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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schaudern. Wie konnte Anne sich von dieser Karikatur eines Königs berühren, geschweige denn lieben lassen?
    Geordie führte sie zu den anderen Adligen, die er kannte, und Cat tauschte tapfer lächelnd Artigkeiten aus, obwohl sie wegen ihres kindlichen Aussehens vor Verlegenheit Höllenqualen ausstand. Er stellte sie John Erskine, dem Earl of Mar, und seiner Countess vor. Cat wusste, dass sie neben der reifen Lady Erskine geradezu Mitleid erregend naiv wirkte.
    Als Königin Anne sich erhob und von ihrem erhöhten Platz herabstieg, wurde sie sofort von ihren Damen umringt. Catherine sah, dass Farben und Schnitt der Roben den Frauen eine gewisse reizvolle Attitüde verliehen, obwohl sie nicht der neuesten Mode entsprachen und nicht annähernd so raffiniert gearbeitet waren wie jene, die man am englischen Hof trug. Die Damen, die mit Anne aus Dänemark gekommen waren, waren groß, blond und ziemlich üppig, drei Eigenschaften, über die Cat nicht verfügte. Ihre Mienen und die vertraulichen Gesten im Gespräch mit Männern ließen sie raffiniert und erfahren aussehen.
    Plötzlich erblickte Cat Robert Carey und seine Braut Liz. Erleichtert ging sie direkt auf die beiden zu.
    »Catherine, Liebling, du siehst aus wie eine schöne Puppe.«
    »Ach, Liz, ich will aber nicht wie eine Puppe aussehen. Ich möchte wie eine Frau aussehen. Mein kindisches weißes Kleid ist eine arge Blamage.« Sie fächelte ihren glühenden Wangen Kühlung zu. »Wir sind am Geburtstag des Königs wieder eingeladen ... könnte ich mir von dir ein eleganteres Kleid borgen?«
    »Natürlich. Lass dir nur nicht den Abend verderben, meine Liebe. Ich wette, dass dich hier viele Damen beneiden.«
    Liz hat Recht. Wenn ich mir von einem unpassenden Kleid den Abend verderben ließe, wäre ich wirklich so unreif, wie ich aussehe.
     
    Lord Stewart erwies König James seine Ehrerbietung, und dieser wollte sichergehen, dass Hepburn an der Jagd am nächsten Tag teilnahm. Patrick sah, wie der Blick des Königs über seine förmliche schwarze Aufmachung glitt. »Hinweg mit dir, Mann. Neben dir sehe ich aus wie ein elender Kümmerling.«
    »Niemals, Sire«, leugnete Hepburn pflichtgemäß und machte sich auf, um Königin Anne seine Reverenz zu erweisen.
    »Ich hatte das Vergnügen, heute Lady Carey kennen zu lernen. Man machte mich glauben, englische Damen wären arrogant, doch gefällt mir Liz sehr gut. Auch meine Kinder mögen sie, vor allem der kleine Charles!«
    »Köngin Elizabeth kann arrogant sein und ihre Höflinge hochmütig, Lady Carey aber war nie am englischen Hof.«
    »Meine Damen fordern Eure Aufmerksamkeit, aber denkt daran, dass auch Eure Königin gern tanzt, Patrick.«
    Er küsste ihr die Hand. »Ihr ehrt mich, Madam.« Er drehte sich zu der rechts neben ihm stehenden Margretha um. »Ihr seht gut aus, Gretha.«
    »Obwohl Ihr mich vernachlässigt«, sagte sie leichthin und ohne zu erwarten, dass Hepburn sich erklärte. Das hatte er nie getan und würde es nie tun.
    Er lächelte. »Wie schmeichelhaft, dass Ihr mich vermisst habt, cherie.«
    Christina, ein schlanker dänischer Rotschopf, berührte Patricks Arm.
    »Ich würde Euch zu gern um den ersten schottischen Reel bitten, Mylord.«
    Hepburn hörte kein einziges Wort, das sie sagte. Sein suchender Blick hatte endlich Catherine entdeckt. Wie gebannt starrte er zu ihr hinüber. So klein und zierlich sie war, hob Cat sich doch von allen anderen anwesenden Damen ab. Sie hatte etwas Ätherisches an sich, das Unschuld ausstrahlte. Neben ihr wirkten die Damen der Königin, die er so intim kannte, verlebt, ja verbraucht. Ihm stockte der Atem, als sie plötzlich von der Menge verschluckt wurde. Seine Füße setzten sich unwillkürlich zu einer Such-und Rettungsaktion in Bewegung. Als Patrick näher kam, erhaschte er einen Blick auf weiße Seide, dann verschwand sie abermals, als sie rasch hinter Robert Carey trat. Instinktiv begriff er, dass Cat ihm auswich. Hepburn begrüßte Robert, schüttelte ihm die Hand und lugte dann über die Schulter seines Freundes.
    In die Enge getrieben, trat sie vor und reckte ihr Kinn vor.
    »Lady Catherine, Ihr seht bezaubernd aus.«
    »Bitte, macht Euch nicht lächerlich, Hepburn.«
    »Bitten ist Eurer Natur zuwider«, sagte er rätselhaft.
    »Ihr habt Recht. Ich verlange , dass Ihr Euch nicht lächerlich macht. Es fällt mir schon schwer genug.« Ihre goldenen Augen funkelten ihn an.
    »Erläutert Eure Schwierigkeiten, Cat. Ich bin ratlos.«
    »Ich sehe aus wie eine

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