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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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bemerkte sie, dass Mary Carey nun hochschwanger war. »Ach, Mary, du siehst so schön aus. Wie geht es dir? Wann ist es so weit?«
    »Ich weiß, es sieht aus, als würde ich jederzeit niederkommen, aber es dauert noch zwei Monate. Und was ist mit dir? Schon irgendwelche Anzeichen?«
    »Mary, ich bin erst seit sechs Wochen verheiratet.«
    »Das genügt. Ich weiß doch, wie Patrick dich immer ansieht.«
    Catherine brachte es nicht über sich, Mary zu sagen, dass Hepburn sie verlassen hatte; es war zu schmerzlich, zu demütigend, zu verheerend. Sie fand eine Entschuldigung und ging bald wieder.
    Während ein Tag langsam in den anderen überging, entdeckte Catherine, dass sie auf Spencer Park alles an Hepburn erinnerte. In einem Versuch, die Erinnerung an die in trauter Zweisamkeit eingenommenen Mahlzeiten im Schlafgemach zu bannen, aß sie von jetzt an unten zusammen mit Maggie.
    Mit jedem Abend zog Cat sich später zurück, weil sie Patricks dominierende Persönlichkeit in ihren Räumen noch zu spüren vermeinte. Allmählich begann sie, die Nächte zu fürchten, und scheute die Dunkelheit. Um die Bedrohung der Finsternis abzuwehren, machte sie Feuer, konnte jedoch Kälte und Einsamkeit nicht vertreiben. Nacht für Nacht lag sie im Bett, von schmerzlichem Verlangen erfüllt, und wiederholte wie eine Litanei immer dieselben Worte: »Ich hasse, verabscheue und verachte ihn!«
     
    Hepburn erstand eine große Herde von Cheviot-Langwoll- schafen. Über die Hälfte der fünfhundert Mutterschafe waren trächtig. Er überließ es zwei Hirten und ihren Hunden die Herde gegen Bezahlung nach Crichton zu treiben. Patrick benachrichtigte Jock Elliot von dem Kauf und bat ihn, mit einem Dutzend Moss-Trooper nach Kelso zu kommen und sich dort mit ihm zu treffen. Obwohl es nur eine Strecke von zwanzig Meilen war, wollte er mit den wertvollen Tieren kein Risiko eingehen. Im Grenzland trieben noch immer englische Strauchdiebe ihr Unwesen, bereit, den Schotten das Weiße aus den Augen zu stehlen - und umgekehrt, ungeachtet der Tatsache, dass James Stuart nun über beide Länder gebot.
    Wie immer liefen die Bewohner Crichtons zusammen, um ihren Herrn willkommen zu heißen. Als er das Schloss betrat, grüßten die Frauen ihn mit bereitwilligem Lächeln und machten aus ihrer Neugierde kein Hehl. Schließlich sprach die Haushälterin aus, was alle dachten.
    »Ich dachte, Ihr hättet geplant, eine Braut nach Crichton zu bringen.«
    Hepburn sah sie unbewegt an. »Du irrst dich«, sagte er knapp, und sein Ton verriet, dass das Thema damit erledigt war. Diese Äußerung ließ nur den Schluss zu, dass er noch immer unvermählt war.
    Beim Abendbrot in der Großen Halle erläuterte er seiner Truppe die Vereinbarung, die er mit dem König getroffen hatte, um den Frieden im Grenzland zu sichern. »Percy und Clifford haben eingewilligt, in den englischen Grenzgrafschaften für Ruhe zu sorgen und die Leute zu entwaffnen, und wir machen dasselbe in den schottischen Tälern. Das alte Grenzwachsystem und die Grenzmarkgesetze gelten nicht mehr. Im Grenzland gilt jetzt dasselbe Gesetz wie im übrigen Königreich. Weigern die Leute sich, ihre Waffen auszuliefern und Frieden zu halten, werden sie hängen.«
    Jock kratzte sich am Schädel. »Worin besteht der Unterschied zu unseren früheren Grenzpatrouillen?«
    Patick grinste. »Der Unterschied besteht darin, dass der neue König von England uns das Dreifache für unsere Dienste bezahlt.« Er wurde wieder ernst. »Ich habe das Geld in Schafe investiert. Nächstes Jahr, wenn wir die Wolle auf unseren eigenen Hepburn-Schiffen exportieren, teilen wir uns den lukrativen Profit. Wer sich nicht beteiligen möchte, kann sein Geld sofort bekommen.« Er war erleichtert, als niemand auf Auszahlung bestand.
    »Wir teilen die Moss-Trooper auf. Die Hälfte wird Crichton-Land bewachen, die andere Hälfte reitet an der Grenze Patrouille. Wir wechseln monatlich ab. Alle dafür?«
    Dem Chor der Ja-Stimmen folgte das laute Klirren von Zinnhumpen.
     
    Hepburn verbrachte seine ersten Tage in der Heimat damit, sicheres Weideland für seine Schafe zu schaffen. Tyne Water bildete eine natürliche Schranke entlang der westlichen und nördlichen Grenze des Crichton-Landes, im Süden aber mussten Steinmauern errichtet werden, um die wertvollen Tiere daran zu hindern, in die Moorfoot Hills abzuwandern, wo sie Wölfen oder menschlichen Räubern zum Opfer fallen konnten. Trotz der vielen Stunden im Sattel und der Mühsal des Sammeins und

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