Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
nehmen den Hintereingang«, sagte er.
» Wie Lieferanten? Bin ich nicht gut genug für den Vordereingang?«, scherzte sie.
Seine Hand lag heiß auf ihrer Haut. Und auch der Talisman strahlte Hitze aus. Seit sie ihn wieder umgelegt hatte, spürte sie zudem ein beständiges Prickeln von Magie.
Xia führte Alexandrine um das Haus herum. » Die vordere Tür ist nur für Loser.«
Ein hölzernes Tor versperrte den Weg zu einer zweiten Treppe, die weiter nach unten führte. Dort, wo sich normalerweise eine Klinke oder ein Türknauf befand, saß eine hölzerne Scheibe, in die ein finster dreinblickendes Gesicht geschnitzt war.
Xia berührte die Scheibe, und das Tor öffnete sich.
» Ich hab das vorhin ernst gemeint, als ich sagte, wir sollten nichts Verbotenes mehr tun«, erklärte Alexandrine.
» Nichts Verbotenes«, erwiderte er. » Versprochen!«
» Dir ist bewusst, dass es in Kalifornien als Verbrechen betrachtet wird, wenn man irgendwo einbricht und unbefugt eindringt?«
» Ja«, meinte er nur und schaute sie über die Schulter hinweg an– Gott sei Dank, wieder ganz der alte Xia, der sie in Sekunden zur Weißglut treiben konnte!
» Weißt du überhaupt, wer der Besitzer ist?«
» Hm.« Er hielt ihr das Tor auf.
» Also, wem gehört es?«, fragte Alexandrine.
» Ich hab dir doch vorhin gesagt, dass wir zu mir nach Hause fahren. Das ist mein Haus.«
Damit war die Diskussion beendet. Xia schloss das Tor hinter ihr, und sie stiegen weiter hinab, zu einem mit Platten ausgelegten Patio, in dem ein eiserner Tisch und zwei passende Stühle standen.
Rund um die Hintertür befanden sich noch mehr von diesen geschnitzten Holzscheiben. Xia machte irgendetwas mit seinen Händen, und ihr Kopf begann zu schmerzen. Die geistige Verbindung zwischen ihnen bestand nicht mehr, also war es wohl bloßer Zufall, dass sie ausgerechnet jetzt Kopfweh bekam. Musste so sein. Oder?
Er öffnete die Tür, und als er das Haus betrat, folgte sie ihm. Sie gelangten in einen Hauswirtschaftsraum, in dem man verschmutzte oder nasse Kleidung ablegen konnte, damit man den Dreck nicht in den Wohnbereich schleppte. Auch Waschmaschine und Trockner befanden sich hier, ein Badezimmer schloss sich an.
Xia zog Stiefel und Socken aus.
Um höflich zu sein, tat sie das Gleiche, während er an der Hintertür grauen Sand aus den Stiefeln schüttelte, pfundweise, wie es Alexandrine schien. Dann schlug er die Socken aus.
Alexandrine leerte ihre Schuhe ebenfalls aus. Als sie sich wieder umdrehte, hatte Xia bereits das Shirt ausgezogen und war dabei, die Hose zu öffnen. Portemonnaie und Messer hatte er auf einem Regal abgelegt.
» Hey!«
Noch bevor sie dieses Wort ausgesprochen hatte, war er schon nackt. Er klopfte seine Kleidung aus, dann beugte er sich vor und rubbelte durch sein Haar. Grauer Staub rieselte heraus.
» Das solltest du lieber auch tun«, sagte er und zog die Hintertür zu.
Ohne abzuschließen?, wunderte sich Alexandrine.
» Du willst das Mistzeug bestimmt nicht länger als nötig an dir haben«, fügte er hinzu. Dann ging er ins Bad und stellte die Dusche an.
» Ich werde mich ganz bestimmt nicht vor dir ausziehen!«
Er schaute zu ihr hin, einen Arm in der Duschkabine, um die Armaturen einzustellen. » Warum nicht?« Xia schien ehrlich erstaunt. » Wir tun es doch nachher sowieso.« Er lächelte sie an, und er war mit Sicherheit der einzige Mann auf dieser Welt, dem es gelang, ein so wunderbares Lächeln furchteinflößend wirken zu lassen. » Oder nimmst du das, was du vorhin im Supermarkt gesagt hast, wieder zurück?«
» Deine Vorstellung von Romantik beeindruckt mich!«
Xia zuckte mit den Schultern. » Und wenn schon. Aber auf keinen Fall lasse ich dich in mein Haus, während dieses Zeug noch an dir klebt. Entweder duschst du hier drin, oder du spritzt dich draußen mit dem Gartenschlauch ab. Du hast die Wahl.«
» Na gut.« Und sie hatte ja eh nicht vor, einen Rückzieher zu machen. Warum auch? Außerdem fing ihre Haut an zu jucken. » Gibst du mir bitte ein Handtuch?«
Er holte ihr eins, ein schwarzes. Dann griff er nach seiner Schmutzwäsche und stopfte sie in die Waschmaschine, auch die schwarze Lederhose. » Steck deine Sachen ebenfalls hier rein, wenn du fertig bist«, sagte er und kehrte ins Bad zurück.
Dann trat er in die Dusche.
Alexandrine wandte ihm den Rücken zu und legte ihre Kleidung ab. Staub schwebte in der Luft und auf den Boden. Sie warf ihre Sachen in die Waschmaschine. Und jetzt? Sollte sie warten,
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