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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anverwandten ihr ablehnend begegnete. Sie bedachten sie großzügig mit Komplimenten für ihr Aussehen und ihre Kleidung und schienen bereit, sich mit ihr anzufreunden. Vor allem aber gefiel es ihr, dass es sowohl für ihren Großvater als auch für die anderen selbstverständlich war, dass Maggie mit ihnen am Tisch aß.
    »Na, was hältst du von unserem Haggis?«, wollte Geordie wissen.
    Zaghaft kostete Catherine und entschied, dass ihr Magen nicht revoltieren würde. »Es ist besser, als ich erwartet habe.«
    Geordie lachte. »Braves Mädchen. Wir lassen die Engländer in dem Glauben, es bestünde nur aus Ohren und Arschlöchern, und halten so das Rezept geheim.«
    Cat lachte unbekümmert. Sie liebte seine deftigen Reden und hätte gewettet, ihr Großvater würde sie nicht rügen, wenn sie sich ebenfalls ihrer bediente.
    Ihr war bewusst, dass Malcolm und Andrew bei Tisch nicht den Blick von ihr losreißen konnten. Obschon ihnen anzusehen war, dass sie sich im Naturell unterschieden, hoffte sie, dass sie Freunde und nicht Rivalen waren. Es erstaunte sie, zu erfahren, dass keiner der beiden im Schloss wohnte. Der Earl of Winton lebte allein, und seine beiden Großneffen hatten auf dem riesigen Landbesitz der Setons ihre eigenen Häuser. Da sie unverheiratet waren, führten ihre Mütter ihnen den Haushalt. Cat nahm Einladungen zum Essen in ihre Häuser an und freute sich schon darauf, die Enkel ihrer Tanten kennen zu lernen. Als sie alle gingen, atmete Cat erleichtert auf. Sie schätzte sich glücklich, weil der Tag viel besser verlaufen war, als sie geahnt hatte.
    Cat zog sich in ihr Turmgemach mit dem großen, mit einer Federmatratze ausgestatteten Bett zurück, und als sie die Ereignisse des Tages Revue passieren ließ, gab sie sich einem Traum hin. Wie immer ging es um Hepburn, und ihre Lippen verzogen sich. Wenn du mich jemals brauchst, sag leise meinen Namen.
    »Patrick.« Der geflüsterte Name hing einen Moment in der Luft und verflog dann. Als sich nichts tat, stand sie auf und ging ans offene Fenster. »Patrick.«
    »Hier bin ich.« Die tiefe Stimme hinter ihr schwebte in der Dunkelheit.
    Sie drehte sich um. »Was willst du?«
    »Du hast mich gerufen.«
    »Das habe ich nicht!«
    »Belüge dich nicht selbst, Catherine.«
    »Ich brauche dich nicht«, sagte sie mit Nachdruck.
    »Ich weiß, dass du mich nicht brauchst. Du bist nicht in Gefahr. Du wolltest nur wissen, wie mein Name sich auf deinen Lippen anfühlt.«
    »Nein«, leugnete sie. »Ich wollte wissen, ob ich Macht über dich habe.«
    »Ich bin es, der die Macht hat, Catherine.«
     
    Auf seine gebieterischen Worte hin wurden ihre Knie weich, so dass sie Halt suchend nach dem steinernen Fenstersims griff. Das Gefühl des rauen Steins riß sie aus ihrem Traum, und einen Augenblick lang fragte sie sich, was sie außerhalb des Bettes trieb. Dann fiel es ihr ein. »Ich habe von Patrick Hepburn geträumt«, sagte sie laut. Sie war doch keine Schlafwandlerin, oder? »Wollte ich ihn treffen?« Irgendwo in den dunklen Höhlen halb vergessener Träume argwöhnte sie, dass es nicht das erste Mal war.
    »Das ist ja ungeheuerlich! Ich verabscheue diesen herrschsüchtigen Teufel! Ich hasse alles an ihm!«
    Belüge dich nicht, Catherine.
    Cat musste gestehen, dass sie gelegentlich schwindelte, wenn sie nicht anders konnte, aber nur selten belog sie sich selbst. Als ihr allmählich die Wahrheit dämmerte, wuchs das Entsetzen in ihr. War es denn möglich, dass Hepburn sie ungeachtet der Tätsache, dass sie ihg nicht mochte und er sie geradezu unsinnig ärgerte, körperlich anzog? Nein, nein, unmöglich!
    Belüge dich nicht, Catherine.
    »Sag die Wahrheit, und beschäme den Teufel. Es ist mehr als physische Anziehung. Es ist viel dunkler. Es ist sexuelle Anziehung.« Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie auch schon wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen und sie Reue und Abscheu vor sich selbst empfand.
    Sie musste diesem Wahnwitz ein Ende bereiten, bevor er noch weiter ging. Und der sicherste Weg, dies zu tun, war es, den Kampf aufzugeben ... da er ein verführerisches Element in sich barg. Sie mussten Freunde werden ... das war weit weniger reizvoll. Sie sah aus dem Fenster. Waffenstillstand, Patrick?
     
    Auf Crichton stand Hepburn am Fenster seines Schlafgemaches, die großen Hände auf den rauen Stein gestützt. Waffenstillstand, Teufelsbraten.
    Er wandte sich vom Fenster ab und begann, sich auszuziehen, wobei er sich halb wünschte, er hätte nicht

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