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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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erwartete jedoch, dass er sofort den Kontakt unterbrach und sie abschütteln würde. Doch stattdessen öffnete er die Tür und taumelte nach draußen.
    Alexandrine folgte ihm, zog die Duschtür hinter sich zu. Dann griff sie nach einem Handtuch und wickelte es um ihren Körper.
    » Was ist passiert?«, wollte sie wissen.
    Er schüttelte den Kopf. Wassertropfen spritzten, und sie reichte auch ihm ein Handtuch. Xia rieb sich das Gesicht trocken.
    » Wir müssen irgendetwas wegen diesem gottverdammten Talisman unternehmen«, stieß er hervor. » Das Ding ist gefährlich.«
    » Einverstanden«, erwiderte sie. » Und was sollen wir tun?« Sie war sich des Amuletts überdeutlich bewusst, doch inzwischen ließ sie sich nicht länger blenden und hatte erkannt, wie dieser Talisman sie beeinflusste– indem er ihr Dinge einflüsterte, ihr das Gefühl gab, sie könne ohne ihn nicht überleben.
    » Wir müssen ihn aufbrechen.« Xia sah ihr in die Augen. Und Alexandrine konnte sich plötzlich kaum noch vorstellen, dass sie noch vor zwei Minuten so intim gewesen waren. Jetzt war er ganz auf ihr Problem konzentriert. » Das, was sich im Talisman befindet, muss freigesetzt werden.«
    Sie trat einen Schritt zurück und zog das Handtuch fester um sich. Es war ihr Amulett. Es gehörte ihr. Xia hatte nicht das Recht zu entscheiden, was damit geschehen sollte.
    Alexandrine war sich bewusst, wie verbohrt und sogar böse dieses besitzergreifende Denken war, doch sie kam nicht gegen ihre Reaktion an. Sie ballte die Hand zur Faust und zwang sich, die unheimlichen Gefühle zu ignorieren, die der Talisman in ihr hervorrief.
    Xia hatte recht. Was auch immer in dem Amulett gefangen war, musste freigelassen werden. Egal, was dabei mit ihr selbst passierte.
    Sie räusperte sich, doch der Kloß in ihrer Kehle wollte nicht verschwinden. » Ich weiß«, sagte sie.
    Xia trocknete sich ab. Dann nahm er das Handtuch und warf es zu den anderen Sachen in die Waschmaschine, maß Waschpulver ab und füllte es ein. » Gibst du mir auch dein Handtuch, bitte?«
    » Ich hab nichts anzuziehen.« Wenigstens schien er nicht böse auf sie zu sein.
    » Ja und?«
    Alexandrine sah ihn an, und er lenkte ein.
    » Ist ja schon gut. Hier!« Er schnappte sich ein T-Shirt aus einem Regal hinter ihm und warf es ihr zu. » Was anderes habe ich nicht, bis unsere Sachen sauber sind.«
    Es war ein einfaches weißes Shirt, und es reichte ihr bis zur Hälfte der Oberschenkel. Für ein Shirt war es reichlich lang, aber für alles andere zu kurz.
    Alexandrine rubbelte sich schnell noch das Haar trocken, bevor sie mit dem Handtuch zur Waschmaschine ging und es hineinsteckte. » Ich brauche einen Kamm«, meinte sie. » Und falls du auch noch eine Feuchtigkeitscreme hast…«
    Xia stellte die Waschmaschine an. Der Mann kannte wirklich keine Scham. Jeder einzelne wohlausgebildete Muskel war zu sehen. Gott sei Dank. Dieser Anblick lenkte sie von der Frage ab, was geschehen würde, wenn sie den Talisman aufbrachen.
    » Im Schränkchen über dem Waschbecken«, erwiderte Xia.
    Im Bad fand sie den Kamm und eine dermaßen teure Creme, dass sie sich unwillkürlich fragte, welche Frau sie wohl hiergelassen haben mochte. Nein, Eifersucht war keine positive Eigenschaft, und ja, sie war eifersüchtig.
    Alexandrine setzte sich auf den Toilettendeckel und kämmte ihr kurzes Haar. Dann griff sie nach der Creme, die schwach nach Gurke roch.
    Während sie sie auftrug, kam Xia herein. Er hatte sich inzwischen eine Jeans angezogen, und nun blieb er an der Tür stehen, einen Daumen in die Gürtelschlaufe gehakt. Kein Shirt.
    Alexandrine bemühte sich, ihn nicht allzu auffällig anzustarren. Er lächelte sie an. Mit einem Lächeln, wie es ein Mann zeigte, der wusste, was Blicke wie ihre bedeuteten.
    Hoffentlich würden sie es bald ins Bett schaffen. Inzwischen wussten sie beide, dass es etwas ganz Besonderes sein würde.
    » Eine ganze Menge kann schiefgehen, wenn wir versuchen, den Talisman aufzubrechen«, sagte Xia. » Es gibt keine Garantie, dass es klappt. Und wenn, dann könnten trotzdem Probleme entstehen. Es ist möglich, dass ich es nicht überlebe.« Sein Blick ruhte fest auf ihr. » Oder du.«
    Alexandrine stellte den Tiegel mit der Creme auf den Boden. » Ich kenne inzwischen die Wahrheit, Xia«, erwiderte sie und zog das Amulett aus dem Shirt, legte den runden Stein in ihre offene Hand.
    In ihrem Inneren flüsterte ihr eine dunkle und unangenehme Stimme zu, dass sie den Talisman verstecken und

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