Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
verstellen. Deshalb habe ich nachgedacht. Und bin zu einem Ergebnis gekommen. Zum Teufel, ja, ich möchte mit dir schlafen.«
Xia betrachtete den Tisch. Schien stabil genug zu sein. » Einverstanden«, sagte er.
» Ich habe mich auch gefragt, ob ich mit deiner Bedingung klarkomme. Vielleicht. Wahrscheinlich nicht. Vielleicht. Woher soll ich das wissen?«
Er aß sein Popcorn. » Und?«
Sie sah ihn zögernd an. » Und ich hätte gern, dass du meine Freundin Maddy kennenlernst.«
Xia verschluckte sich fast. » Was?«
» Ich hab sie für heute Abend zum Essen eingeladen.« Alexandrine setzte ein strahlendes, falsches Lächeln auf. » Ich hoffe, du isst gern thailändisch.«
» Vergiss es.«
» Sie ist kein normaler Mensch, Xia. Sie ist die stärkste und cleverste von uns, und ich muss unbedingt mit ihr reden. Darüber, was hier abgeht. Weil ich sonst durchdrehe.«
» Sie ist eine Hexe.« Xia ging zum Kühlschrank und öffnete ihn. Zog die beiden Gemüsebehälter auf. Die verschrumpelten Möhren waren immer noch da.
» Sie ist nicht so wie Rasmus. Kein bisschen. Keiner von uns ist so.«
Er starrte noch einen Moment in den Kühlschrank, dann schlug er die Tür so heftig zu, dass alles klapperte. » Ich will sie nicht hier haben.«
» Ich finde, sie sollte dich kennenlernen«, widersprach Alexandrine.
So würde er sich nie entspannen! » Ich bin kein Schoßhündchen, das man überall herumzeigt.«
» Natürlich nicht. Aber…«
Er öffnete einen Schrank nach dem anderen und entdeckte entweder Staub oder ihr Geschirr. Im letzten Schrank stand die Dose mit den weißen Bohnen.
» Sind die noch gut?«, wollte er wissen.
Alexandrine zuckte mit den Schultern. » Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wo mein Dosenöffner steckt.«
» Es gehört nicht zu meiner Aufgabe, auch noch andere Hexen zu schützen.«
» Weiß ich doch.« Sie senkte den Blick, versuchte, sich nicht einschüchtern zu lassen. » Trotzdem kommt sie. Wenn du nicht willst, kannst du ihr aus dem Weg gehen. Du kannst im Schlafzimmer bleiben.«
» Schämst du dich für mich?«
» Wieso benimmst du dich schon wieder so unmöglich?«
Xia stand mitten in der Küche und sah Alexandrine an. » Falls es Ärger gibt, muss sie selbst sehen, wie sie damit fertigwird.«
» Klingt fair«, meinte sie.
Er begab sich erneut auf die Suche nach etwas Essbarem. Vielleicht hatte er ja etwas übersehen.
» Du hast überhaupt keine Lebensmittel hier. Wie kann man so leben? Warum zum Teufel hast du nichts zu essen da?«
» Warum zum Teufel kriegst du schon wieder einen Rappel? Ich hatte eben eine Zeit lang keine Gelegenheit zum Einkaufen, klar? Was sich auch nicht ändern wird, solange ich unter Hausarrest stehe.«
Xia stemmte die Hände in die Hüften. » Du bist doch arbeiten gegangen. Warum glaubst du, du könntest nicht auch einkaufen gehen?«
» Ach, keine Ahnung.« Alexandrine setzte sich und streckte die Beine aus. » Vielleicht, weil mir ein paar Dämonen die Tür eingetreten und versucht haben, mich umzubringen?«
» Solange wir nur bei Tageslicht die Wohnung verlassen, ist es okay«, erwiderte er. » Uns bleiben noch mindestens drei Stunden, bevor es kritisch wird. Deine Magierkollegen achten sorgsam darauf, sich Normalsterblichen nicht zu erkennen zu geben. Tagsüber halten sie sich bedeckt.« Aus diesem kleinen, engen Apartment zu verschwinden war die beste Idee, die er seit einem Jahrhundert gehabt hatte. » Also los, lass uns gehen.«
Alexandrine lehnte sich zurück. » Wir könnten uns auch etwas kommen lassen.«
» Sie können gar nicht genug liefern, um mich wieder glücklich zu machen. Ich stehe kurz vorm Verhungern. Lass uns gehen.«
» Ist ja schon gut…«
Während Alexandrine nach ihren Schuhen suchte, zog Xia sich seine schwarze Lederhose und ein weißes T-Shirt an. Schweigend verließen sie die Wohnung. Alexandrine rückte ihren leeren Rucksack zurecht, und Xia gab ihr einen Helm.
Misstrauisch beäugte sie seine Harley, als er den Motor startete. » Ich habe noch nie auf so einem Ding gesessen.« Sie musste fast schreien, um den Motorenlärm zu übertönen.
Xia ließ den Motor aufheulen. » Du brauchst nichts anderes zu tun, als dich an mir festzuhalten, Baby.«
11 n
Alexandrine stieg hinter Xia auf. Das Röhren des Motors ließ ihren Körper vibrieren. Sie schlang ihre Arme um Xia und hielt sich fest. Gott sei Dank konnte er nicht sehen, wie sie vor lauter Panik die Augen schloss, als er losfuhr. Gott sei Dank ahnte er nicht,
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