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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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die Iris weiß. Den Mund hatte er wie in Qual verzogen.
    » Bring ihn um, Xia, oder sorg wenigstens dafür, dass er seine Magie nicht mehr einsetzen kann!«
    » Verschwinde!«, sagte Xia und drückte ihr sein Messer in die Hand.
    » Nicht ohne dich.« Sie kniete sich hin.
    Xia schien einen mentalen Kampf mit ihrem Vater auszufechten, und dieser Kampf musste beendet werden. So oder so.
    Alexandrine legte eine Hand auf Xias Schulter, und es war, als würde diese Verbindung sie verbrennen. Schmerz schoss durch ihren Körper, so gewaltig war die Magie, die Xia zog, ihre und seine. Alexandrine, nicht an ein solches Ausmaß von Macht gewohnt, wusste nichts aufzubieten, um die Auswirkungen auf sie abzumildern.
    Ihr Blick fiel auf Rasmus’ Rubinring. Blitzschnell umfing sie sein Handgelenk, drückte es fest gegen den Boden. Mit zitternden Fingern streifte sie den Ring von seinem Daumen.
    Rasmus’ Körper bog sich durch, und der Magier schrie etwas in seiner Muttersprache.
    Doch der Fluss seiner Magie war nicht unterbrochen. Ihm den Ring abzunehmen reichte nicht aus, um ihn an dem zu hindern, was er vorhatte.
    » Durian!«, rief Alexandrine.
    Durian hatte sich wieder an die Wand gelehnt, stand vorgebeugt da, die Hände auf den Oberschenkeln. Als sie seinen Namen rief, blickte er auf.
    » Fang!« Sie warf ihm den Ring zu. Durian hob die Hände, konnte die Bewegung jedoch nicht koordinieren. Klirrend fiel der Ring vor seinen Füßen zu Boden. Rasmus zog weiter. Immer noch holte er sich Energie aus dem Rubin.
    » Shit…« Xias Messer fest umklammernd machte Alexandrine einen Satz, um den Ring zurückzuholen. Sie schlitterte über den Boden, prallte schließlich gegen Durian. Doch sie hielt den Ring wieder in der Hand, und das war alles, was zählte.
    Sie kniete sich hin, und dann tat sie das Einzige, was ihr einfiel. Alexandrine konzentrierte sich auf die wenige Magie, die ihr noch geblieben war, und öffnete sich ihr ganz weit. Dann stieß sie die Spitze von Xias Messer in den Stein.
    Alles hörte auf.
    Oder sie war in Bezug auf Magie einfach nur blind und taub geworden.
    Rasmus’ Körper wurde schlaff, sein Kopf rollte zur Seite. Seine Brust hob und senkte sich, also lebte er noch. Tat er ihr leid? Sie wusste es nicht.
    Alexandrine schob den beschädigten Rubinring in ihre Hosentasche, erhob sich und ging zu Xia hinüber. Sie hörte, wie Durian heftig atmete.
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu überlegen, was passiert war. Alexandrine packte Xia an den Armen. Verdammt, selbst er schien nicht ganz bei sich zu sein. Sie schüttelte ihn heftig, und Xia versuchte, seinen Blick, der in weite Fernen gerichtet gewesen war, wieder auf sie zu konzentrieren.
    » Kannst du laufen? Oder muss ich dich tragen? Verdammt, wenn es nötig ist, trage ich dich tatsächlich!«
    Sie beobachtete, wie er beinah schielte vor lauter Anstrengung, sie anzusehen. » Ich liebe dich, Alexandrine«, sagte er.
    » Du bist nicht ganz bei dir, Süßer.« Es war klüger, wenn sie nicht vergaß, dass er das, was sie war, abgrundtief hasste. Doch damit würden sie sich später auseinandersetzen, wenn sie nicht länger in unmittelbarer Gefahr waren, ihr Leben zu verlieren.
    Sie zog Xia hoch.
    Durian war das nächste Problem. Mit mörderischem Hass blickte er auf Rasmus. Alexandrine ging mit Xia im Schlepptau zu ihm und packte ihn am Arm. Durian hielt sich zwar auf den Beinen, aber er wirkte immer noch elend. Sein Gesicht war leichenblass, Schweiß stand ihm auf der Oberlippe und lief ihm von der Stirn.
    Alexandrine nahm den Geruch von Blut wahr. » Schaffst du es allein hier heraus?«
    Durian stieß sich mühsam von der Wand ab. Eine Hand hielt er immer noch auf seine Brust gedrückt, die andere war rot von Blut. » Ja«, sagte er.
    » Super. Denn es ist jetzt Zeit zu gehen, Jungs.«
    Mist. Wer auch immer sich oben im Haus befand, würde sich sicher gleich auf den Weg hier herunter machen. Etwas prallte heftig auf den Boden.
    Alexandrine konnte sie– oder ihn– nicht spüren, doch sie wusste nicht, woran es lag. Vielleicht, weil es Magiegebundene waren, vielleicht war sie auch nur ausgebrannt und vermochte gar nichts mehr zu spüren. Im Moment bezweifelte sie, dass sie überhaupt jemals wieder Magie wahrnehmen könnte.
    » Ich denke, es sind Magiegebundene, die herunterkommen«, sagte sie. » Sie müssten mich als Hexe erkennen, also können wir nur hoffen, dass Rasmus’ Verbot, Hexen etwas anzutun, noch gilt. Bleibt also brav hinter mir. Alle

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