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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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beide.«
    Sie schloss die Tür hinter ihnen, und wieder hatte sie dieses merkwürdige Gefühl, als sie das Metall berührte. Xia wandte sich um und tat etwas mit der Tür, verschloss sie, wie Alexandrine annahm, und unwillkürlich schüttelte sie sich.
    Dann stiegen sie die Treppe hinauf, Alexandrine als Erste. Xia schien immer noch halb betäubt; wäre er bei Sinnen gewesen, hätte er ganz sicher nicht von Rasmus abgelassen, und dieser wäre inzwischen mausetot. Durian war im Moment völlig nutzlos.
    Es machte Alexandrine nervös, so ungeschützt auf der Treppe zu sein. » Gibt es einen anderen Ausgang?«, fragte sie Durian. » Eine Hintertür? Ein Fenster? Einen Geheimgang?«
    Durian und Xia schüttelten beide den Kopf.
    » Na gut, dann also weiter.« Sie berührte Xia an der Schulter, und er zuckte zusammen. Was war auf einmal mit ihm?
    Alexandrine ließ sich auf eine Stufe sinken. » Hör zu«, sagte sie zu Xia. » Bin ich ausgebrannt? Oder habe ich immer noch Magie in mir?«
    Seine Augen flackerten in allen möglichen Blautönen und wurden dann weiß.
    Alexandrines Herz begann wieder zu rasen. Merkwürdig klangen die Geräusche oben im Haus, gar nicht nach Freundschaft und Frieden. Was, um Himmels willen, sollte sie jetzt tun? Mit einem nur halbwegs brauchbaren Dämon und einem anderen, der völlig nutzlos war. Ohne eigene magische Kraft, angesichts einer unbekannten Anzahl Gegner, die gleich auf sie losgehen würden. Xias Messer war eine beeindruckende Waffe, aber Alexandrine konnte sich nicht vorstellen, wie sie im Alleingang ein ganzes Rudel Dämonen niederstrecken sollte.
    » Ja, du verfügst noch über Magie«, erwiderte Xia und berührte ihre Stirn mit einem Finger. Augenblicklich war die Verbindung zwischen ihnen wiederhergestellt. Und dennoch spürte Alexandrine nichts. Keine Magie. Nicht seine und auch nicht ihre. Sie spürte nur Xia.
    » Das wird wieder«, behauptete er.
    Das wird wieder. Klar. Sie brauchte sich nur noch daran zu gewöhnen, wie es war, » taub« zu sein.
    » Xia, ich denke, wir wollen herausfinden, ob es nur ein Zufallstreffer war, dass Durian wieder frei ist, oder ob wir auch andere Magiegebundene trennen können.« Sie wusste, dass sie nur lebend aus diesem Haus kommen konnten, wenn sie so viele Magiegebundene wie möglich befreiten.
    » Du musst nur nah genug bei mir bleiben«, erwiderte Xia und legte eine Hand auf ihre Schulter.
    Damit er leichter Magie von mir ziehen kann, dachte Alexandrine, und ihr Magen füllte sich mit Eis.
    Oben schrie jemand wie am Spieß.
    Xias Augen flackerten zwischen Eis- und Mitternachtsblau.
    Sie stiegen weiter nach oben. Doch kurz bevor sie die Eingangshalle erreichten, blieb Alexandrine erneut stehen. Zum einen, weil ihr schwindelig war. Zum anderen, weil es oben plötzlich still geworden war. Sämtliche Härchen in ihrem Nacken richteten sich auf. Sie konzentrierte sich ganz auf die letzten Stufen und darauf, nicht in Ohnmacht zu fallen.
    Der erste von Rasmus’ Magiegebundenen erschien an der Treppe. Ein furchteinflößender Typ, dem sie sich nun entgegenstellen musste, ohne auch nur einen Funken Magie zur Unterstützung.
    Du bist eine Hexe, sagte sie sich. Er ist magiegebunden. Und jetzt wiederholen wir das Ganze: Du bist eine Hexe. Er ist magiegebunden. Er darf dich nicht verletzen, und er muss tun, was du ihm befiehlst.
    Er war größer als Xia und wirkte fast genauso beängstigend. Drei kobaltblaue Streifen liefen über seine linke Gesichtshälfte.
    Er hielt einen toten Dämon am Nacken gepackt. O verdammt! Seine Hand war voller Blut. Er sah gut aus, und er lächelte, was noch unheimlicher war als das handgroße Loch, das sich dort befand, wo das Herz des toten Dämonen hätte sein sollen.
    Ein Magiegebundener durfte einen Magier nicht verletzen, und Alexandrine war sich ziemlich sicher– wenn auch leider nicht hundertprozentig–, dass sie immer noch als Hexe durchging. Deshalb hatte sie im Grunde nichts zu befürchten. Richtig? Richtig! Vielleicht würde er ihr tatsächlich am liebsten das Herz herausreißen, doch er konnte es nicht tun. Jedenfalls hoffte sie das.
    » Geh mir aus dem Weg!«, sagte sie, als er keine Anstalten machte, beiseitezutreten. Sie tat ihr Bestes, ihre Stimme so klingen zu lassen, als wäre sie daran gewöhnt, dass man ihr gehorchte. Sie zwang ihre Beine, sich wieder zu bewegen und die Stufen weiter hinaufzusteigen. Hoffentlich hatte Rasmus nicht doch noch die Kraft gehabt, die Einschränkungen für seine

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