbefriedigenden Vaters entledigt hatte.
    Dieser Tage ertappte Prinz Prokov sich oft dabei, dass er sich fragte, wie erfolgreich die Erziehung eigentlich gewesen war - wenn er darüber nachdachte, welche Entscheidungen Alexander I. in letzter Zeit getroffen hatte, der russische Zar, mit dem er befreundet war.
    Der Prinz betrat seine Wohnung und verzog das Gesicht, als

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