Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
Alexandrine spürte, wie ein Schauder durch ihren Körper lief. » Dass du und deine Magie komplett und vollkommen unter meiner Kontrolle wärt.«
» Das kannst du?« Natürlich hatte sie schon davon gelesen. Mit den anderen darüber geredet, die genauso waren wie sie und versuchten, auf sich allein gestellt, alles Wissenswerte zu lernen und falsche Behauptungen von der Wahrheit zu unterscheiden. Sie selbst hatte sich niemals vorstellen können, dass es eine solche Kontrolle gab. Aber sie hatte sich ja auch nicht vorstellen können, dass magiegebundene Dämonen existierten, geschweige denn frei lebende wie er.
Xia drückte Alexandrine unvermittelt zurück und rollte sich auf sie, und sie reagierte mit voller Stärke auf ihn. Schneller, als sie Luft holen konnte.
Er legte eine Hand unter ihr Kinn. » Baby«, sagte er sanft, » du wärst verblüfft über das, was ich alles tun kann.« Sein Blick, dieses großartige Blau, brannte sich in sie. Und sein Mund war so schön, wie zum Küssen geschaffen. » Willst du eine Kostprobe?«, fügte Xia hinzu.
» Vielleicht.« Sie schlang ihre Arme um seine Schultern. Himmel aber auch! Dieser Mann bestand aus nichts als Muskeln.
» Ja oder nein?« Er presste seinen Unterleib gegen ihren. Seine Stimme klang warm und verführerisch. Es war verdammt unfair. » Weil ich nämlich deine Zustimmung dazu brauche.«
» Also dann, ja.« Alexandrine bog sich ihm entgegen, spürte seine Erregung. Und wollte noch viel mehr davon spüren, mit ihrem Körper und ihrer Seele.
Erneut berührte er ihre Stirn. Alexandrine meinte ein Summen zu fühlen und einen immer stärker werdenden Druck gegen ihren Schädel. Und dann befand sich Xia in ihrem Kopf. Wirklich und wahrhaftig, und es war ganz anders, als sie es erwartet hatte. Ganz anders als zuvor. Sie geriet in Panik, hatte das Gefühl zu ersticken, weil ihr Ich zurückgedrängt war in einen verschwindend kleinen Teil ihres Geistes.
Xia empfand das genaue Gegenteil. » Alexandrine…«, flüsterte er, » das ist gut. Du fühlst dich so gut an.« Seine Augen veränderten sich, durchliefen unzählige Nuancen von Blau, bis sie ein Weiß mit dem winzigsten Hauch von hellem Blau zeigten.
Wieder drängte er sich gegen sie, und obwohl es ihren Körper erregte, wusste sie, dass Xia jede Reaktion von ihr zu bestimmen vermochte. Als er sich zurückzog, fühlte sie sich nicht mehr ganz so unbehaglich. Obwohl er sie immer noch beherrschte. Und sie nur das empfinden konnte, was er ihr zu empfinden erlaubte.
Es war so offensichtlich, wie sehr ihm das gefiel. Es gefiel ihm, jede ihrer Regungen zu bestimmen, doch ihr gefiel es nicht zu wissen, dass er sie dazu bringen konnte, alles zu tun, was er wollte, auch wenn sie nicht einverstanden war. Alles.
Xia zog sich aus ihrem Geist zurück. Sie gehörte wieder sich selbst, doch sie war noch so erschüttert, dass sie zitterte. Er wollte sie küssen, doch nun war sie es, die die Hände hob, um ihn abzuwehren.
» Nein, das ist…« Nein. Das wollte sie nicht. Keine fünf Minuten würde sie das ertragen können. » Ich… ich kann das nicht.«
Xia zog sich von ihr zurück. » Sag mir Bescheid, wenn du bereit bist, es auf diese Weise zu tun… und dann bin auch ich bereit, das Risiko einzugehen, dass Harsh mich umbringt, weil ich es gewagt habe, dich zu berühren.«
» Warum?« Alexandrine setzte sich auf. Ihre Hände zitterten fürchterlich, und sie versuchte, es zu verbergen, indem sie die Arme um ihre Knie schlang. » Warum muss es auf diese Weise sein?«
Xia verzog den Mund. » Weil ich anders nie wieder eine Hexe so nah an mich heranlassen werde. Niemals.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. » Egal, wie verrückt ich nach dir bin. Entweder schlafen wir unter meinen Bedingungen miteinander oder gar nicht.«
Alexandrine stand auf, obwohl ihre Beine sie kaum tragen wollten.
» Das habe ich befürchtet«, sagte er leise.
Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. » Tut mir leid, Xia. Tut mir echt leid.«
10 n
Es musste inzwischen Freitag sein, wenn Xia sich nicht irrte. Er kümmerte sich nicht sonderlich um menschliche Zeiteinteilungen, es sei denn, er war dazu gezwungen, und so wusste er meist nicht, welcher Wochentag gerade war.
Er lag auf der Couch, den Blick gegen die Decke gerichtet. Seine Füße hingen über die Lehne, und er versuchte vergeblich, eine bequemere Position zu finden. Alexandrines Möbel waren nun mal nicht für jemanden von seiner Größe gemacht.
Was für eine elende Woche
Weitere Kostenlose Bücher