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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Arbeit herumgetrieben hatte, hatte sie auf dem Rückweg kurz angehalten und etwas zu essen mitgenommen. Mist. Irgendwas hatte er da durcheinandergebracht.
    » Tut mir leid«, sagte er.
    Alexandrine machte eine abwehrende Handbewegung. » Ist schon okay.«
    » Hör zu. Ich bin daran gewöhnt, dass man mir sagt, was ich tun soll und wann.« Ihre Augen wurden groß, während er das sagte. Er wusste es nicht zu deuten. War sie jetzt wieder böse, oder was? » Dieser ganze Freiheitskram ist noch zu ungewohnt für mich. Ich baue ständig irgendwelchen Mist.«
    Eines der Körner sprang hoch, und Alexandrine wandte sich wieder der Pfanne mit dem heißen Öl zu. Einen ihrer bloßen Füße hatte sie auf den anderen gestellt. Und so lange, lange Beine.
    Er wusste nicht, was er von ihrem Schweigen halten sollte. Sein Rückgrat prickelte. Nicht, weil sie Magie gezogen hätte, sondern weil er damit rechnete, dass sie es tun würde. So wie alle Magier es taten. Sie machten Dämonen fertig, wo immer und wann immer sie konnten.
    Doch Alexandrine schüttete lediglich den Mais in die Pfanne und setzte einen Deckel darauf.
    Sie sagten beide nichts, während die Körner aufpoppten. Alexandrine holte eine alberne hellrote Schüssel aus dem Schrank, auf der auf einer Seite » Popcorn« stand und auf deren Rand aufgemaltes weißes Popcorn tanzte.
    » Das glaub ich nicht«, murmelte Xia vor sich hin.
    » Doch. Ich bin wirklich eine ausgesprochen liebenswerte Person, das wirst du schon noch merken.« Sie überprüfte das Popcorn und schloss dann erneut den Deckel. » Wir alle sind manchmal nicht so gut drauf, aber wie du es drehst und wendest, ich bin keinesfalls die böse Hexe, für die du mich hältst.«
    O Mann, da versuchte er, fünf Minuten lang nett zu sein, und was passierte? Er steckte bis zum Hals in Stress. » Hexen verursachen mir eine Gänsehaut.« Er zeigte mit dem Finger auf sie. » Und jetzt habe ich eine Gänsehaut. Auch wenn es vielleicht nicht deine Schuld ist.«
    Alexandrine lehnte sich zurück, verschränkte erneut die Arme vor der Brust. » Super. Ich bin die böse Hexe, die nur einmal zu schielen braucht, um dich in die Knie zu zwingen.« Sie begann zu schielen. » Oh, du liegst ja gar nicht auf dem Boden und windest dich vor Pein.« Ihre Augen blickten wieder normal. » Mist aber auch. Was ist da bloß schiefgelaufen? Könnte es sein, dass meine Magie gar nicht funktioniert?« Ihre Stimme hob sich. » Oder könnte es sein, dass ich nichts davon halte, anderen Leuten Schmerz zuzufügen, nur weil sie eine Persönlichkeitsstörung haben?«
    » Aber du bist eine Hexe.«
    Ihre Augen weiteten sich erneut. Sie wirkte verletzt.
    O je, das lief gar nicht gut. Ihr sollte doch inzwischen bewusst sein, in welcher Gefahr sie sich befand, seit Rasmus Kessler hinter ihr her war. Nur schien sie es immer noch nicht wirklich begriffen zu haben, und das war verdammt nervtötend. Zur Hölle, Iskander wäre ein besserer Kandidat als er für diesen Babysitter-Job gewesen, obwohl Iskander vollkommen irre war. Und er selbst begehrte sie immer noch.
    » Ich sehe schon, wir beide werden ein richtig lustiges Wochenende miteinander verbringen.« Alexandrine nahm die Pfanne vom Herd, füllte das Popcorn in die Schüssel und streute Salz darauf.
    » Was, keine Butter?«
    » Kommt doch gerade frisch aus dem Fett.« Sie probierte. » Außerdem ist Butter schlecht für dich.«
    Xia griff sich eine Handvoll Popcorn aus der Schüssel. Auch ohne Butter war es das beste Popcorn, das er je gegessen hatte. Tausendmal besser als das Zeug, das in der Mikrowelle gemacht wurde. O verdammt, er wollte Alexandrine haben. Jetzt. Hier auf dem Tisch.
    » Weißt du, du bist nicht der Einzige hier mit Problemen«, meinte sie. Sie schien nicht zu ahnen, was er dachte. » Ich versuche schon die ganze Zeit, mich selbst davon zu überzeugen, dass das, was heute Nacht zwischen uns passiert ist, nur deshalb geschehen konnte, weil ich so lange keinen Freund hatte.«
    » Aber?«
    » Aber ich habe nie jemanden gefunden, der damit umgehen konnte, was ich bin. Du schon, und du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutet. Fast mein ganzes Leben lang musste ich mir von anderen anhören, dass ich verrückt bin. Du gehörst nicht zu denen, die mich nur deshalb fallen lassen würden, weil ich anders bin. Eine Hexe.«
    Alexandrine hielt Xia die Schüssel hin, und er nahm sich mehr Popcorn. » Ja, ich weiß, du hasst Hexen, aber wenigstens brauche ich mich bei dir nicht zu

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