Verfuehrerisches Geheimnis
in dem diese schrieb, Mary Fitton würde als Hure geschmäht. Sie sah zur Verbindungstür hin und beschloss, sie versperrt zu lassen.
Da Robert darauf bestanden hatte, noch vor dem Dinner loszureiten, aßen Cat und Patrick allein in dem großen Speisezimmer. »Zu schade, dass wir den Anstand wahren müssen. Ich würde viel lieber im Bett essen«, neckte Patrick sie.
Catherine warf ihm einen warnenden Blick zu, den er komisch fand. Er verschluckte sich an seinem Wein. »Du siehst so fromm wie eine Nonne aus.«
»Und du siehst respektlos aus.«
Sein Grinsen war lüstern. »Dem Herrn sei Dank für alles, was wir empfangen, Amen.«
»Respektlos und gotteslästerlich.«
»Du hörst dich an, als hättest du eingelegte Bibeln verspeist.« Sein Grinsen machte einem lüsternen Blick Platz. »Ich verspreche dir ein religiöses Erlebnis.«
Sie verbiss sich ein Lachen, es gelang ihr nicht. »Hepburn, du hast einen boshaften Humor.«
»Das ist meine Rettung.«
»Das sagtest du bereits.«
»Es verträgt eine Wiederholung.«
Sie dachte an andere Worte, die er auf jenem schicksalhaften Ritt in den Norden zu den Wildpferden geäußert hatte. Kaltes Wasser eignet sich ausgezeichnet, um Impulse zu zügeln. Denk daran! Sie bedauerte sehr, dass sie beide kaltes Wasser brauchen würden, noch bevor die Nacht vorüber war. Sie griff nach der Weinkaraffe und besann sich dann anders. Ihr Blut glühte. Das Allerletzte, was sie brauchte, war ein berauschendes Mittel, das ihr Verlangen steigern und sie unersättlich machen würde.
Wie zwei Nächte zuvor ging Catherine als Erste hinauf und wie immer folgte Maggie ihr. Cat überprüfte die Verbindungstür, um sicherzugehen, dass sie noch immer verschlossen war, dann gab sie einem Impuls folgend Maggie den Schlüssel. »Nimm ihn in Verwahrung ... ich traue mir selbst nicht.«
»Eine Unze Vorsicht ist ein ganzes Pfund Arznei wert.«
»Du hast doch für alles ein Sprüchlein.«
»Das liegt in meiner keltischen Natur.« Sie zog die Vorhänge zu. »Heute ist Vollmond. Sei vorsichtig, mein Lämmchen.«
»Das bin ich. Gute Nacht, Maggie.«
»Nicht nur Vollmond, es ist auch der fünfundzwanzigste November. St.-Catherine-Tag, den die Kelten als tollen Tag der Frauenzimmer feiern.«
»Genug der Vorzeichen. Gute Nacht, Maggie.«
Catherine, die wusste, dass der Schlaf sich nicht leicht einstellen würde, entschloss sich zu lesen. Sie zündete noch einen Kerzenleuchter an und zog sich aus. In ihrem Nachthemd schlüpfte sie ins Bett und griff nach ihrem Skizzenblock. Es dauerte nicht lange, und sie wurde unterbrochen.
»Cat, die verdammte Tür ist versperrt!«
Sie hielt den Atem an und gab keine Antwort. In ihren Ohren hämmerte das Blut. Oder war es sein Pochen?
»Bist du da, meine holde Dame?«
»Pst, Patrick ... alle hören dich!«
»Alle außer dir, will mir scheinen. Sperr auf, Catherine.«
»Ich ... ich habe den Schlüssel nicht.« Sie zögerte. »Maggie hat ihn an sich genommen.«
»Dann werde ich zu ihr gehen und sie um den Schlüssel erleichtern«, sagte er kurz.
»Nein! Das darfst du nicht. Patrick, das ist nicht recht. Ich verbiete dir ...«
» Verbieten ?« Seine Stimme klang unheilvoll.
»Entschuldige, Patrick. Ich werde es dir morgen früh erklären.«
Die Stille wurde durch einen lauten Krach beendet, als Hepburn die Doppeltür zertrümmerte und das Schloss aufbrach. Wie ein Rächer ragte er über ihr auf. »Du wirst es mir jetzt erklären, Teufelsbraten.«
»Wie kannst du es wagen? Wie kannst du es wagen, wie ein gereizter Stier einfach in mein Gemach einzudringen?«
Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie heftig. »Versperr ja nie wieder eine Tür vor mir!«
Wut, Enttäuschung und Sehnsucht trieben ihr die Tränen in die Augen. Sie erschlaffte unter seinem Griff. »Patrick, ich habe Angst.«
»Lüg nicht, du kleiner Drachen. Du fürchtest nichts auf der Welt!«
Cat riss sich von ihm los und griff nach Philadelphias Brief. »Hier, lies. Mary Fitton wird als Hure beschimpft. Für dich bin ich dasselbe ... eine Hure!«
Wieder packte er sie an den Schultern und schüttelte sie, bis ihre Zähne aufeinander schlugen. »Sag das niemals wieder, Catherine. Du bist meine Verlobte, meine künftige Frau.
Du warst Jungfrau, ehe ich dich geliebt habe.« Seine Arme umschlossen sie. »Du bist meine Liebste.«
An seinen kraftvollen Körper geschmiegt, empfand sie rasende Lust und atmete bebend ein. »Ich ... ich habe Angst. Mary Fitton bekommt ein Kind, und heute
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