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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Catherine die Beule kontrollierte, schien es, als sei die Schwellung zurückgegangen. Cat schöpfte neue Hoffnung, schloss die Augen und ruhte sich ein wenig aus. Als Maggie jedoch am vierten Tag nicht erwachte, wurde Cat klar, dass sie im Koma lag.
    Während ihre Hoffnung dahinschmolz wie Schnee in der Sonne, saß sie am Bettrand, hielt Maggies Hand und sprach leise auf ihre geliebte Freundin ein. Sie sprach von ihrer Kindheit, als es ihre alte Amme war, die ihre Ängste immer beschwichtigt hatte. Sie sprach von gemeinsamen Freuden und sagte ihr, wie sehr sie ihre Zeit in Schottland genossen hätte. Schließlich sprach sie ihre Befürchtungen laut aus, während ihr Tränen über die Wangen strömten. »Maggie, du kannst mich nicht verlassen. Du bist die Einzige, die mich jemals lieb hatte. Geh nicht fort, bitte, geh nicht.«
     
    Hepburn ritt auf Valiant durch die Nacht. Ein zweites Pferd führte er am Leitseil mit sich. Mit jeder Meile spürte er, wie die Gefahr für Catherine wuchs und damit seine Überzeugung, dass sie in Lebensgefahr schwebte.
    Als es dämmerte, sah Patrick die Türme von Richmond Castle vor sich. Fünfzig Meilen hatte er nun zurückgelegt. Er versuchte nicht an die zweihundert zu denken, die noch vor ihm lagen. Während er seine Pferde tränkte, badete er im Fluss Swale, dann frühstückte er Haferkuchen und ließ seine Pferde am Ufer grasen.
    Nach einer einstündigen Rast saß er wieder im Sattel. Auf seinem Ritt nach Süden, wo milderes Wetter zu erwarten gewesen war, spürte er allmählich, wie ungewöhnlich heiß es war. Er und seine Pferde schwitzten stark, weshalb er die Tiere öfter tränken musste.
    In York angekommen, erfuhr er zu seinem Entsetzen, dass der schwarze Tod in der Stadt wütete. Die Opfer hatte man vor die Stadtmauern geschafft. Dort lagen sie nun sterbend oder tot auf den Feldern und in den Gräben. »Gott im Himmel, das schwarze Übel, das über Catherine dräut, ist die Beulenpest!« In Hepburn krampfte sich alles zusammen. Er bekreuzigte sich und ritt wie vom Teufel gejagt fort von diesem verfluchten Ort. Er schwor sich, fortan die Städte zu meiden, und machte erst Rast in Selby Abbey, in der Hoffnung, die isoliert lebenden Mönche würden die Krankheit nicht übertragen. Er kaufte ihnen Brot und Käse und eine bauchige Flasche Wein ab. Nachdem er die Sachen in seiner Satteltasche untergebracht hatte, ritt er ohne anzuhalten dem Lauf des Trent folgend weiter nach Süden, bis der Weiler Sutton hinter ihm lag und er Sherwood Forest erreichte.
    Unter den dicken Eichen des abgeschiedenen und urtümlichen Waldgebietes, dessen Wildreichtum seiner Stille und Unberührtheit zu verdanken war, konnte er frische Kraft schöpfen. Die Ruhe, die ihn nun überkam, war so groß, dass er ein paar Stunden Rast einlegte. Mehr als die halbe Strecke lag hinter ihm, doch er hatte dafür zwei Tage benötigt. Patrick schwor sich, den Rest rascher zurückzulegen.
    An einen Baumstamm gelehnt, saß er da und versuchte, sich vorzustellen, wo sich Catherine befand. Er war sicher, dass sie sich zur Krönung an den Hof begeben hatte, doch hoffte er inständig, sie wäre nicht mehr in London, wo die Hitze und die übervölkerten Elendsviertel der Verbreitung der Seuche Vorschub leisteten.
    Hepburn streifte den Leopardenring ab, den Catherine getragen hatte, und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, während er seine Geisteskräfte darauf konzentrierte. »Komm zu mir, Cat, komm zu mir.« Als sie nicht antwortete, wusste er, dass es ihm nicht gelungen war, zu ihrem Bewusstsein durchzudringen. Sein tranceähnlicher Zustand bescherte ihm jedoch andere, sehr beunruhigende Visionen. Er sah Mr. Burke mit einem Spaten. Er sah auch einen Fluss und betete darum, dass es der Lea war und nicht der Styx. Aus Angst vor dem, was er sehen würde, tastete Hepburn sich nicht weiter vor. »Ich muss rasch nach Hertford.«
    Catherine hielt Maggies Hand noch lange fest, nachdem diese ihren letzten Atemzug getan hatte. Reglos saß sie da und wollte sie nicht loslassen. Sie wagte nicht, sich zu rühren, zu denken oder zu fühlen. Jegliches Zeitgefühl war ihr verloren gegangen. Erst als Mr. Burke anklopfte, wurde sie aus ihrer Trance gerissen.
    Sanft legte Cat die Hand, die sie hielt, auf Maggies Brust. Langsam stand sie auf, wobei sie vage spürte, dass ihr Rücken von der gebeugten Haltung schmerzte. Sie ging zur Tür und sagte leise, ohne sie zu öffnen. »Maggie hat mich verlassen, Mr. Burke.«
    »Gottlob hat ihr

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