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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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zurück.
    „Sicher, sie sind nett.“ Sie dachte an Claudette, Janice und Liz. Die alle mit den Wimpern geklimpert und so hemmungslos mit Pierre geflirtet hatten, als wären sie noch nie einem attraktiven Mann begegnet. Als dürfte man sich diese Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen.
    „Warum habe ich das Gefühl, dass du das nicht ganz ernst meinst?“ Pierre runzelte die Stirn. „Gibt es Probleme in der Schule? Wenn ein paar Frauen zusammenarbeiten, die alle ungefähr im gleichen Alter sind, kann es manchmal heiß hergehen.“ Ein plötzlicher Beschützerdrang für sie überfiel ihn, obgleich er genau wusste, dass sie bissig wie eine Bulldogge werden konnte, wenn sie sich verteidigen musste.
    „Wovon redest du überhaupt, Pierre?“ Georgie konnte seinem Gedankengang nicht ganz folgen.
    „Ich rede von dir und deinem Arbeitsplatz. Du bist ganz offensichtlich nicht glücklich dort.“
    Georgie sah ihn erstaunt an. „Ich fühle mich dort sogar sehr wohl.“
    „Warum dann dieser seltsame Ton, als ich deine Kolleginnen erwähnt habe?“ Ihre Miene änderte sich plötzlich, und Pierre begann wissend zu lächeln. „Ah, ich verstehe.“
    „Was verstehst du?“
    „Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein.“
    „Eifersüchtig? Ich?“
    „Ja, eifersüchtig. Du. Also, was hast du gewählt?“
    Georgie hatte gar nicht bemerkt, dass die Kellnerin wieder an den Tisch gekommen war, um die Bestellung aufzunehmen. Hektisch überflog sie die Speisekarte, verwirrt, dass Pierre sich lustig über sie machte, um dann sofort wieder das Thema fallen und sie in der Luft hängen zu lassen. Woher hatte er gewusst, dass sie eifersüchtig gewesen war? Sie hatte es sich ja nicht einmal selbst eingestanden! Sie bestellte den Fisch des Tages und fragte sich gleichzeitig, ob Pierre jetzt als nächstes Thema etwas entsetzlich Langweiliges wie das Wetter oder die Arbeit anschneiden würde. Den Verkehr auf der Autobahn hatten sie ja schon abgehandelt.
    „Gute Wahl.“ Er klappte die Speisekarte zusammen und füllte ihr Weinglas nach. „Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Du wolltest mir erklären, warum du eifersüchtig auf deine Kolleginnen bist. Ich habe mich nur mit ihnen unterhalten, und doch …“ Er hielt inne, so als sei ihm plötzlich ein interessanter Gedanke gekommen.
    „Und doch – was?“
    „Du schmollst.“
    „Nein, tue ich nicht. Ich schmolle nie, Pierre. Wie auch immer, ich habe viel zu viel getrunken. Ich brauche dringend etwas zu essen.“
    „Du hättest als Vorspeise etwas Solideres als das Lachs-Carpaccio wählen sollen.“ Er machte der Kellnerin ein Zeichen, den Brotkorb aufzufüllen, und Georgie nahm sich auch sofort ein Stück Baguette, um ihre Nerven und ihren Magen zu beruhigen.
    „Du redetest … Nein, eher dachtest du wohl an eine meiner Kolleginnen.“ Georgie lachte leise – ein kläglicher Versuch, nonchalant zu wirken.„Das ist wieder mal typisch für dich! Mir ein Kompliment zu machen, nur um dann die Wirkung zu ruinieren, indem du Janice hinterherjagst.“
    „Wie kommst du darauf, dass es um Janice geht?“
    „Lange braune Haare, blaue Augen? Ein freizügiges Dekolleté, selbst im tiefsten Winter?“ Himmel, wie zickig sich das anhörte! „Nein, das war bösartig. Das nehme ich zurück.“
    „Mir gefallen grüne Augen sowieso besser.“
    Georgie fühlte, wie eine gefährliche Wärme durch ihre sorgfältig errichteten Verteidigungsmauern strömte. Mit einer offenen Attacke wäre sie wahrscheinlich besser zurechtgekommen als mit diesen eingestreuten kleinen Komplimenten. Vor allem die Art, wie er sie ansah, jagte Hitzewellen durch sie hindurch. Als wollte er sie aufsaugen.
    Sie wich seinem Blick aus und konzentrierte sich auf das Essen, doch ihre Hände zitterten. Sie konnte es selbst kaum fassen, aber sie machte irgendeine oberflächliche Bemerkung über das köstliche Essen. In Wahrheit schmeckte sie kaum, was sie da zu sich nahm.
    Bedauern schlich sich in ihr Herz wie ein Dieb und raubte ihr all ihre moralischen Ansichten über Liebe und Sex. Zwei Dinge, die für sie immer zusammengehört hatten.
    Sie wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte, als Pierre den Small Talk wieder aufnahm und ihr von den seltsamen Gerichten erzählte, die er überall auf der Welt schon gegessen hatte.
    Doch wie er sie ansah … Georgie fragte sich, ob es wohl am Wein lag. Ihr Kopf fühlte sich plötzlich an wie mit Watte ausgestopft. Bildete sie es sich nur ein, dass er ihre

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