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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Verschönerung eines Anwesens aufbrachte. Aber so lässt es sich erklären, dachte er, warum sie jener Klausel im Ehevertrag, mit der sie ihm das Haus praktisch übereignete, nur merkwürdig zögerlich zugestimmt hat.
    Inzwischen war er entschlossen, sie unter keinen Umständen erfahren zu lassen, dass ihr das Haus niemals gehört hatte. Es würde sie nur unnötig verletzen. Außerdem war es entscheidend, dass die Anwälte sich klar und eindeutig zu den Besitzverhältnissen äußerten. Sein Herz schlug höher, als er sich in der wundervollen Halle mit ihren perfekten Proportionen umschaute, der elegant geschwungenen Treppe, der Freskenmalerei an der Decke und dem großartigen Parkett unter den Füßen. Sein ganzes bisheriges Leben hatte er in Palästen verbracht, sodass das Haus am Cavendish Square für ihn vergleichsweise bescheiden war. Aber es war das Haus seiner Eltern gewesen. Nur deshalb faszinierte es ihn, und nur deshalb nahm diese Faszination noch den hintersten Winkel seiner Seele gefangen.
    Alex schlenderte durch die Halle zur offenen Eingangstür und fragte sich, ob die Observanten ihm immer noch auf der Spur waren. Obwohl sie damit zu rechnen hatten, dass er Bescheid wusste, ließen sie nicht locker. Dabei musste ihnen doch klar sein, dass er, falls er tatsächlich etwas zu verbergen hatte, besonders vorsichtig sein würde, um sich nicht zu verraten. Denn schließlich wusste er, dass sie sich stets in seiner Nähe aufhielten. Trotzdem hatten die Männer sich sofort wieder an seine Fersen geheftet, sobald er das Haus am Nachmittag verlassen hatte. Langsam gewöhne ich mich an meine Schatten, dachte er ironisch, und wenn sie eines Tages auf die Überwachung verzichten, werde ich sie ganz bestimmt vermissen. Aber er wusste immer noch nicht, auf wessen Seite sie eigentlich standen. Nicht dass es eine Rolle spielte, solange er wachsam blieb.
    Er trat durch die Tür auf die oberste Treppenstufe und schaute sich um, konnte aber keinerlei verdächtige Regungen entdecken. Es sei denn der Mann auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der fleißig Pferdemist in seinen Korb sammelte. Im Grunde genommen kein ungewöhnlicher Anblick auf diesen verkehrsreichen Straßen, wenn Alex nicht beobachtet hätte, wie ungeschickt der Mann die Schaufel handhabte. Es machte nicht den Eindruck, als wäre er die Arbeit gewohnt.
    Alex zuckte die Schultern. Was kümmerte es ihn, wenn sein Schatten die Arme ein paar Stunden lang bis zu den Ellbogen in übel riechenden Dung tauchen musste. Er wollte sich gerade zur Halle drehen, als eine Bewegung in der Ecke des Squares seine Aufmerksamkeit weckte. Er kniff die Augen zusammen und schaute konzentriert zur Ecke. Für den Bruchteil einer Sekunde tauchte ein Kopf in einer Lücke der Ligusterhecke hinter der Umzäunung des Parks auf. Dann war der Kopf wieder verschwunden. Alex rieb sich unbehaglich über das Kinn. Wenn mich nicht alles täuscht, dachte er, habe ich gerade Tatarinov erspäht. Welche Geschäfte trieben den Mann in den Square Garden? Er überlegte, ob er zum Park hinüberlaufen sollte, um es herauszufinden. Aber dann hörte er Livias eilige Schritte hinter sich.
    »Ach, hier bist du«, bemerkte Livia und begleitete den Innenarchitekten zur Tür. »Hast du dir die Tapeten im Empfangszimmer schon angeschaut?«
    »Noch nicht«, entgegnete Alex und beschloss, sich später um Tatarinov zu kümmern. »Sollen wir es jetzt nachholen?«
    »Ja, lass uns gehen.« Die Hunde tanzten wieder um ihre Füße, während Livia in das Empfangszimmer ging. Die Maler waren fleißig bei der Arbeit. »Du liebe Güte«, bemerkte sie, »ich hoffe, der Goldton gefällt dir. Ich glaube, es ist zu spät, noch auf Apfelgrün zu wechseln.«
    »Sieht so aus«, stimmte Alex zu, »was für ein Glück, meine Liebe, dass mir das Gold wunderbar gefällt.« Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er hinunter zu den Terriern. Aus Gründen, die nur sie selbst kannten, kläfften sie, als gelte es ein wahres Symphoniekonzert zu veranstalten, wackelten mit den Schwänzchen und wälzten sich auf dem Boden. Dann sprangen sie an Alex hoch, bevor sie sich endlich zurückzogen.
    Livia stellte fest, dass das Objekt ihrer Begierde nicht besonders begeistert auf die stürmische Begrüßung reagierte, ergriff die Leinen und zerrte sie zu sich heran. »Seid still«, befahl sie und mühte sich, den ohrenbetäubenden Lärm zu durchdringen.
    Alex zupfte an den Knien seiner Hirschlederhosen und ging in die Hocke. Mit leiser Stimme

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