Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
ausdrücklich verboten, mit ihr zu schlafen.«
Sie griff nach seiner Hand, der panthergezeichneten. Und er schien nichts dagegen zu haben, dass sie ihre Finger mit seinen verschränkte. Alexandrines Hand prickelte. Vielleicht hatte er gar nicht bemerkt, dass sie ihn berührte, so tief, wie er in seine Erinnerungen versunken war.
» Aber es wäre auch nicht die Art von Sex gewesen, die ich mir wünschte. Es ist verdammt anders, wenn man alles und jeden nur verletzen will. Und es ist anders, wenn man dazu gezwungen wird.«
Xia blickte sie an. » Rasmus Kessler gehört zum Magiergeschlecht, und das heißt, dass er ein rachsüchtiger Bastard ist. Einige Male befahl er mir, es zu tun. Mit irgendwelchen Hexen, die er tot sehen wollte. Ich musste ihm gehorchen. Nicht dass es mir in so einem Fall viel ausgemacht hätte. Magier und Hexen wie dich ins Jenseits zu befördern war meine Lieblingsbeschäftigung. Rasmus hat es Spaß gemacht, bei solchen Gelegenheiten in meinem Kopf zu sein, damit er alles spüren konnte, was ich ihnen antat. Verstehst du, was ich damit meine? Er wusste, wie gemein und was für ein verdammt widerlicher Bastard ich war.«
» Xia, ich weiß«, flüsterte sie. Und wünschte, sie wüsste es nicht. » Es ist okay.«
» Wenn ich einen aus dem Magiergeschlecht getötet habe, fühlte sich das fast so an, als sei ich frei. Ich habe für diese Aufträge gelebt.«
Alexandrine drückte seine Hand. » Es ist okay«, wiederholte sie. » Ich verstehe.« Und verdammt, das tat sie. Kein Wunder, dass er sie nicht wollte.
» Ab und zu hatte ich allerdings schon Sex. Richtigen.« Seine Wimpern verbargen seine Augen. » Ein Magiegebundener hält immer nach Lücken Ausschau, nach einer Möglichkeit zu rebellieren, auch wenn er sie nicht oft entdeckt. Fast immer, wenn ich mit einer Frau geschlafen habe, wollte es Rasmus auch.«
» Es tut mir so leid für dich.«
» Es war die Schuld einer Hexe, dass ich gebunden wurde.« Xia richtete sich auf, setzte sich im Schneidersitz hin. Ihre Hände blieben verschränkt. » Betrogen von einer Hexe. Sie besaß keine sonderlich beeindruckenden Kräfte– genug, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, doch sie konnte längst nicht so machtvoll wie Rasmus oder Christophe ziehen. Sie gehörte zu Rasmus, doch das fand ich erst heraus, als es bereits zu spät war.«
» Und ich bin auch eine Hexe.« Nicht diejenige, die ihn betrogen hatte, das wusste Xia sehr wohl. Er konnte Hexen nur nicht ausstehen. Aus gutem Grund, unglücklicherweise.
Xia stieß langsam seinen Atem aus und legte seine Hand samt ihrer auf seinen Oberschenkel. » Ja, das bist du. Eine, die keine Kontrolle über ihre Magie hat. Das macht dich so gefährlich.« Er sah ihr in die Augen. » Ich werde mich auf keinen Fall in eine Situation bringen, in der ich erneut gebunden werden könnte. Egal, wie wild ich darauf bin, mit dir zu schlafen.«
Die bloße Vorstellung raubte ihr für einen Moment den Atem. » Ich könnte dich nicht binden, Xia. Nie. Nicht einmal dann, wenn ich Ahnung hätte, wie das ginge. Das weißt du, Xia.«
Seine Augen wurden schmal, behielten aber ihren Farbton bei. » Du hast nicht die geringste Ahnung, was passieren könnte, würdest du mit jemandem wie mir schlafen– genauso wenig wie ich.« Er legte seine freie Hand auf das angezogene Knie. Er hatte lange, schlanke Finger.
» Glaubst du denn, dein Talisman wäre zu dir zurückgekehrt, weil die Gesetze der Physik mal eben für einen Moment beschlossen hätten, Ferien zu machen?«, fuhr er fort. » Du hast gezogen, Alexandrine. Magie gezogen. Und es hat funktioniert. Es könnte wieder funktionieren, zum Beispiel dann, wenn mich die Leidenschaft vergessen ließe, mich gegen deine Kräfte abzuschotten… nein, es gibt nur eine Möglichkeit für mich, mit einer Hexe zu schlafen.«
» Oh. Und die wäre?« Sie musterte ihn. Er meinte es ernst. Und, was noch wichtiger war, er hatte es nicht grundsätzlich abgelehnt, oder? Er stellte lediglich Bedingungen.
» Dass du dich komplett unter meine Kontrolle begibst.«
Alexandrine versuchte zu verstehen, was das bedeutete. Einige komische Bilder entsprangen ihren Gedanken, doch sie war sicher, dass er so etwas nicht meinte. » Ich nehme nicht an, dass du vorhast, mich zu fesseln oder so.«
Xia ließ ihre Hand los. » Worüber zum Teufel haben wir die ganze Zeit geredet? Verdammt, Alexandrine, du bist doch nicht dumm. Ich meinte Kontrolle.« Er tippte mit dem Zeigefinger gegen ihre Stirn, und
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