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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte. Meint Ihr, der Earl of Mar hat etwas dagegen, wenn wir sein Stadthaus benutzen?«
    »John Erskine war als Kind James' Spielgefährte. Sie waren ihr Leben lang vertraut wie Brüder. Seine Mutter war auch eine Stuart - wir sind alle irgendwie miteinander verwandt.«
    »Liz wird sich sehr freuen!«
     
    Auf Seton war Catherine erstaunt, als ihr Großvater das Frühstück mit ihr einnahm, doch erklärte er ihr, dass er mit ihr Winton Castle besichtigen wolle. »Was meinst du ... könntest du mich Geordie nennen? Großvater ... das weckt in mir ein Gefühl von Hinfälligkeit.«
    »Es wäre mir eine Ehre, dich Geordie zu nennen.«
    »Kannst du nicht mehr essen, Mädchen?«
    »Porridge mag sie nicht, und anders als Ihr kann sie auch nicht Unmengen von Nieren und Eiern vertilgen.« Maggie warf einen Blick auf seinen Teller. »Auch keine Haggis-Reste. Sie mag frisches Brot und Heidehonig.«
    »Meine Beine sind hohl«, scherzte er.
    »Ach, das also ist es, was mit ihnen nicht stimmt?«, zog Maggie ihn ihrerseits auf.
    Wenig später begannen sie die Besichtigung mit dem Verlies. »Dies stand früher tatsächlich in Verwendung, und nicht nur für unsere englischen Feinde. Hasserfüllte, blutige Clan—
    Fehden, in jahrhundertealter Gegnerschaft herangereift, dauern bis zum heutigen Tag an.«
    »Befehdeten sich die Setons auch mit den Hepburns?«, fragte Catherine leichthin.
    »Ich denke schon, da sie oft hin und her heirateten«, scherzte er.
    Als Nächstes machten sie in der Küche Halt, wo er sie Peg, der obersten Köchin vorstellte. Hier summte es wie in einem Bienenhaus. Schankburschen und Küchenmägde bereiteten den Proviant für die Viehhirten vor und hielten in der Arbeit inne, um der schönen Enkeltochter des Earls nach zu starren.
    Maggie stieß wieder zu ihnen, nachdem sie die Bibliothek verlassen hatten und sich hinauf in den Söller begaben. Obwohl in letzter Zeit wenig benutzt, gab es dort bequeme Stühle und Kissen vor einem gemauerten Kamin.
    »Nehmt dies als euer Wohnzimmer, wenn ihr wollt.« Geordie ging mit ihnen in seinen Hauptturm, der zwei Räume enthielt, voraus. Im inneren Gemach stand ein riesiges Bett mit vier Pfosten. Uber dem massiven Kamin, der eine ganze Wand einnahm, hing ein Porträt.
    Cat blieb davor stehen und sah wie in Trance hinauf. »Wer ist das?«
    »Meine geliebte Audra, Countess of Winton. Deine Großmutter.«
    »Aber das könnte ja ich sein!« Catherine fand die Ähnlichkeit frappierend. »Mutter hat mir nie von ihr erzählt.«
    »Tja, Isobel war keine zärtliche Tochter. Zu Audras großem Kummer herrschte zwischen ihnen stets ein gewisse Antipathie.«
    Während Catherine das Bildnis der eleganten, zierlichen Dame mit der schwarzen, schimmernden Lockenpracht anstarrte, wurde ihr klar, weshalb Isobel sie, Catherine, nie geliebt hatte. »Immer wenn Mutter mich ansieht, sieht sie Audra! Maggie, warum hast du mir das nie gesagt?«
    »Isobel hat es mir verboten, mein Lämmchen.«
    Geordie berührte Catherines Wange. »Dich hier zu haben ist, als sähe ich meine Audra wieder.« In seinen Augen standen Tränen, er ging hinaus.
    Catherine wandte sich an Maggie. »Mutter hasst mich, weil ich genauso aussehe wie meine Großmutter.«
    »Isobel hat ihre Mutter gehasst, weil sie so schön war und ihr ihr Aussehen nicht vererbt hat. Es ist deine Schönheit, die sie nicht erträgt.«
    »Wie traurig«, sagte Catherine leise. »Aber ich fühle mich nicht traurig, wenn ich meine Großmutter ansehe. Ich fühle mich glücklich und sehr vom Schicksal begünstigt.«
    »Auch Audra muss glücklich sein, wenn sie herabschaut und dich sieht.«
    Geordie kam an die Tür. »Komm, Catherine, wir gehen in den Stall, damit du dir ein Pferd aussuchen kannst. Seton ist zu weitläufig, um es zu Fuß zu erkunden. Du musst reiten.«
    Das Erste, was ihr über den Weg lief, als sie den Stall betrat, war eine schwarze Katze. »Ach, wie lieb! Komm her, Mieze!« Sie bückte sich und streichelte das Tierchen, das wohlig einen Buckel machte. Dann hob sie es hoch, und das Kätzchen sah sie aus großen goldenen Augen an. »Ach, sie mag mich, glaube ich!«
    »Dann nimm sie dir«, sagte Geordie.
    »Ins Haus? Es stört dich nicht?«
    »Warum sollte es mich stören, wenn du etwas hast, das dich freut?«
    »Ja, warum eigentlich?« In Catherine regte sich Bewunderung für diesen Mann.
    Junge Stallburschen, die die Boxen säuberten, hielten in ihrer Arbeit inne, als Geordie Catherine fragte: »Na, siehst du etwas, was dir gefällt,

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