Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
Vom Netzwerk:
geben und dir erlauben, mehr davon als sonst zu ziehen.«
    Alexandrine starrte ihn an. Na super. Großartig. » Bist du sicher, dass es keine andere Möglichkeit gibt?«
    » Alles andere ist viel zu riskant.«
    Ganz, ganz tief in ihr drin, an einem Ort, den sie normalerweise gut verschlossen hielt, regte sich sehnsüchtige Erwartung. Sie würde endlich erfahren, wie es war, wenn man Magie anwenden konnte. Sie würde in der Lage sein, alles Mögliche zu tun. Feuer aus Atomen in die Luft zaubern, das Licht anschalten, selbst wenn sie sich weit entfernt vom Schalter befand. Verdammt, sie wäre vielleicht sogar fähig, ihren Vater zu beeindrucken. Sie könnte Magie ziehen und die Wirklichkeit mit einem Wort oder einem Gedanken verändern.
    Ihre Kehle wurde eng. Sie wagte nicht zu blinzeln, weil sie fürchtete, dass sie sonst weinen würde. Es war nicht fair, dass sie etwas, was sie sich so verzweifelt wünschte, aus den falschen Gründen bekam.
    » Wir können versuchen zu warten«, fuhr Xia fort. » Bis Nikodemus zurückkommt. Vielleicht weiß er eine Lösung.« Xia holte tief Luft. » Er hat Carson in einer ähnlichen Situation gerettet. Vielleicht könnte er auch dich retten.«
    » Aber wir haben keine Ahnung, wie lange der Talisman noch hält, oder?«, fragte sie.
    Xia nickte. » Und ich fürchte, ich kann dir nicht helfen, wenn er bricht und seine Macht in dir aufgeht.«
    » Also, egal, wie wir uns entscheiden, ob wir warten oder ihn jetzt aufbrechen, riskant ist beides«, sagte sie leise.
    » Im Grunde ja.«
    » Aber je länger wir warten, desto instabiler wird der Talisman.«
    Xia nickte.
    Alexandrine malte mit ihrem Zeh eine Linie auf den Boden. Da war noch etwas, worüber sie beide bisher vermieden hatten zu reden, und nun war es an der Zeit, dass sie es zur Sprache brachte. Ihr Magen wurde schwer wie Blei. » Je länger wir zögern, etwas zu unternehmen, desto länger leidet derjenige, der darin gefangen ist. Das stimmt doch, oder?«
    Xia antwortete nicht gleich. » Ja«, bestätigte er dann. » Das stimmt.«
    » Dann lass es uns tun«, meinte sie.
    Xia nahm eine Strähne ihres hellen Haars zwischen die Finger, und Alexandrine fragte sich unwillkürlich, ob er dabei an Rasmus dachte.
    » Ich werfe es hinterher weg«, sagte er. » Versprochen.«
    » Was? Den Talisman?«
    Er sah sie an. » Das Copa.«
    Darauf kam es gar nicht an, doch das sagte sie Xia nicht. Die wirkliche Gefahr bestand in dem verzweifelten Hunger nach Magie, der schon so lange an ihr nagte. Denn wenn sie dieses Verlangen, das sie in all den Jahren fast zerfressen hatte, nun stillte, würde sie für immer wissen, dass es eine Möglichkeit gab, sich die Magie zurückzuholen. Kein Wunder, dass Magier dieses Zeug missbrauchten.
    » Gut, dann fangen wir an, sobald du bereit bist«, sagte Xia und legte eine Hand an ihre Wange.
    » Jetzt«, flüsterte sie. Sie hörte ihr Herz in ihren Ohren pochen. » Lass uns jetzt damit beginnen, ja?«
    Xia neigte den Kopf. » Es gibt Rituale, die es einfacher machen.«
    Alexandrine wusste, was er eigentlich meinte: die es für sie leichter machten. » Rituale«, sagte sie dann und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. » Was für Rituale?«
    » Nun, es würde zum Beispiel helfen, wenn ich zuvor einen gigantischen Orgasmus hätte«, behauptete er mit unbewegtem Gesicht.« Dann zwinkerte er ihr zu. » Zwei oder drei wären sogar noch besser.«
    » Spinner.« Sie war dankbar dafür, dass er versuchte, sie zum Lachen zu bringen. Das war lieb von ihm. Und gerade von ihm bedeutete es noch mehr als von anderen. Ihr Herz zog sich zusammen. Xia benahm sich so rücksichtsvoll, machte sich ihretwegen Gedanken, obwohl er sie doch eigentlich wegen ihres Vaters hasste, weil sie war, was sie war, und weil ihresgleichen ihm so Schlimmes angetan hatte. Sie widerstand dem Drang, ihre Arme um ihn zu schlingen und sich an ihn zu klammern.
    » Also, was meinst du?«, wollte er wissen.
    » Kein Orgasmus. Kommt gar nicht infrage.« Sie wollte sich nun auf den Talisman konzentrieren. Vielleicht zeigte das Copa auch gar keine Wirkung auf sie. Schließlich war sie nun wirklich keine begabte Hexe. Vielleicht half es nicht, und sie würde nie erfahren, wie es war, richtige Magie einzusetzen.
    » War einen Versuch wert. Du willst wirklich nicht?«
    » Danke, nein. Auch wenn es verlockend ist«, erwiderte Alexandrine, und diesmal stemmte sie sich nicht gegen den Drang, ihn zu berühren. Und Xia wich auch nicht zurück.
    Er stieß sich vom

Weitere Kostenlose Bücher