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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich kann nichts essen.« Sie versuchte ein Lächeln. »Lieber Mr. Burke, machen wir uns nichts vor. Wir beide wissen, dass ich mich mit der Pest angesteckt habe.«
     
    Hepburn erwachte mit einem Ruck. Er hatte von Maggie geträumt. Sie hatte ihn an der Schulter gerüttelt. Lord Stewart, meine kleine Catherine braucht Euch! Er rieb sich die Augen und stand auf. Da der Morgen graute, musste er etwa zwei Stunden geschlafen haben. Frische Kraft durchströmte ihn, denn er wusste, dass er Spencer Park noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnte, wenn er sich beeilte.
    Er sattelte erst die Stute und sparte sich Valiant für später auf, da er wusste, dass auf Schnelligkeit und Kraft des Rappen Verlass war und er damit rechnen konnte, noch vor dem Abend Hertford zu erreichen. Patrick brach von Thorney Abbey auf und ritt Richtung Huntingdon.
    Als er in Bassingbourn die Pferde wechselte, schienen Valiants Hufe förmlich über den ausgetrockneten Boden zu fliegen und die Meilen gierig zu schlucken. Die Sonne hatte ihren Abstieg eben erst begonnen, als er an der Stadt Hertford vorüberritt, und Hepburn frohlockte. Er würde sein Ziel tatsächlich vor Einbruch der Dämmerung erreichen.
    In den Stallungen traf er nur einen Knecht an. Dieser erkannte den neuen Herrn trotz der groben Lederkleidung und der Bartstoppeln, die ihm in vier Tagen gewachsen waren. Er nahm die Zügel der schäumenden Pferde und stieß hervor: »Lord Stewart, die Pest ist hier!«
    Hepburn nickte grimmig, wiewohl sich sein Herz ob der gefürchteten Worte zusammenkrampfte. »Sei so gut, und versorge meine Pferde.« Als er aus dem Stall ging, wanderte sein Blick über den Besitz. Hof und Gärten wirkten vernachlässigt, das Haus schien verlassen, als hätte das Gesinde die Flucht ergriffen.
    Bei seinem Eintreten begegnete er niemandem. Speisedüfte lenkten seine Schritte in die Küche. Er trat so stürmisch ein, dass die Köchin vor Schreck ihre Suppenkelle fallen ließ. »Ich bin zurück«, sagte er kurz. Sie schenkte ihm einen Humpen Ale ein, den er dankbar entgegennahm. »Wo ist Mr. Burke?« Er leerte den Humpen und setzte ihn ab.
    Die Köchin, die Angst hatte, dem dunklen und wild aussehenden Schotten, der in voller Größe vor ihr aufragte, die Hiobsbotschaft zu melden, deutete nur mit dem Finger und murmelte: »In der Kinderstube, Mylord.«
    Patrick ging auf direktem Weg in den Ostflügel und öffnete die Tür zur Kinderstube.
    Cat wurde aus ihrer warmen, lethargischen Stumpfheit gerissen und erblickte die dunkle Gestalt, die den Eingang ausfüllte. Der Tod! Er kommt, um mich zu holen.
    »Catherine!«
    An seinem gerollten R erkannte sie Hepburn sofort. »Nicht! Geh weg! Komm nicht näher!«
    In der Meinung, er hätte ihr für immer Abscheu eingeflößt, ließ er sich dennoch von ihrer Abwehr nicht abschrecken. Er trat zu ihr, und nun erst sah er Mr. Burke in dem verdunkelten Raum. »Bringt mir Licht.« Er befühlte Cats heiße Stirn.
    Sie wich zurück. »Rühr mich nicht an Patrick, ich könnte dich anstecken.«
    Sein Herz tat einen Sprung. Will sie nicht, dass ich sie berühre, weil sie Angst um mich hat? Er nahm den Kerzenleuchter von Mr. Burke entgegen, und das Licht fiel auf ihr Gesicht. Als er sah, dass sie hochrot war und ihre Augen fiebrig glänzten, verbarg er sein Entsetzen. »Wie lange ist sie schon krank?«
    »Sie ist heute ohnmächtig zusammengebrochen, als wir Maggie begraben haben.«
    »Maggie ist tot? Ist sie der Seuche zum Opfer gefallen?«
    »Lady Catherine hat sie gepflegt. Ich hoffe und bete, dass sie nur an Erschöpfung leidet und sich nicht angesteckt hat.«
    »Ich werde dich anstecken, Patrick«, warnte Cat ihn abermals.
    Er reichte die Kerzen wieder Burke und nahm Cat in die Arme. »Ich bringe sie hinauf. Ich brauche lauwarmes Wasser für ein Bad. Die Köchin soll Engelwurz pflücken und einen Heiltrank brauen.«
    Hepburns Blick ruhte auf dem zarten Geschöpf in dem schönen weißen Seidenkleid. »Entschuldige, dass ich nach Schweiß und Pferd rieche, Catherine.«
    Sie schloss die Augen. Er war zu groß, zu dominierend, um gegen ihn anzukämpfen. Dazu fehlte ihr die Kraft.
    Er legte sie auf ihr eigenes Bett und holte die Deckelwanne aus dem Badezimmer. Dann zündete er alle Kerzen an, die er finden konnte. Inzwischen hatte Mr. Burke zwei Eimer Wasser heraufgeschafft. Patrick nahm sie ihm ab und riet ihm, den Raum nicht mehr zu betreten. Burke ging hinunter, um noch mehr Wasser zu holen und nachzusehen, ob die Köchin das

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