Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
hatte ich keine Ahnung«, meinte sie schließlich.
» Ich weiß.« Xia lehnte den Kopf zurück und atmete tief durch. » Deswegen habe ich es dir ja auch erzählt.«
» Und jetzt geht es dir schlecht?«
Er wandte den Kopf und sah sie an. » Ich kann mich in deiner Nähe einfach nicht entspannen, Alexandrine.«
» Dafür kann ich nichts. Ganz bestimmt ist das nicht meine Schuld.«
» Behaupte ich ja auch gar nicht.« Er setzte sich wieder aufrecht hin und hätte sie dabei beinahe berührt. Er durfte die Hexe nicht berühren. Das wäre schlecht. Sehr schlecht. » Es ist nicht deine Schuld, dass ich so verdammt gern mit dir schlafen möchte und so gereizt bin, weil ich nicht bekomme, was ich haben will.«
» Ich weiß es zu schätzen, dass du mir davon erzählt hast.« Alexandrine kreuzte die Arme vor der Brust. Xia sah sie an, und sie wurde rot. » Ich meine von dem Copa, nicht von deinem sexuellen Frust! Ich dachte wirklich, du wolltest einfach nur high sein.« Sie machte eine Handbewegung, verschränkte die Arme dann aber schnell wieder. » Wie schlecht geht es dir wirklich?«
» So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Ich komme klar damit.« Was für eine Lüge! Eine Riesenlüge. Aber was würde es schon ändern, wenn er ihr das eingestand? Er würde es schaffen, weil er es schaffen musste.
Alexandrine schüttelte den Kopf. » Wenn du es nehmen musst, dann tu es, Xia.«
» Bist du sicher?«
» Ich habe schließlich nicht vor zu sterben. Du vielleicht?«
» Nun ja. Wo du recht hast, hast du recht. Danke.« Xia schlug das Blatt auf und nahm hastig zwei der Pillen, dann faltete er es wieder zusammen und steckte es zurück in seine Tasche. Bitte, lass das Zeug schnell wirken, dachte er. Sehr schnell!
» Wirkt das Zeug auch bei Menschen?«
Xia überlegte gut, bevor er antwortete. » Nicht bei Leuten ohne Magie.«
Sie blickte ihn aus schmalen Augen an. » Und bei denen mit Magie?«
Jetzt hatte er wohl keine Möglichkeit mehr, der Kugel auszuweichen, die genau auf seinen Kopf zuflog. Xia beschloss, keine Ausflüchte mehr zu suchen.
» Magier nehmen Copa ebenfalls«, erwiderte er, während er bereits die Wirkung der Pillen zu spüren begann– ein leichtes und angenehmes Gefühl des Wohlbehagens. Doch längst nicht stark genug, um sein Verlangen nach Alexandrine zu dämpfen.
» Aber Magier verbinden sich nicht auf die gleiche Weise wie ihr«, wandte sie ein. » Warum nehmen sie es dann?«
» Es wirkt bei euch anders als bei uns. Eine Zeit lang hilft es einem Magier dabei, mehr Macht zu ziehen, als es ihm sonst möglich wäre.«
Ihre volle Aufmerksamkeit war auf ihn gerichtet. Und nun saßen sie da, auf der Couch, ach, so gemütlich, und Xia empfand plötzlich einen ganz neuen Respekt für Alexandrine. Es war ihr gelungen, ihr Leben gänzlich umzukrempeln, und selbst ein Monster musste dem Achtung zollen.
Xia strich ihr mit dem Daumen über eine Augenbraue, und prompt verspürte er wieder Verlangen. Alexandrine wich zurück, doch nicht weit. Er wusste, sie begehrte ihn. Sie beide wollten, auf einer rein körperlichen Basis, das Verbotene. Das war krank, oder?
» Manchmal können Menschen ihre Magie nicht regulieren«, fuhr Xia fort. » Selbst wir müssen erst lernen, wie man richtig zieht, damit man genau das richtige Maß an Kraft einsetzt. Magiern, die das nicht beherrschen, hilft Copa, ihre Macht unter Kontrolle zu bekommen. Doch die meisten von euch benutzen es, um über mehr Magie zu verfügen.«
» Aber eine negative Seite gibt es immer, oder?«, sagte Alexandrine.
Er schob ihr das Haar hinter die Ohren und ließ die linke Hand in ihrem Nacken liegen. Und spürte augenblicklich, wie sein Verlangen wuchs.
» Viele der mächtigeren Magier missbrauchen es«, fuhr Xia fort. » Sie wollen diesen plötzlichen Anstieg ihrer Magie. Manche von ihnen nehmen es, bis es sie umbringt. Rasmus raucht es. Ich habe immer gehofft, dass er einmal eine Überdosis erwischen würde, aber er achtet sehr sorgfältig darauf, wann und wie viel er wie oft nimmt.«
» Was meine Vermutung bestätigt.«
» Nun ja. Ich hätte dir gleich alles über Copa erzählen sollen.«
» Richtig.« Erneut packte sie ihn am Handgelenk, und wieder spürte Xia seine Haut prickeln. Dann beugte sie sich zu ihm.
Xia war nicht dumm. Er erkannte eine Einladung, auch wenn sie nicht laut ausgesprochen wurde. Eine Einladung, hübsch unartig zu sein. Und ja, er war bereit, sie anzunehmen. Unter einer Bedingung.
» Du weißt, wie es ablaufen
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