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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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» Die gibt es.« Er folgte mit seinem Zeigefinger einer Linie von ihrer Stirn zu ihrem Kinn. Xia hatte sie nicht berührt, doch ihre Haut prickelte, als hätte er es getan. » Sag mal, in welcher Welt hast du bis jetzt gelebt, Hübsche?«
    Mist. Angeblich waren Magiegebundene Dämonen, die von Magiern kontrolliert wurden. Sehr mächtigen Magiern offensichtlich. Ihre Existenz war immer wieder Gegenstand hitziger Diskussionen zwischen den Magiebegabten, die sie kannte. Die wirklich machtvollen Magier gaben sich nicht mit Leuten wie ihr ab, die sich das wenige, was sie über Magie wussten, selbst beigebracht hatten. Sie bildeten eine abgeschottete Elite.
    Alexandrine musste sich eingestehen, dass sie und die anderen Magiebegabten, die sie kannte, da wohl einem fatalen Irrtum erlegen waren. Selbst Maddy, ihre beste Freundin, die viel mehr als jeder andere wusste, glaubte, dass » Magiegebundene« eher ins Reich der Fabel gehörten, wie Basilisken, Oger und Sumpfmonster.
    Bei der Vorstellung, dass es Magiegebundene wahrhaftig geben könnte, rutschte ihr das Herz in die Zehenspitzen. » Bist du ganz sicher?«, fragte sie.
    » Hölle und Teufel, ich bin ganz sicher. Willst du dich über mich lustig machen?« Xias Stimme klang gemein hart.
    Bei ihren Bemühungen, mehr über sich und ihre Fähigkeiten zu erfahren, war sie in den Schriften über Magie mehr als einmal auf Stellen gestoßen, die sich auf Magiegebundene bezogen, doch sie hatte einfach nicht glauben wollen, dass man jemandem so etwas antun konnte. Magiegebundene mussten genau das ausführen, was ihnen befohlen wurde– was auch immer es war. Durch Magie wurden sie dazu gezwungen.
    In den alten Legenden hatte sie gelesen, dass in jenen Dunklen Zeiten, als die Dämonen außer Kontrolle geraten waren, die Magier unschuldige Menschen nur dadurch retten konnten, dass sie die Dämonen entweder töteten oder durch Magie unter ihr Joch zwangen. Sie mit Magie banden.
    Aber das waren alles nur Geschichten. Legenden. Nichts, was wirklich geschah.
    » Woher willst du denn wissen, dass es sie gibt?«
    Xia beugte sich zu ihr vor, und sie musste all ihre Beherrschung aufbieten, um nicht zurückzuweichen. Sie sah, wie angespannt sein Körper war, doch sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    » Woher ich das weiß?« Seine Stimme klang hart und verbittert. » Weil ich selbst magiegebunden war, Hexe.«
    Seine Antwort entsetzte sie. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Unglaube, Ablehnung, Horror erfüllten sie.
    » Was glaubst du, warum ich deinen Vater so hasse?«, fügte Xia rau hinzu.
    » Mein Vater ist tot«, erwiderte sie. » Mein wirklicher Vater ist der Mann, der mich großgezogen hat, und er war kein Magier.«
    » Trotzdem bleibt Kessler dein Daddy. Und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wenn du verstehst, was ich meine, Hexe.«
    » Nein«, wisperte Alexandrine.
    » Du bist eine Hexe, und ich glaube nicht, dass du ganz ohne magische Begabung bist. Deshalb lass mich dir eins ganz deutlich sagen, Alexandrine: Falls du aufgewacht bist, weil du das Gefühl hattest, dass etwas geschehen würde, dann muss ich das wissen. Jetzt«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Verdammt, seine Stimme war wie flüssiges Gold.
    » Ich muss es jetzt wissen. Bist du aufgewacht, weil du glaubtest, du hättest Hilfe nötig?«
    » Ich habe es nicht geglaubt.« Sie sah ihn an. » Ich wusste es.«
    Xia ließ sie los. » Verdammter, elender Mist.«
    Er bezog das nicht auf sie persönlich, sondern auf die Situation, in der sie sich befanden. Und wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass tatsächlich richtige und wahrhaftige Magiegebundene auf sie losgelassen worden waren, dann konnte sie ihm nur recht geben.
    Das Licht ging aus. Obwohl in ihrem Apartment eh keine Lampen mehr brannten. Der Schein der Straßenlampen erlosch. Der Raum war dunkler, als er sein sollte. Die Anzeigen sämtlicher elektronischer Geräte waren verschwunden. Es machte nicht den geringsten Unterschied, ob sie ihre Augen öffnete oder schloss, was Alexandrine, gelinde gesagt, ziemlich irritierend fand. Ihr war übel, und ihre Beine waren weich wie Gummi.
    » Hör zu, Hexe.«
    Sie wandte sich in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Wieso hatte sie plötzlich den Eindruck, er sei größer als zuvor? Hatte er sich aufgerichtet?
    » Ich habe deine Wohnung gegen solche Scheiß-Magier wie Christophe oder Rasmus gesichert, aber ich hatte nicht genug Zeit, um den Schutz zu perfektionieren. Er wird Magiegebundene nicht ewig

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