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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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bleibenden Schaden zufügen oder sie gar töten würde, würde er sie zu grob auseinanderreißen.
    Xia griff mit seiner Magie mitten ins Zentrum von Alexandrines Kraft, dort, wo sich die Macht des Talismans konzentrierte. In all den Monaten, in denen sie das Amulett getragen hatte, hatte der Talisman in ihr gewirkt und sie beeinflusst. Irgendwann wäre er vollkommen in ihr aufgegangen, und wer weiß, wozu das geführt hätte. Zu ihrem Tod? Wäre sie so geworden wie ihr Vater? Oder wäre es ihr wie Carson ergangen, in die ebenfalls die Magie eines Talismans eingedrungen war? Oder wäre etwas ganz anderes passiert?
    Wahrscheinlich wäre sie zu Tode gekommen.
    Nun jedoch machte er sich an die Arbeit, umschloss mit seiner Magie das, was nicht zu Alexandrine gehörte.
    Da sie noch unter dem Einfluss des Copa stand und Zugang zu ihrer Magie hatte, begriff sie sofort, was er tat, und unterstützte ihn. Sie zog sich zurück, wenn es nötig war, oder half aktiv mit, bis Xia schließlich, nach endlos langer Zeit, wie es ihm schien, so viel von der Macht des Talismans isoliert hatte, wie er konnte.
    In der nicht-geistigen Welt, die er fast vergessen hatte, umschloss Xia den Panther-Stein, der für einen von seiner Art zum Gefängnis geworden war, und schnitt die Lederschnur durch.
    Dann versuchte er, die fremde Magie wegzuziehen, fort von Alexandrine. Nichts bewegte sich, doch sie spürten beide die Reaktion des Talismans. Dessen Magie, eingehüllt von Xias Kraft, loderte auf, glühend heiß.
    Xia zog erneut, und nun begann sich die fremde Dämonenmagie von der Hexenkraft zu trennen. Nicht so einfach und sanft, wie er gehofft hatte, sondern äußerst widerwillig. Wie etwas Klebriges, das sich nicht lösen ließ.
    Alexandrines Magie spielte verrückt. War im einen Moment vollkommen fokussiert, um im nächsten auseinanderzubrechen und sich aufzulösen. Sie wehrte sich gegen ihn, dann wieder nicht. Die Art, wie Alexandrine hin- und hergerissen wurde, erinnerte an den Zustand, in dem Carson Philips sich befunden hatte, als der andere Talisman in ihrer Hand aufbrach. Falls Alexandrine jetzt ihre Magie entglitt, würde das böse Folgen für sie haben. Und er selbst hätte vermutlich zu viel Angst, es noch einmal zu versuchen.
    Shit. Er musste es zu Ende bringen.
    Alexandrine zitterte vor Anstrengung, ihre Magie unter Kontrolle zu halten. Xia verstärkte nicht nur seine Macht, sondern auch den körperlichen Kontakt zu ihr.
    Ihre Haut war klamm, der Puls flach und unregelmäßig, ihre Pupillen waren so klein wie Stecknadeln– allesamt typische Anzeichen dafür, dass ein Magier seine Macht verlor.
    Es wurde immer schwieriger für Xia, weil nun auch die Wirkung der Droge nachließ. Über kurz oder lang würde Alexandrine zusammenbrechen, noch bevor er seine Aufgabe beendet hatte. Wenn er ihr jedoch noch einmal Copa gab, vergrößerte sich die Gefahr, dass sie abhängig wurde.
    Aber er hatte keine Wahl.
    Xia öffnete das Kästchen und nahm eine weitere Pille heraus. » Komm, Baby, wir haben es fast geschafft. Nimm noch eine, dann haben wir es gleich hinter uns.
    Sie sah ihn aus goldenen Augen an, die bereits wieder einen Schimmer des vertrauten Braun zeigten. » Ich fühle mich nicht so gut. Vorhin ging’s mir prima, aber jetzt nicht mehr.«
    » Nimm die«, wiederholte er und hielt ihr die Pille hin. » Sonst bricht deine Kraft zusammen, aber es ist notwendig, dass du weiterhin Magie ziehst.«
    » Mehr Magie«, murmelte Alexandrine. » Klar. Warum nicht?« Sie lächelte, doch es war ein Lächeln, das ihm das Herz zerriss. Sein Herz, das ihm, verdammt noch mal, eh nicht mehr gehörte. Das für eine Hexe schlug! Nein, er durfte nicht zulassen, dass sie ihm unter den Händen wegstarb. Er würde es nicht zulassen.
    » Alexandrine, wenn du nicht ziehst, dann schaffen wir es nicht, und du wirst sterben.«
    Sie nickte und schluckte die Pille, die er ihr gab.
    Das Copa zeigte seine Wirkung sofort. Ihre Augen schimmerten wieder wie pures Gold. Nicht wie dieses verfälschte Zeug, das sie heutzutage Gold nannten, sondern wie das reiche, alte Gold von vor Tausenden von Jahren. Alexandrines Magie schwankte nicht länger. Sie loderte heiß und beständig, und Xia hätte darin versinken mögen.
    Er sah nun auch die Kraft des Talismans wieder ganz deutlich, und so machte er sich erneut ans Werk.
    Alexandrine zog so viel Magie, dass die Luft um sie herum Funken sprühte. Und sie besaß genug Mut, um all diese Kraft unter Kontrolle zu halten, obwohl sie

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