Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
Vom Netzwerk:
wäre, den Talisman abzulegen, ärgerte sie höllisch, was Xia wiederum sehr komisch fand.
    » Natürlich kann ich die Kette ausziehen; es ist ein Anhänger, sonst nichts.« Sie griff nach der Schnur und streifte sie über ihren Kopf, schnell und entschlossen. Sie zog weiter, bis das Amulett sichtbar wurde. Mit einem Lächeln, das ebenso falsch wie gezwungen war, hielt sie Harsh den Talisman hin. » Siehst du!«
    Xia streckte eine Hand aus. » Ich bin beeindruckt«, meinte er.
    » Und du wolltest mir nicht glauben!«
    Er wäre noch tiefer beeindruckt gewesen, hätten ihre Finger die Schnur nicht so fest umklammert.
    » Okay, dann kannst du mir das Amulett auch geben. Oder Harsh, falls du nicht möchtest, dass ich dir so nahe komme«, erwiderte Xia. » Er wird gut darauf aufpassen.«
    Diesmal hatte er Alexandrine nicht einmal berührt. Schmerz durchschoss ihn, seine Knie gaben nach unter der Wucht der Macht, die durch Harshs Schwester floss. Aber es war keine Hexenmagie, ihr Ursprung lag in dem Talisman.
    Xias Sicht verschwamm. Shit. Ihm wurde übel.
    Alexandrine schrak vor ihm zurück, und diese seltsamen Empfindungen wurden schwächer und verschwanden dann ganz.
    » Ich kann es nicht«, flüsterte sie. » O Gott, wieso bin ich unfähig dazu?«

4 n
    Es war dunkel um sie herum, als Alexandrine die Augen aufschlug. Sie wusste nicht, was sie aus ihrem tiefen Schlaf geweckt hatte, doch sie war augenblicklich wach und aufmerksam, und das machte ihr Angst. Gänsehaut überzog ihren Körper. Schon wieder. Sie setzte sich in ihrem Bett auf und lauschte angestrengt.
    Xia war nun seit achtundvierzig Stunden bei ihr, und es war schon schlimm genug, ihn ständig in ihrer Nähe zu haben. Doch noch schlimmer war dieses entnervende Gefühl, das sie nicht losließ, seit Harsh ihn in ihr Apartment gelassen hatte: dass sich eine Katastrophe über ihr zusammenbraute. Eine Katastrophe unbestimmter Art. Und dass Xia der verdammte Auslöser für diese Vorahnung war, ohne dass sie auch nur den geringsten Hinweis hatte, was sie tun musste, um diese Katastrophe abzuwehren.
    Alexandrine hasste das. Sie hasste es zutiefst.
    An den ersten beiden Abenden hatte sich Xia auf ihrer Couch breitgemacht, Musik gehört oder sich auf seinem iPod Videos angesehen. Heute hatte er tagsüber nahe ihrer Arbeitsstelle herumgelungert und immer wieder die unheimliche Fähigkeit bewiesen, scheinbar aus dem Nichts aufzutauchen. Ihre Kollegen glaubten, dass sie was mit diesem Model-Typen hatte, einschließlich Noah, in den sie seit zwei Monaten verknallt war. Zwei Tage von diesem Unsinn hatten gereicht, das bisschen Liebesleben, das sie hatte, vollkommen zu ruinieren.
    Alexandrine hatte gehofft, dass Xia sie wenigstens abends wieder ignorieren würde, und er hatte es dankenswerterweise getan.
    Auch jetzt herrschte Schweigen in der Wohnung, doch nun sandte es ihr einen Schauder über den Rücken.
    Ihr Wecker zeigte an, dass es genau ein Uhr vierundzwanzig war. Draußen dröhnte der Verkehr unvermindert, hier drin im Apartmenthaus war alles still. Wie üblich um diese Nachtzeit, und doch lief ihr eine Gänsehaut über Arme und Rücken. Alexandrine versuchte herauszufinden, ob ihr Unbehagen mit Xia oder mit etwas anderem zu tun hatte.
    Du musst hier raus!
    Definitiv mit etwas anderem.
    Sie stieg aus dem Bett und tastete nach den erstbesten Kleidungsstücken, die ihr in die Finger kamen. Jeans, eine Bluse. Keine Zeit, noch nach dem BH zu suchen.
    Beeil dich! Los, beeil dich!
    Sie schloss die mittleren beiden Knöpfe, die übrigen ließ sie offen. Schlüpfte ohne Socken in ihre Sneaker.
    Vielleicht brannte es ja in einem der Nachbarhäuser, doch Rauch war nicht zu riechen. Ob sie schnell noch ein paar Sachen zusammenraffen sollte, Dinge, die gar nicht oder nur schwer zu ersetzen waren?
    Vor ihrer Zimmertür knarrte eine Diele.
    Alexandrine erstarrte. Das Herz schlug ihr gegen die Rippen. Dort draußen befand sich irgendetwas Böses, und sie war in diesem Raum gefangen. Doch ihre Ahnungen verrieten ihr nicht, was es war.
    Ihr Puls raste, als sie nach ihrer Tasche griff, die auf dem Boden lag, und nach ihrem Handy tastete. Aber sie stellte sich ungeschickt an und fand es nicht gleich.
    Sie lauschte erneut. Nein, es gab keinen Zweifel: Es war tatsächlich irgendjemand dort draußen. Bewegte sich. Eine Person oder zwei?
    Sie hatte Xia die Couch überlassen, irgendwo musste er schließlich schlafen. Schlimm genug, dass sie sich das Bad und die Küche teilen mussten. Sie

Weitere Kostenlose Bücher