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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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darunter stand die Warnung, den Code niemandem zu verraten. Patrick sah, dass für Cecil 10 stand, James war 30 und Elizabeth 24. Von der Macht der Zahlen überzeugt, hatte ihm sein Vater die uralte Wissenschaft der Zahlenlehre nahe gebracht.
    »Kann ich Carey vertrauen, oder ist er Elizabeths Mann?«
    »Wenn er es jemals war, dann ist er es jetzt nicht mehr. Sie hat ihn bei der Audienz ewig knien lassen und war so eifersüchtig auf die Frau seiner Wahl, dass sie sie vom Hof verbannte. Robert Carey wusste, dass die Königin nicht geneigt sein würde, einen Brief von Euch in Empfang zu nehmen, und schlug deshalb klugerweise vor, wir sollten uns an Cecil wenden. Ein geschickter Schachzug, Sire.« Hepburn überließ die Verdienste bereitwillig seinem Freund Robert.
    »Elizabeth ist ein rachsüchtiges altes Weib!«
    »Wenn Ihr die neue Lady Carey an Eurem Hof empfangt, wird Robert Euch ewig dankbar sein.«
    »Ach ... er hat sich Elizabeth widersetzt und das Mädchen geheiratet?«
    »Er weiß, dass über ihrer Regierungszeit schon die Abendsonne steht, Sire.«
    »Jetzt kommen wir endlich zur Sache. Setz dich, Patrick, und berichte mir.«
    Hepburn kannte zwar noch njcht das genaue Datum von Elizabeths Hinscheiden, doch selbst wenn er es gewusst hätte, hätte er es nicht auf der Stelle preisgegeben. Er zog es vor, diese Enthüllung zu seinem eigenen Vorteil hinauszuzögern. »Ihr Fleisch ist schwach, doch ihr Geist lodert hell, voller Feuer und Energie.«
    »Wie lange noch?«, wollte James wissen.
    »Kein ganzes Jahr mehr, Sire.«
    »Du bist gerissen wie ein Fuchs, Patrick. Gesteh, dass du eine Vision hattest.«
    »Ich hatte einige. Ich sah sogar, wie ihr ein Dokument unterfertigt, in dem Ihr mir jede englische Erbin meiner Wahl und ein Earltum versprecht.«
    »Heiliger Christ, musst du mich erpressen?«
    »Es sieht ganz so aus, Sire.«
    James sperrte seinen Schreibtisch auf, kramte in Papieren und zog ein Dokument hervor, das er Hepburn missmutig reichte.
    Patrick überflog es, um sicherzugehen, dass es keine Schlupflöcher enthielt, und blickte dann auf. »Es bedarf Eurer Unterschrift, Sire.«
    »Und ich bedarf eines Datums, Lord Stewart.«
    Unentschieden!
    Patrick war sicher, dass es im März sein würde. »Es wird im Frühling sein, Sire. Zu Frühlingsanfang.«
    Der König tauchte den Federkiel in die Tinte und hielt ihn über das Dokument.
    Patrick hatte den Monat, doch brauchte er einen Tag. Er suchte in den entlegensten Winkeln seines Gehirns. Die Zahl 24 war alles, was ihm einfallen wollte. Es war die Zahl, die Cecil Elizabeth zugeteilt hatte. Er rief sich ins Gedächtnis, dass es keine Zufälle gab und dass Zahlen eine geheimnisvolle Macht innewohnte. Die ihr zugeteilte Codeziffer war schicksalhaft und besiegelte Elizabeths Los.
    »Es ist nur für Eure Ohren bestimmt.«
    Der König nickte eifrig.
    »Elizabeth wird am vierundzwanzigsten März sterben, Sire.«
    James setzte schwungvoll seine Unterschrift auf das Papier. »Patrick, Junge, du hast mich eben zum glücklichsten Menschen Schottlands gemacht.«
    Hepburn steckte die schriftliche Garantie in sein Wams. Ich bete zu Gott und dem Teufel, dass du eben für mich dasselbe getan hast, James.
    Als Robert Carey zurückkam, dankte der König ihm überschwänglich für seine Dienste und kündigte an, dass zu gegebener Zeit wieder ein Brief nach England gebracht werden müsste. Dann gratulierte er Robert zu seiner Heirat. »Ihr müsst Lady Carey an meinen Hof bringen. Die Königin plant für nächste Woche wieder eines ihrer schönen Feste, und ich weiß, dass Annie eine englische Dame herzlich willkommen heißen wird. Wo seid Ihr abgestiegen?«
    »Wir wohnen im Castle Rock Inn, Euer Majestät.«
    »In einem Gasthaus? Nein, das geht nicht. Patrick, geht und redet ein Wörtchen mit dem Earl of Mar. Johnny hat Privaträume hier in Holyrood und besitzt in der Canongate ein Stadthaus, das er selten benutzt.«
    »Danke, Sire.« Carey war verblüfft ob dieser Großzügigkeit.
    »Dankt nicht mir, dankt Johnny Erskine.« Der König kicherte.
    »Sire, die Enkeltochter des Earl of Winton ist aus England zu Besuch gekommen. Ich bin sicher, dass der Earl sie gern bei Hof vorstellen würde.«
    »Hab Geordie seit Jahren nicht mehr gesehen. Wende dich wegen einer Einladung an Annie.«
    Als die zwei sich in sicherer Entfernung von den königlichen Gemächern befanden, bedankte sich Robert unendlich erleichtert bei Patrick. »O Gott, die Audienz verlief viel besser, als ich voraussehen

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