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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gesellschaftlichen Verpflichtungen ins Gehege kam.
    »Liv, würdest du Alex die Sache erklären? Falls Harry nicht auftaucht«, fragte Cornelia unschlüssig, denn sie war nicht sicher, wie Livia darauf reagieren würde, dass sie die Wahrheit vor ihrem Verlobten verschweigen sollte.
    »Natürlich«, meinte Livia fröhlich, »es ist schließlich nicht meine Aufgabe, Harry zu enttarnen. Wir können uns einfach an seine gewöhnliche Ausrede halten. Ein Notfall in der Familie einer seiner Schwestern hat ihn gezwungen, die Stadt zu verlassen.«
    Ihre Freundinnen lachten mit ihr, als sie sich daran erinnerten, wie oft Harry ihnen diese Ausrede aufgetischt hatte, wenn er plötzlich verschwunden war. Natürlich war ihm klar, dass es eigentlich schamlos war, seine große Familie in die Schwindeleien einzuspannen.
    »Dann ist es abgemacht. Wir treffen uns zum Dinner um acht.« Cornelia eilte zur Tür.
    Livia zog sich rasch an und hastete die Treppe hinunter. Harrys Butler hielt sich in der Halle auf, als sie zur Eingangstür ging. »Nehmen Sie die Hunde mit, Lady Livia?«, fragte er.
    Livia blieb seufzend stehen. »Das hatte ich eigentlich nicht vor, Hector. Oder fallen sie Ihnen wieder zur Last?«
    »Die Hunde scheinen einen Groll gegen den Metzger zu hegen, Ma’am. Der Metzger wiederum ist Lord Bonhams Küchenchef sehr wichtig. Besonders dann, wenn er eine große Party vorbereitet. Es herrscht ein heilloses Durcheinander in der Küche, wenn er Monsieur Armand die ausgewählten Rinderscheiben präsentiert und die Tiere ihn angreifen. Bei dem Lärm kann man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, Ma’am«, erklärte er entschuldigend. »Und wenn Monsieur Armand sich aufregt, leidet das Dinner darunter.«
    »Natürlich muss der Metzger ausgerechnet heute Nachmittag hier auftauchen«, seufzte Livia, »ich nehme die Terrier mit, Hector. Ich wollte mich sowieso zu Fuß auf den Weg zum Cavendish Square machen.«
    Hector wirkte erleichtert. »Ich werde Ihnen die Hunde persönlich übergeben, Lady Livia.«
    Wenige Minuten später kehrte er mit zwei putzmunteren Lakeland Terriern zurück, die auf dem glatten Marmorboden hilflos hin und her rutschten. Livia schaute die beiden missbilligend an. »Ich begreife immer noch nicht, wie zwei so lächerliche Fellknäuel solchen Aufruhr verursachen können«, schimpfte sie.
    Als wollten sie ihr antworten, sprangen die jungen Hunde an ihr hoch, wackelten furios mit den Schwänzen, während sie sie mit glänzenden Augen hingerissen anschauten und ihnen die Zunge aus der Schnauze hing. »Oh, kommt schon«, sagte sie und nahm dem Butler die Leinen aus der Hand. Hector öffnete schnell die Tür. »Vielen Dank, Hector.«
    »Ich habe Ihnen zu danken, Lady«, erwiderte der Butler und schloss leise die Tür.
    Es war ein kalter Dezembernachmittag. Livia legte einen schnellen Schritt vor. Die Hunde tänzelten um ihre Füße herum. Am Cavendish Square angekommen, blieb sie vor dem Haus stehen und schaute an der Fassade empor. Die glänzenden Fensterscheiben warfen das Sonnenlicht zurück, und die Eingangstür stand trotz der Kälte weit offen, während die Handwerker hinein- und hinauseilten. Alex hatte Recht behalten. Auch in kurzer Zeit konnte beachtlich viel Arbeit erledigt werden. Jedenfalls dann, wenn man über unerschöpfliche Geldquellen verfügte und seine Beziehungen spielen ließ. Für Alex, so schien es, war beides kein Problem.
    Manchmal hatte Livia sich verwundert gefragt, wie es ihm nach nur kurzer Anwesenheit in London hatte gelingen können, solchen Einfluss zu gewinnen. Aber als sie ihn danach gefragt hatte, hatte er nur gelacht und gesagt, dass man seine Ziele immer erreichen konnte, wenn man ernsthaft entschlossen war. Wie Prinz Prokov.
    Der Gedanke zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen, während sie die Stufen zum Haus hinaufging und sich seitlich an die Wand drückte, als zwei Handwerker mit Stützböcken an ihr vorbeigehen wollten. Die Hunde bellten empört und sprangen auf die Männer zu.
    Livia zerrte die Hunde durch die Halle in den Salon. Das Zimmer war zuerst renoviert worden und diente jetzt als ruhiger Hafen inmitten der chaotischen Zustände vor der Tür. Sie löste die Leinen und schaute sich zufrieden um. Der Salon war ihr ganz privates Reich. Die frische Farbe an den Wänden und die aufgepolsterten Sitzmöbel ließen ihn moderner aussehen, ohne die Atmosphäre zu beeinträchtigen. Den ausgeblichenen türkisfarbenen Teppich hatte sie behalten, genauso wie die meisten

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