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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Gleich wird wieder alles an seinen Platz zurückkehren. Glaub es mir.«
    » Hört das wirklich gleich auf?« Ihr Magen zog sich zusammen. Ihr war übel.
    » Ja.«
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter und dirigierte sie zur Tür. Jedenfalls glaubte sie das. Die Linien des Raums zogen sich in die verrücktesten Richtungen. Wohin auch immer sie schaute, erblickte sie nichts als leuchtende Farben. Manche von diesen Farben hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen.
    » Setz dich hin«, bat Xia.
    Sie gehorchte und erkannte den Terrakottaton des Sofas. Also mussten sie inzwischen im Wohnzimmer sein.
    » Schließ die Augen.« Alexandrine tat es, und Xias Stimme gab ihr weitere Anweisungen. » Konzentrier dich auf etwas, was du magst. Junge Hunde. Einhörner. Oder welcher Girlie-Kitsch auch immer dir gefällt. Unterdrück die Panik und konzentrier dich auf deine Magie.«
    Sie dachte an Xia, wie er unter der Dusche gestanden hatte. Bevor alles danebengegangen war. Als Alexandrine ihre Augen wieder öffnete, saß Xia neben ihr. Gegenüber dem Kamin. In seinem Wohnzimmer, das völlig normal erschien. Keine Regenbogen mehr. Keine Wände, die sich weigerten, im richtigen Winkel zueinander zu stehen.
    » Fangen wir jetzt an?«, fragte sie. » Mit dem Ritual, meine ich.«
    » Gleich«, erwiderte Xia. » Falls noch einmal alles außer Kontrolle gerät, dann konzentrier dich so wie eben, und es geht dir wieder gut.«
    » Was für ein Mistzeug hast du mir gegeben? Und wieso reagierst du nicht genauso?«
    » Weil ich nicht so bin wie du.«
    » Es lebe der kleine Unterschied!«, flüsterte sie.
    » Lehn dich zurück. Ja, so. Entspann dich.« Xia rückte näher und beugte sich über sie. Als Alexandrine den Kopf hob, blickte sie direkt in seine eisblauen Augen. Xia legte seine Finger an ihre Schläfen und begann sie zu massieren.
    » Das ist himmlisch«, sagte sie.
    » Entspann dich. Denk an süße kleine Hunde und flauschige Häschen.«
    Sie verdrehte die Augen. Und trotzdem. Seine Finger hatten Zauberkräfte. Alexandrine spürte, wie sie sich trotz allem entspannte.
    » Fühlst du dich besser?«, wollte er wissen.
    » Ja.« Ihr Geist weitete sich, und allmählich nahm sie Xia auf eine veränderte Art und Weise wahr. Sie war sich nicht nur seiner körperlichen, sondern auch seiner mentalen Präsenz bewusst. Hätte sie gewollt, hätte sie seinen Geist berühren können. Was für ein merkwürdiges Gefühl. Sich vorzustellen, dass man in den Geist eines anderen greifen konnte.
    Sie wusste, dass es möglich war– verdammt, sie selbst hatte diese Erfahrung ja bereits gemacht. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, als ihr klar wurde, dass man es auch mit Absicht tun konnte.
    Xias Finger glitten in ihr Haar, bewegten sich in Kreisen auf ihrer Haut. Himmlisch.
    Sie hatte ihn nackt gesehen. Ihn berührt. Seinen gesamten Körper. Einen bewundernswert schönen Körper. Wie mochte es wohl sein, mit ihm zu schlafen? Sie hatte seine Hände bereits auf ihrem Körper gespürt, und sie ahnte, dass er ihre Lust zu unglaublichen Höhen treiben konnte.
    Xia hörte auf, sie zu massieren.
    » Nicht. Das ist wunderbar.«
    » Es wird zu gefährlich«, erwiderte er. Er stand auf und setzte sich auf den Teppich vor dem Kamin, zog Alexandrine dann zu sich hinunter.
    Hier unten, so nah an der Duftlampe, war der erdige Geruch stärker. Sie war versucht, tief zu inhalieren und ihren Atem anzuhalten, falls das Zeug wie Marihuana wirkte.
    Ihre Blicke trafen sich, und es war, als fiele Alexandrine tiefer und tiefer und landete an einem unbekannten Ort. Sie war nicht sicher, was gerade passiert war, doch was auch immer es sein mochte, sie nahm Xia so intensiv wahr, als wäre sie in seinen Gedanken.
    » Verrückt«, murmelte sie vor sich hin.
    Xia bewegte den Kopf. Na wunderbar. Seine Augen glühten wieder. Er warf irgendetwas anderes in das schimmernde Öl und beugte sich vor, um tief einzuatmen. Er machte ihr ein Zeichen, dass sie das Gleiche tun sollte wie er, doch Alexandrine hatte sich bereits vorgeneigt. Die Kräuter hatten einen scharfen, durchdringenden Geruch.
    Dann ging plötzlich das Licht aus. Lediglich das Feuer im Kamin spendete noch Helligkeit. Schatten huschten über den Boden, über die Linien von Xias Gesicht. Xia schien unbeeindruckt von dem Ausfall der Beleuchtung. Aber was beeindruckte ihn schon?
    » Was hast du mit dem Licht gemacht?«
    » Konzentrier dich, ja?«
    » Worauf?«
    » Worauf immer du willst. Such dir irgendetwas und richte deine

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