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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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versuchte Georgie zu scherzen.
    „Sei nicht albern!“ Didi war ehrlich entsetzt. „Du siehst bezaubernd aus, ganz gleich, was du trägst.“
    „Ich weiß, was du sagen willst, Didi, kein Grund zur Aufregung. Äh … bist du sicher, dass Pierre noch kommt? Ich meine, bisher hat er sich nicht blicken lassen.“
    „Oh, ganz bestimmt. Vielleicht ist er noch im Pub ein Bier trinken gegangen. Du weißt doch, wie Männer sind. So hingebungsvoll sie auch sein mögen, sie brauchen eben manchmal eine Auszeit. Charlie waren immer seine Freitage heilig …“
    Georgie nickte mechanisch, hörte aber gar nicht mehr, was Didi noch erzählte. Sofort schossen ihr die hübschen Gesichter einiger junger Kolleginnen in den Kopf. Waren sie nicht genau das, was ein Pierre Newman als Auszeit bezeichnen würde?
    Und wieso auch nicht? Pierre war ungebunden und frei. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Übellaunig gab sie ihrer Eifersucht einen anderen Namen. Sie nannte es Enttäuschung.
    Georgie prüfte den eher spärlichen Inhalt ihres Kleiderschranks. Und beschloss, sich weder um Didis noch um Pierres willen Mühe zu geben, hübsch auszusehen. Und vom Wetter würde sie sich schon gar nicht vorschreiben lassen, was sie anzuziehen hatte. Auch wenn es frostig kalt war.
    Nein, sie würde sich allein für sich selbst zurechtmachen. Und natürlich für die gehobene Atmosphäre des Restaurants.
    Sie entschied sich für einen kurzen schwarz-weißen Wollrock. Dazu wählte sie einen eng anliegenden schwarzen Pullover mit einem weiten runden Ausschnitt – die Unvernunft par excellence , im Winter Hals und Nacken freizulassen! Georgie vervollständigte ihr Outfit mit schwarzen Stiefeln mit hohen Absätzen.
    Jetzt noch ihr Haar. Sie glättete es mit Sorgfalt, und nach einer halben Stunde mühevoller Arbeit war die wilde Mähne, mit der sie für ihr Leben gestraft war, gebändigt und floss schimmernd über ihren Rücken.
    Nicht schlecht. Eigentlich sogar erstaunlich gut, so lautete Georgies Urteil. Es geschah nicht oft, dass alle drei Aspekte ihrer Erscheinung zusammenpassten. Üblicherweise passten die Schuhe nicht zur Garderobe, oder das Haar verdarb die Wirkung der Schuhe, oder … Es gab endlos viele Kombinationsmöglichkeiten. Doch heute Abend …
    Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und bewunderte noch immer ihr Spiegelbild, als es um Punkt sieben an der Haustür klingelte. Georgie ließ sich Zeit, um vorsichtig auf den hohen Absätzen zur Tür zu balancieren.
    „Hallo“,grüßte sie kühl, als sie Pierre auf ihrer Schwelle stehen sah. Er trug Krawatte, hatte sie aber am Hals gelockert. Den dunklen Wintermantel hatte er sich achtlos über die Schultern geworfen. Er sah aus, als wäre er in aller Eile aus dem Haus gestürmt. Ist er wahrscheinlich auch, dachte Georgie missmutig. So ein Bierchen im Pub konnte einen Menschen die Zeit schon vergessen lassen. „Ich hole nur meinen Mantel.“
    Pierre lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete sie. Er hätte von der Schule direkt nach Hause fahren sollen, doch nein, er hatte die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Und dann hatte er wie ein Versager allein im Pub an der Theke vor einem Bier gesessen und in sein Glas gestarrt. Es hatte weder ihm noch seiner Stimmung etwas eingebracht. Im Gegenteil. Er fühlte sich gereizt und ungewohnt unentschlossen. Fast war er überrascht, als sie zurückkam, in ihren Mantel schlüpfte und sich ein letztes Mal umsah, so wie Leute es eben tun, bevor sie ihr Haus verließen. Für ein paar Sekunden war er meilenweit weg gewesen. An seine Arbeit hatte er nicht gedacht, sondern an …
    Pierre rieb sich über die Augen und trat nach draußen. Er konnte nicht sagen, woran er gedacht hatte. Er wusste nur, dass er sein Leben schnellstens wieder in den Griff bekommen musste.

8. KAPITEL
    „Danke für heute Nachmittag.“
    Die Bemerkung sollte das Schweigen brechen, das sich immer drückender zwischen ihnen ausbreitete. Von selbst oberflächlichen Nettigkeiten keine Spur. Sie schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Nicht ein Wort über ihre Aufmachung – nicht einmal Kritik, bei der Pierre sich früher nie zurückgehalten hatte. Selbst das wäre besser gewesen als dieses eisige Schweigen. Der Grund dafür lag wohl darin, dass er sich von ihren charmanten Kolleginnen hatte trennen müssen.
    „Ich hatte dir doch zugesagt. Du bist wahrscheinlich davon ausgegangen, ich würde dich hängen lassen.“
    „Nein, natürlich nicht!“ Wieder Schweigen.

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