Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
die Arme wieder über die Sofalehne. Seine Haut war zwei Nuancen dunkler als goldbraun.
Alexandrine stand darauf. Sie stand auf solche großen, dunklen, so verdammt gut aussehenden Typen. Seine Muskeln machten den Eindruck, als würden sie oft trainiert, und ganz bestimmt nicht nur, um eine Show damit abzuziehen. Was auch immer er tun mochte, offensichtlich verlangte es einen gestählten Körper.
» Fangen Sie gar nicht erst an, sich hier wie zu Hause zu fühlen«, sagte sie. » Weil Sie nämlich nicht bleiben werden.«
Er lehnte sich zurück und grinste sie an. » O doch, Baby, genau das werde ich tun.«
3 n
Hexe oder nicht, sie ist genau mein Typ, dachte Xia, während er beobachtete, wie Alexandrine und ihr Bruder sich ein Blickduell lieferten. Groß. Lange Beine. Hübscher Vorbau. Scheute sich nicht, Kleidung zu tragen, die ihre Figur betonte. Jeans, die auf den Hüften saßen– er mochte diese Mode. Er mochte auch Blondinen, und sie war ziemlich blond. Fast schon weißblond.
Nur ihre Frisur gefiel ihm nicht– so kurzes Haar löste immer noch Unbehagen in ihm aus–, auch wenn er fairerweise zugeben musste, dass der Schnitt auf vorteilhafte Weise ihre Wangenknochen betonte.
Ihr Shirt saß schön eng. Der Busen hätte größer sein können, obwohl sie ganz gut bestückt war. Alles in allem steckte Alexandrine Marit in einer hübschen Verpackung. In einer verlockenden Verpackung. Wenn sie keine Hexe wäre, hätte er sich längst an sie herangemacht.
» Er bleibt nicht«, erklärte Alexandrine ihrem Bruder.
» Doch, er bleibt.«
Xia streckte genüsslich die Beine aus. Es machte Spaß zuzuschauen, wie sie ihre Kräfte maßen. Eins musste man der Hexe lassen: Sie hatte keine Angst vor Harsh.
Alexandrine stemmte erneut die Hände in die Hüften. Ihr Shirt rutschte hoch, gerade so weit, dass Xia einen schmalen Streifen blasser Haut sehen konnte.
Ob sie einen Tanga trug? Jedenfalls zeichnete sich nirgendwo ein Slip ab.
» Nein, tut er nicht!«
» Du selbst hast Magellan wissen lassen, dass es dich gibt, Alexandrine. Sie kennen dich jetzt.«
» Sie? Wer zum Teufel sind ›sie‹, Harsh?«
» Was glaubst du denn? Die Magier natürlich. Richtige Magier«, erwiderte Harsh. » Leute, neben denen du eine Null bist.«
» Danke.« Sie steckte das ziemlich gut weg. Zu schlucken hatte sie lediglich daran– das konnte man deutlich merken–, dass Harsh über das Magiergeschlecht Bescheid wusste.
» Dein gottverdammter leiblicher Vater hat dich jetzt ins Visier genommen«, fuhr Harsh fort. » Glaub mir, von dem Moment an, als du Magellan die Mail geschickt hast, warst du nicht mehr sicher. Du kleine Idiotin. Sie wissen jetzt, dass du einen Talisman besitzt, und sie werden alles daransetzen, ihn dir wegzunehmen.«
Harsh war kurz davor, seine Gelassenheit zu verlieren. War sicher interessant, das zu sehen.
» Falls du auch nur eine Sekunde lang glauben solltest, Rasmus Kessler würde dich verschonen, dann bist du eine Närrin. Und eine noch größere, wenn du denkst, es würde ihn in irgendeiner Weise interessieren, dass er dein Vater ist.«
Xia schoss hoch, doch Harsh ignorierte ihn. Alexandrine sah kurz zu ihm hin, doch als sie merkte, dass ihr Bruder noch nicht fertig war, konzentrierte sie sich wieder ganz auf ihn.
» Bist du völlig durchgeknallt?«, fragte Xia.
» Halt die Klappe, Xia. Das geht allein Alexandrine und mich etwas an.«
» Hättest du mir jemals verraten, wer ihr Vater ist? Verdammt, Harsh. Wie kannst du es bloß ertragen, auch nur in ihrer Nähe zu sein, wenn du weißt, wer sie ist?«
Harsh ignorierte ihn. » Alexandrine, Kessler hat dich weggegeben«, fuhr er fort. » Du hast den Test, ob du jemals beachtliches magisches Potenzial entwickeln würdest, nicht bestanden. Deshalb hat er dich weggegeben, damit du unter uns aufwächst, den Normalen.« Das letzte Wort spuckte er beinah aus. Dabei war Harsh selbst alles andere als normal. » Du warst erst drei Jahre alt, doch er wollte dich nicht mehr. Er wollte dich damals nicht, und heute will er dich erst recht nicht. Das Einzige, was er von dir will, ist dein Talisman.«
» Ich weiß.« Das klang kalt und ruhig.
Xia hatte das Gefühl, dass sein Kopf gleich explodieren würde. Er stand nun direkt vor Alexandrine, und er zog so viel Magie, dass die Luft um ihn herum Funken sprühte.
» Du bist Rasmus Kesslers Tochter?«
» Na und?«
Er hätte es wissen müssen. Er hätte es in dem Moment wissen müssen, als er ihr gottverdammtes Haar
Weitere Kostenlose Bücher