Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
jetzt stand der Bastard da und schaute zu, wie Durian seine Tochter erwürgte. Er sandte seine geballte Macht in Durian und sprengte den verdammten Knoten. Und falls er den Magiegebunden damit umbrachte– tja, dann war es eben dumm gelaufen.
Durians Schrei hallte von den Wänden wider, aber seine Finger lagen wie festgezurrt um Alexandrines Hals. Sie packte seine Hände und zog sie fort. Xia konnte Durian nun ganz normal fühlen, wie eine Tonne in Flammen stehender Ziegel. Durian taumelte zurück, die Hände gegen seine Brust gepresst.
Alexandrine fiel auf die Knie und sog tief den Atem ein.
Rasmus war so gut wie tot.
Der Magier hatte einen Schritt nach vorn getan, war dann aber abrupt stehen geblieben. Er wusste, dass er Durian verloren hatte; Furcht zeigte sich in seinen Augen. Ihm war die Kontrolle über seinen Killer entglitten, und nun stand er ganz allein hier mit zwei Dämonen, die viel Zeit damit verbracht hatten, sich auszumalen, wie sie ihn töten würden.
Mit einem erstickten Schrei stürzte der Magier zu Alexandrine und packte sie an den Armen, zog sie hoch. » Du Närrin! Was hast du getan?« Er schlug sie so fest, dass ihr Kopf zurückflog. Doch Alexandrine zuckte nur leicht zusammen. » Sie werden uns töten, wenn ich sie nicht wieder binden kann.«
» Nein«, erwiderte Alexandrine. » Ich denke, sie werden dich töten.«
» Durian!«, rief Xia, doch der befreite Dämon war auf die Knie gesunken und schaffte es nicht, sich wieder aufzurichten.
Verdammt, sein ganzer Körper schmerzte. Xia machte einen Satz auf Alexandrine und Rasmus zu. Er spürte Durian, auch wenn diese Verbindung irgendetwas Merkwürdiges hatte; und immer noch stand ihm Alexandrines Magie offen, immer noch waren sie auch direkt verbunden. In ihr war die Magie des Talismans aufgelodert, sodass er selbst und Durian sie wie eine aus der Sippe fühlten. Und vermutlich auch Rasmus.
Xias Körper wurde zu Eis. Und dann passierte alles auf einmal.
Rasmus zog, und die Talismanmagie brodelte. Der Magier schrie auf und sprang zurück, doch er erkannte einen aus der Sippe, wenn er ihn fühlte. Und genau das spürte er jetzt in Alexandrine: Dämonenmagie.
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er begann, jenen Teil in ihr, der zur Sippe gehörte, an sich zu binden. Xia spürte, wie sich Rasmus’ Magie ans Werk begab.
» Er kontrolliert dich, nicht wahr?«, sagte Rasmus zu ihr. » Die ganze Zeit über hat er dich gelenkt.«
» Nein, hat er nicht.«
Xias Herz wurde zu Eis, als er sah, wie sich Alexandrines Körper unter der Wucht von Rasmus’ Angriff auf ihre Talismanmagie zurückbog. Er musste ihr helfen, aber sein Körper wollte ihm noch nicht richtig gehorchen. Er war nicht so schnell, wie er es hätte sein müssen.
Chaos schien den Raum zu zerreißen. Es lag an Xia, denn er war dabei, Alexandrine zu verlieren. Sie schwankte, als Xia die Kontrolle über ihre Magie entglitt, unfähig, die Kraft, die in ihr brannte, zu fokussieren, und ohne Zugriff auf seine eigene Macht. Sie würde in Flammen aufgehen, wenn er so weitermachte.
Xia drängte sich in ihren Geist, um zu bekommen, was er brauchte. Mehr Information darüber, wie ihre Magie zu nutzen war.
Alexandrine sank erneut in die Knie, schnappte mühsam nach Luft. Es war Rasmus, der ihr das antat. Sie schrie auf, als der Magier nach ihrer Talismanmagie griff. Xia spürte ihren Schmerz. Teilte ihn und versuchte, das, was gerade geschah, aufzuhalten. Schaffte es, Luft in ihre Lungen zu pumpen.
Sie taten einen tiefen Atemzug. Xia wagte es nicht, seinen mentalen Griff zu lockern. Ihre dämonengebundene Magie versengte sie beide, doch Xia wusste, wie er damit umzugehen hatte. Dumm war nur, dass seine Möglichkeiten beschränkt waren, wenn er versuchte, Alexandrine am Leben zu erhalten. Er konnte ihren Körper übernehmen und ihn dazu benutzen, Rasmus umzubringen, oder er konnte sie komplett binden, bevor Rasmus es tat. Weder das eine noch das andere war eine gute Wahl. Würde er Alexandrine auf diese Weise zum Töten zwingen, würde sie ihm das nie verzeihen. Und ganz sicher würde er sie nicht versklaven.
Durian lehnte nun an der Wand, die Hände immer noch gegen seine Brust gepresst. Er wirkte völlig erschöpft. Xia kannte das Gefühl. Damals, als Carson ihn getrennt hatte, war er in Ohnmacht gefallen. Aber auf Durians Zustand konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er lenkte einen Teil des Feuers, das in ihm brannte, in den Dämon.
» Reiß dich zusammen, Durian«,
Weitere Kostenlose Bücher