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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Magiegebundenen aufzuheben, sonst hatten sie alle einen grässlichen Tod zu erwarten.
    Der große Magiegebundene rührte sich nicht. Stattdessen ließ er den toten Dämon fallen, der mit einem abscheulichen Geräusch auf den Boden prallte. Blut tropfte von seiner Hand. Seine Augen wirkten wie tiefe blaue Seen, doch ein Hauch von Wahnsinn lag darin.
    Alexandrine reagierte nicht auf den Geruch des Blutes. Nicht mehr.
    » Ich gehe jetzt weiter«, kündigte sie an und tat einen Schritt. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und jeden Moment erwartete sie, dass er sie mit einem Feuerstoß zu Asche verbrennen oder auch ihr das Herz herausreißen würde. Was mochte der schnellere Tod sein?
    Erst da fiel ihr auf, dass sein Haar nicht kurz geschoren, sondern lang und glatt nach hinten gekämmt war.
    » Geh aus dem Weg, Iskander«, sagte Xia, und, dem Himmel sei Dank, er hörte sich wieder ganz wie der alte Xia an. » Das ist Harshs Schwester. Das heißt, sie wird keinesfalls umgebracht. Verstanden?«
    Alexandrine wandte sich zu ihm um. » Ihr kennt euch?«
    Xia zuckte mit den Schultern. » Er hat Nikodemus ebenfalls Gefolgschaft geschworen.«
    Iskander trat zur Seite, und sie stiegen nun alle die letzten Stufen nach oben. In der Eingangshalle lagen drei weitere tote Dämonen, jeder mit einem Loch in der Brust. Überall war Blut.
    » Sieht so aus, als hätte hier jemand Spaß gehabt«, meinte Alexandrine.
    » Wo ist der Magier?«, wollte Iskander von Xia wissen.
    Offensichtlich zählte sie nicht für ihn. Ihr war immer noch schwindelig und außerdem schlecht. Und sie war immer noch blind und taub, was Magie betraf.
    » Unten«, erwiderte Xia. » Machtlos im Moment.«
    » Kynan hat mich informiert, dass ihr Hilfe braucht«, berichtete Iskander.
    Alexandrine suchte sich einen Weg zwischen den Toten und versuchte, möglichst nicht hinzuschauen. Ihre Übelkeit hatte sich verstärkt. Ihr Magen revoltierte. Und ihr Kopf drohte vor Schmerzen zu platzen.
    » Wo sind die anderen Magiegebundenen?«, erkundigte sie sich.
    » Haben sich hier verkrochen, die Feiglinge«, sagte Iskander und blickte verächtlich auf die Körper zu seinen Füßen.
    » Xia muss sie trennen, bevor Rasmus wieder bei Kräften ist.«
    Xia, Durian und Iskander starrten sie an, als wäre ihr plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen.
    Die Hände in die Hüften gestemmt starrte Alexandrine zurück.
    Es ging ihr nicht gut, wirklich nicht. In sich verspürte sie nichts als Leere, und sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    » Glaubt ihr wirklich, ich würde einfach abhauen, ohne das zu tun, was nötig ist, um die zu befreien, die gegen ihren Willen hier festgehalten werden? Kommt schon, Jungs, ich brauche eure Hilfe.

29 n
    Iskander und Durian sahen Xia an. Offensichtlich warteten sie darauf, dass er etwas sagte. Schließlich war es eine Hexe, die da zu ihnen sprach.
    Xia zuckte mit den Schultern. » Versuchen wir es.«
    Augenblicklich verbanden sich Durian und Iskander. Alexandrine selbst und Xia brauchten sie. Alexandrine nahm immer noch kaum etwas wahr außer einem gelegentlichen Aufschimmern.
    Sie waren sich alle vier bewusst, dass sie schnell arbeiten mussten, denn keiner konnte sagen, wie lange Rasmus außer Gefecht gesetzt sein mochte, was auch immer ihn band.
    Xia brauchte eine Weile, um den ersten Magiegebundenen zu trennen, nachdem sie ihn aufgespürt hatten, und als er es geschafft hatte und der Dämon auf dem Boden lag, die Hände gegen die Brust gepresst, legte sich eine Eisschicht um Alexandrines Knochen.
    Iskander und Durian warteten bereits mit zwei weiteren Magiegebundenen in der Halle auf sie. Alexandrine folgte Xia und sah, wie er einem von ihnen eine Hand auf die Brust legte. Er zog, jedenfalls schloss sie das aus dem Ausdruck von Konzentration, der auf seinem Gesicht lag. Ansonsten war die wachsende Kälte in ihrem Körper das einzig sichere Anzeichen, dass er sich ihrer Magie bediente.
    Mehr Eis bildete sich. Die nächste Trennung gelang ihm wesentlich schneller als die vorherigen. Es war wichtig, dass sie nahe bei Xia stand, und wann immer sie langsamer wurde, drehte er sich ungeduldig zu ihr um, die Stirn gerunzelt, und gab ihr Zeichen, dass sie sich beeilen sollte.
    Sie arbeiteten Hand in Hand. Durian und Iskander brachten die Magiegebundenen zu ihnen, Xia trennte sie von Rasmus, und von Mal zu Mal ging es ihm leichter von der Hand, während Alexandrine mit jedem Mal leerer und kälter wurde. Als Xia den zehnten Magiegebundenen befreite,

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