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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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sie. Oder vielleicht spürte sie durch ihn, wie sie ihn berührte.
    Sie verlor die Orientierung. Es war zu verwirrend, dass sie seine Empfindungen nicht von ihren unterscheiden konnte. Sie schwankte, und die Bewegung half ihr, sich von Xia zu lösen. Alexandrine wollte sich aufrichten, doch es gelang ihr nicht, weil sie nicht länger wusste, wo oben und unten, wo links und rechts war.
    Furcht erfüllte sie. Und da war noch etwas: ein tiefes Summen, so leise, dass sie fast nicht erkannt hätte, was es war: Xias Magie, die durch sie floss.
    Das kann doch einfach nicht wahr sein!
    Alexandrine legte die Hände über ihre Augen. » Verschwinde aus meinem Kopf!«
    » Alexandrine!«
    Er war so schön, dass es fast schmerzte. Seine Stimme war wie Samt; sie hätte ihm ewig zuhören können. Besonders, wenn er ihren Namen auf diese Weise aussprach, so sanft und zärtlich.
    Ihr Kopf klärte sich ein wenig. Nicht viel. Doch nun krampfte sich ihr Magen zusammen. Alexandrine zwang sich, die Augen wieder zu öffnen, und blickte direkt in das unglaubliche Blau seiner Augen.
    » Alexandrine«, sagte Xia erneut.
    Ihre Benommenheit war nun fast gänzlich gewichen, und Alexandrine erkannte, dass sie immer noch kniete, sich immer noch an seine Schultern klammerte und dass auch er auf den Knien war. Einen Arm hatte er um ihre Taille gelegt. Er wollte sie stützen, die Finger gespreizt, damit sie nicht fiel, und sicher war es ein Zufall, dass seine Hand dabei unter ihre Bluse geglitten war. Mit der anderen Hand hielt er das Amulett, und sie konnte immer noch seinen Schmerz spüren.
    » Atme!«, befahl Xia ihr.
    Himmel, sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob er das laut ausgesprochen oder es in ihrem Kopf gesagt hatte.
    Sie holte tief Luft. Die Welt hörte auf, sich zu drehen, doch alles hatte sich verändert. Eiskalte Luft kratzte in ihren Lungen. Ihre Augen schmerzten.
    Xias Augen schienen große, tiefe Seen von elektrischem Blau zu sein.
    » Besser?«, wollte er wissen.
    Alexandrine schob ihn weg. Wohl wissend, dass er nur zurückwich, weil er es wollte, nicht, weil sie genug Kraft besessen hätte, um ihn wegzuschubsen.
    Er ließ den Talisman los, und im selben Moment brach die Verbindung zwischen ihnen ab.
    » Und, war es für dich auch so nett?«, sagte Alexandrine.
    » Du kannst mich, Hexe.« Nun ja, sie waren beide nervös. » Mein Fehler war das nicht.«
    » Und meiner ganz bestimmt auch nicht.« Alexandrine hatte davon gelesen, dass Dämonen angeblich eine Gefahr für die Menschheit darstellten. Und in ebendiesem Moment erschien es ihr gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass diese Warnung zu Recht bestand.
    » Ich dringe normalerweise nicht ohne Erlaubnis in den Geist eines anderen ein«, erwiderte Xia. » Ich schwöre dir, ich habe nicht die geringste Ahnung, was gerade passiert ist.« Er stieß sie leicht gegen die Schulter. » Aber wenn du deshalb unbedingt herumjammern willst, dann renn doch zu deinen Magierfreunden und heul ihnen vor, dass Dämonen in den Staub getreten und getötet oder zu Sklaven gemacht werden müssen. Vielleicht kannst du dich ja mit all deinen Nichtskönner-Kumpels zusammentun, damit ihr versuchen könnt, genug Magie zu ziehen, um euch euren eigenen Magiegebundenen einzufangen.« Er tippte mit dem Finger gegen ihr Amulett, drückte es in ihren Bauch. » Oder du brichst das hier auf und lebst ein bisschen länger.«
    Wieder geriet Alexandrine völlig durcheinander, als sie ohne Vorwarnung direkt in ein Paar braune Augen starrte. Honigbraun, nicht unnatürlich blau. Ihre eigenen Augen. Und auf ihre eigenen Wangen. Ihre Nase, ihr Kinn, ihren Mund. Nichts davon erschien ihr vertraut. Es war, als würde sie in einen Spiegel blicken und ihr eigenes Gesicht nicht erkennen. Verlangen durchströmte sie. Heiß und wild.
    » Was ist das?«, flüsterte sie. Und wieder bekam sie kaum Luft. » Was passiert mit mir?«
    » Verdammt will ich sein, wenn ich das weiß.« Xia zog seine Hand zurück, doch noch bevor er den Satz beendet hatte, wusste Alexandrine, dass er log. Die Verbindung zwischen ihnen bestand weiterhin, wenn auch nur ganz schwach. Sie war immer noch da, in Wartestellung quasi, bereit, erneut aktiviert zu werden.
    » Es ist der Talisman.« Sie nahm seine Hand– überrascht, dass er diese Berührung zuließ, nach all dem, was er ihr über die Gräueltaten ihres Vaters erzählt hatte– und öffnete seine Finger. Erwartete, Blut zu sehen. Und war seltsam enttäuscht, als sie keines sah.
    Das Zimmer schien

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