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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verwalter an.
    Als Cats Blick die Große Halle umfasste, von deren gewölbter Balkendecke die Winton-Banner mit dem geflügelten Drachen hingen, empfand sie zum ersten Mal Stolz auf ihre schottische Herkunft.
    Als alle Dienstleute, von den Bierjungen bis zu den Küchenmägden, versammelt waren, kletterte Geordie Seton auf eine Hallenbank. »Dieser Tag muss gefeiert werden! Seht euch alle Lady Catherine, meine schöne Enkelin und Erbin, gut an. Dieses Haus und alle seine Bewohner sind ihr zu Diensten, solange sie uns mit ihrer Anwesenheit beehrt. Seit ich vor vierzig Jahren meine Braut heimführte, hat kein so schönes Wesen mehr Winton Castle betreten.« Er gab Hepburn ein Zeichen. »Patrick, mein Junge, hebt sie auf den Tisch. Alle sollen sehen, was für eine elegante Dame sie ist.«
    Hepburn nahm ihr den grauen Umhang ab und umfasste Cats Taille, um sie auf den Tisch zu heben. Seine Lippen streiften ihr Ohr. »Geordie glaubt schon, aus Eurem Hintern strahlt die Sonne, und ich weiß, dass Ihr es genießt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, Teufelsbraten.«
    Während sie in ihrem rosa Samtkleid mit den gesticken Schneeflocken dastand und alle Blicke auf sich zog, hätte sie den dunklen, herrischen Teufel am liebsten abgeküsst, weil er ihr zu diesem Kleid geraten hatte.
    »Gut! So, und hier kommt der Rest der Familie, um dich zu begrüßen.« Seton deutete auf seine Schwestern. »Jessie, Janet, das ist meine Enkelin Catherine, die uns besucht. Dass ich keine Söhne habe, auf die ich stolz sein kann, macht sie nun völlig wett, da werdet ihr mir sicher Recht geben.«
    Als die zwei Frauen, die in ihren Fünfzigern sein mussten, erstaunt das zarte, puppenähnliche Wesen anstarrten, das auf dem Tisch zur Schau gestellt wurde, dachte Cat: Meine Mutter sieht genauso aus wie meine Tanten. Zwei Männer, viel zu jung, um ihre Ehemänner zu sein, begleiteten die Frauen. Das müssen ihre Söhne sein!
    Einer der jungen Männer schob den anderen mit der Schulter weg und trat kühn vor. Er hob besitzergreifend die Hände und hob Catherine herunter. »Ich bin Malcolm. Willkommen auf Seton, Catherine.«
    Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »Du musst mein Vetter zweiten Grades sein. Ich bin erfreut, dich kennen zu lernen, Malcolm.« Ihr Blick wanderte zu dem anderen. »Du bist sicher auch ein Vetter?«
    Ihre Tante Janet zog den jungen Mann nach vorne. »Das ist mein Sohn Andrew. Ich muss sagen, du siehst Isobel gar nicht ähnlich.«
    »Wofür wir unendlich dankbar sind, Amen«, äußerte Geordie respektlos und sprang von der Bank herunter.
    Andrew, der Cat auf den ersten Blick gefiel, lächelte ihr zu.
    »Whisky für alle«, befahl Seton seinem Verwalter.
    Alle, auch die Dienstboten, bekamen einen Schluck ab. Als der Verwalter für Catherine einschenken wollte, fragte sie zaghaft: »Gibt es auch Wein?«
    »Klar haben wir Wein und alles andere, was dein Herz begehrt.« Während der Wein gebracht wurde, hob Geordie sein Glas. »Auf Lady Catherine, meine Enkeltochter, das schönste Mädchen von ganz Schottland!« Sein Blick überflog die versammelten Dienstleute. »Wo ist die Köchin? Ach, da bist du ja, Peg. Heute gibt es Haggis. Es wird gefeiert!«
    Cat musste Hepburn unwillkürlich einen Blick zuwerfen. Sie wusste, der Teufel würde seine Belustigung nicht verhehlen können. Als er zu ihr trat, um sich zu verabschieden, lud ihr Großvater ihn ein, zum Dinner zu bleiben.
    »So verlockend es klingt, Mylord, ich muss nach Crichton. In den letzten fünf Monaten habe ich nur drei Nächte unter meinem eigenen Dach verbracht.«
    Catherines Augen folgten seiner hoch gewachsenen Gestalt, als er die Halle verließ. Der Abschied machte sie ein wenig beklommen, doch verflog das Gefühl, als ihre neue Familie sich um sie scharte.
    Sie und Maggie wurden in einem der Türme in zwei nebeneinander liegenden Räumen untergebracht, und Cat wusste sofort, dass ihr das Leben in einem schottischen Schloss sehr zusagen würde. Es besaß einen Wehrgang und ein Verlies, das nun zur Lagerung von Whisky und Wein diente, und morgen beabsichtigte sie, Winton Castle von oben bis unten zu erkunden. Beim Dinner saßen so viele Menschen um den Tisch, dass sie Schwierigkeiten hatte, alle Namen zu erfragen. Obschon ihre Großtanten Jessie und Janet äußerlich ihrer Mutter glichen, waren sie im Wesen jedoch nicht annähernd so streng. Neben ihren Söhnen hatten sie auch Töchter, alle verheiratet, und Cat war erleichtert, dass keine der weiblichen

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