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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Möbel. Nur die abgewetzten Sofas und den Stuhl mit dem wackligen Bein hatte sie ersetzt. Hier in diesem Salon spürte sie den Geist der verstorbenen Sophia Lacey am stärksten.
    Es klopfte leise an der Tür. Der Innenarchitekt, dachte sie. »Ich habe die Stoffproben dabei, nach denen Sie verlangt haben, Lady Livia.« Der Mann trat zurück und hielt die Stoffmuster so hoch, dass Tristan und Isolde sofort zu ihm rannten und danach schnappten.
    Hinter ihnen ertönte ein scharfes Kommando. Sofort setzten die Hunde sich hin und ließen die Zunge aus dem Maul hängen. Alex eilte am Dekorateur vorbei. »Ich nehme an, dass du keine Möglichkeit hattest, die Tiere in der Mount Street zu lassen«, sagte er zu Livia, und das Funkeln in seinem Blick widersprach dem verzweifelten Unterton in seiner Stimme.
    »Stimmt. Es lag am Metzger, verstehst du«, erklärte sie lächelnd und spürte, wie sein Blick die Glut in ihrem Unterleib entfachte.
    »Nein, ich glaube, das verstehe ich nicht«, hielt Alex dagegen, »aber das spielt keine Rolle.« Er ergriff ihre Hand und küsste sie, beugte sich vor und küsste sie dann auf die Wange. Die Gegenwart des Innenarchitekten verlangte, dass sie sich bei der Begrüßung zurückhielten. Trotzdem spürte er, wie sie unter dem kühlen Hauch seiner Lippen zitterte, und es schmeichelte seiner Männlichkeit zutiefst, dass er wusste, wie leicht er Lust in ihr entfachen konnte … eine Lust, die seine eigene Leidenschaft spiegelte. In den vergangenen Tagen hatte es vollkommen ausgereicht, mit den Lippen zart über ihre Haut zu streifen, um seine Erregung auf den Gipfel zu treiben. In den Tiefen ihrer grauen Augen konnte er sehen, dass sie genauso fühlte.
    Entschlossen wandte er sich an den Innenarchitekten. »Haben Sie bereits alles Nötige mit Lady Livia besprochen?«
    »Leider noch nicht, Prinz Prokov«, meinte der Dekorateur ein wenig unbehaglich. »Ich wollte Ihrer Ladyschaft gerade die Stoffproben für das Schlafzimmer präsentieren.«
    »Oh, in diesem Fall mache ich besser einen Spaziergang durch das Haus und überzeuge mich, welche Fortschritte die Arbeiten inzwischen gemacht haben.«
    »Übrigens, da gibt es etwas im Esszimmer, was ich dir unbedingt zeigen möchte«, meinte Livia verschmitzt, und ihr Blick strahlte vor Lust. »In einer Viertelstunde bin ich dort. Aber zuerst sag mir doch, wie du diesen Stoff findest. Für die Bettvorhänge. Ganz hübsch, nicht wahr?« Sie zeigte auf die türkisfarbene Seide mit silbriger Stickerei.
    Schweigend betrachtete Alex den Stoff. »Meine Liebe, ich bin mir sicher, dass dein Geschmack in solchen Angelegenheiten unfehlbar ist. Ich kann die Renovierung also getrost in deine Hände legen. Bitte beeil dich, ich kann es kaum erwarten, in das Geheimnis des Esszimmers eingeweiht zu werden.« Seine Worte klangen harmlos und offen, aber in seinem Tonfall schimmerte ein Versprechen durch, das sie in seinem Blick bestätigt sah.
    Bevor sie Alexander Prokov kennen gelernt hatte, hatte Livia niemals darunter gelitten, dass ihr plötzlich die Röte ins Gesicht stieg. Doch jetzt reichte schon eine kleine Vertraulichkeit in seiner Stimme, ein leichtes Zwinkern seiner blauen Augen, und sofort schoss ihr das Blut in die Wangen. Alex hatte es genau registriert, und er ließ kaum eine Gelegenheit aus, sie aus der Fassung zu bringen.
    »Ich würde mich freuen, wenn du mir deine Meinung über die Wandbespannung im Empfangszimmer verrätst«, sagte Livia und konzentrierte sich angestrengt auf die Stoffproben auf dem Tisch. »Ich dachte an blassgoldene Streifen, um die strohgelben Bezüge zu betonen. Aber vielleicht wäre das Apfelgrün sogar noch hübscher. Schau es dir doch mal an.«
    »Zu Befehl, Ma’am.« Alex schlug die Hacken zusammen, verbeugte sich förmlich, als wollte er mit ihrer Verwirrung sanften Spott treiben, und verließ den Salon. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand er in der Halle, ließ den Blick schweifen und die Atmosphäre des Hauses auf sich wirken.
    Es war erst der zweite Besuch seit seiner Verlobung mit Livia; beim ersten Mal hatte er das Haus zusammen mit dem Architekten besichtigt. Alex hatte sich zurückgehalten, seine Meinung nur sparsam geäußert, nachdem deutlich geworden war, dass Livia zahlreiche eigene Vorschläge machte. Der Architekt und sie schienen sich in den meisten Dingen einig zu sein. Livias Gespür für das Haus und seine Einrichtung reichte weit über das Interesse hinaus, das man gewöhnlich für die

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