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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Worten überschlug sich ihr Herz, dann begann es so heftig hämmern, dass Annie befürchtete, es könnte zerspringen.
    „Und ich glaube, dass diese Anziehungskraft bei uns in ausreichendem Maß vorhanden ist.“
    „Nein … ich … ich meine … ich denke nicht, dass …“, stammelte sie.
    „Dass was? Dass ich Sie nicht anziehend finde? Ich kann Ihnen aber guten Gewissens versichern, dass das der Fall ist.“
    Falcon hielt immer noch ihre Hand, die er jetzt zu ihrem größten Erschrecken umdrehte, um sanft mit dem Daumen über die Innenseite ihres Handgelenks zu streichen.
    Es durchzuckte sie so heiß, dass sie nach Atem rang und versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. Falcon beobachtete sie genau, und Annie wusste, dass sie sich verraten hatte.
    „Das war nur der Schreck“, erklärte sie matt. Und das war die Wahrheit, auch wenn dieser Schreck weniger emotionaler als sexueller Natur war.
    „Nicht doch“, widersprach Falcon sanft. „Ich habe Ihnen Vergnügen bereitet. Und dieses Vergnügen ist gegenseitig. Stellen Sie sich nur vor, um wie viel intensiver es wäre, wenn ich Ihr Handgelenk nicht mit dem Daumen, sondern mit meinen Lippen liebkosen würde.“
    Oh, wäre ich doch eine viktorianische Jungfrau, dann könnte ich jetzt einfach in Ohnmacht fallen, dachte Annie fiebrig. Weil das der einzig denkbare Weg war, ihrer momentanen Situation zu entfliehen. Und mit der „momentanen Situation“ meinte sie das schiere Ausmaß ihres Verlangens, von dem sie bei Falcons Worten überschwemmt worden war.
    „Man kann durchaus Freude an Sex haben, ohne dass Liebe im Spiel ist, wissen Sie“, erklärte er gerade. „Solange man sich gegenseitig respektiert und versteht und den Wunsch hat, Lust zu genießen und zu schenken. Daran ist nichts, dessen man sich schämen müsste, auch wenn Ihr Stiefbruder Ihnen etwas anderes eingeredet hat.“
    Jetzt gab er ihre Hand frei, und sie war ihm dankbar dafür. Sehr dankbar. Und ungeheuer erleichtert, dass er es nicht für nötig befunden hatte, ihr zu demonstrieren, was seine Lippen auf ihrem Handgelenk hätten anrichten können.
    „Sie müssen sich nicht sofort entscheiden“, beruhigte er sie. „Ich fliege heute noch nach Florenz und werde nicht vor morgen Abend zurück sein. Dann können Sie mir Ihre Entscheidung mitteilen. Ich bin nicht Ihr Stiefbruder, Annie. Auch wenn ich Ihnen sage, was Ihnen meiner Meinung nach helfen könnte, entscheiden Sie ganz allein, ob Sie meiner Einschätzung zustimmen und meine Hilfe annehmen möchten oder nicht.“
    Annie warf Brotstückchen in den Fischteich in der Mitte der großen Gartenanlage, wo gut genährte Goldfische ihre trägen Runden zogen, dann tauchte sie ihre Finger in das unbewegte, von der Sonne aufgeheizte Wasser. Ollie schlief neben ihr in seinem Buggy. Falcon war jetzt bestimmt schon in Florenz. Ohne ihn fühlte sich das Castello so leer an.
    Bei seiner Rückkehr … Ihre Hand im Wasser begann so zu zittern, dass die Fische aufgescheucht wurden. Sie wollte nicht an seine Rückkehr denken, weil sie sich vorher entscheiden musste.
    Es gibt nichts zu entscheiden, versicherte sie sich fest, während sie aufstand und den Buggy zu sich heranzog, um mit Ollie ins Haus zu gehen. Sie war mit ihrem Leben glücklich, so wie es war.
    Sie war mit ihrem Leben glücklich, so wie es war. Aber stimmte das denn wirklich? Und warum musste sie sich das dann immer wieder vorsagen wie ein Mantra? Das fragte sich Annie später am Abend, während sie sich bettfertig machte. Sie wollte dem verstörenden Druck ihrer zunehmend unkontrollierbar werdenden Gedanken entfliehen, die dauernd versuchten, die Vernunftentscheidung infrage zu stellen, die sie doch längst getroffen hatte.
    Obwohl sie sich glücklicherweise nicht an die Vergewaltigung erinnern konnte, hatte Antonio ihr etwas gestohlen. Definitiv. Und zwar das Recht, ihren Körper bei jenem ganz besonderen ersten Mal dem Mann ihrer Wahl zu schenken. Ganz tief drin schmerzte es sie zu wissen, dass die einzige sexuelle Erfahrung ihres Körpers eine so grausame war. Musste sie nicht ehrlicherweise zugeben, dass sie sich um etwas ganz Besonderes betrogen fühlte? Um ein süßes Erlebnis? Nichts und niemand konnte ihr das, was sie verloren hatte, zurückgeben, aber Falcons Angebot könnte für ihren Körper ein ganz besonderes Geschenk sein. War sie es sich nicht selbst schuldig, dieses Geschenk anzunehmen?
    Wenn Falcon Manns genug war, ihr eine solche Form der Wiedergutmachung anzubieten, war sie nicht

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