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Verfuehrt

Verfuehrt

Titel: Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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durch. Erst in dem Moment, in dem er uns mit der guten Nachricht erlöst hat, ist mir wirklich klar geworden, wie sehr ich unter Druck stand wegen dieser Sache.
    Und es ist jetzt tatsächlich auch alles wieder gut, denn Matteo hat nicht nur unseren Ruf gerettet, sondern offenbar auch unseren alten Stammkunden für uns zurückgewonnen.
    Lord Ashbury sind seine falschen Anschuldigungen nämlich wirklich sehr peinlich. Er will uns gar nicht wieder gehen lassen, lässt Mary noch Scones servieren und kann gar nicht oft genug betonen, wie leid es ihm tut, dass er uns zu Unrecht verdächtigt hat.
    Ich bin zwar froh, dass alles wieder in Ordnung ist, doch ich sitze trotzdem auf heißen Kohlen, möchte lieber gehen. Es ist eine Qual, Matteo so nah zu sein und trotzdem Abstand zu ihm halten zu müssen, und immer, wenn sich unsere Blicke treffen, sehe ich, dass es ihm genauso geht. Mir wird jedes Mal heiß und kalt und ich muss die Augen senken, weil ich fürchte, dass man mir sonst ansieht, wie es um mich steht. Aber Dad und Lord Ashbury sind zum Glück zu sehr mit sich beschäftigt, um es zu merken, und Rebecca Ashbury, der das vielleicht eher aufgefallen wäre, ist zum Glück nicht da.
    »Ich denke, ich werde jetzt zurückfahren«, verkündet Matteo ganz plötzlich und erhebt sich. »Meine Mutter ist heute Morgen aus Vancouver zurückgekommen, und ich möchte den Rest des Tages gerne mit ihr verbringen.«
    Dad und Lord Ashbury, die mittlerweile sogar schon Witze darüber reißen, dass Dad den Enzo wohl doch besser schnell zurückgenommen hätte, um damit dann eine Riesen-Auktion aufzuziehen, sehen überrascht auf.
    »Natürlich. Wir haben Sie wirklich schon genug aufgehalten«, sagt Lord Ashbury, und ich spüre, wie mein Herz sich zusammenzieht, weil ich den Gedanken, dass Matteo jetzt gehen wird, gar nicht gut verkrafte.
    Doch er hat offenbar gar nicht vor, das allein zu tun.
    »Ich könnte Sie mit zurücknehmen, wenn Sie möchten, Miss Conroy«, sagt er, und das einladende Funkeln in seinen Bernstein-Augen schickt meinen Magen auf Talfahrt.
    Ich muss einmal durchatmen, damit meine Antwort nicht zu begierig klingt.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre das sehr nett«, erkläre ich und erhebe mich ebenfalls.
    »Eigentlich dachte ich, dass du mit mir fährst.« Mein Vater sagt es lächelnd, doch ich sehe den warnenden Ausdruck in seinem Gesicht. Den ich geflissentlich ignoriere.
    »Aber du willst doch sicher noch bleiben, Dad.« Lord Ashbury nickt, dieses Vorhaben unterstützt er eindeutig. »Auf mich wartet zu Hause noch Arbeit, deshalb sollte ich mich wirklich auf den Weg machen.« Ich zucke mit den Schultern. »So ist es für alle am bequemsten.«
    Lord Ashbury kommt mir jetzt auch mit Worten zu Hilfe. »Ja, bleiben Sie doch noch, Joseph.«
    Dad gibt nach, aber ich sehe ihm an, dass es ihm nicht passt, dass er mich mit Matteo gehen lassen muss. Was mich wütend macht. Und enttäuscht. Ich hätte wirklich gedacht, dass er anerkennen kann, was Matteo gerade für uns geleistet hat. Außerdem steht seine Glaubwürdigkeit ganz außer Frage, egal, ob herauskommt, wie nah wir uns stehen.
    Aber als ich einen Augenblick später mit Matteo durch den Flur zurück in die Eingangshalle gehe, vergesse ich das alles, kann nur noch daran denken, wie sehr ich mich danach sehne, mit ihm allein zu sein. Tatsächlich würde ich ihn auch jetzt schon gerne anfassen oder küssen, aber Ashbury Hall scheint plötzlich vor Dienstpersonal nur so zu wimmeln. Ständig kommt uns jemand entgegen, und sogar draußen auf dem Vorplatz vor dem Haus sind zwei Männer damit beschäftigt, Löcher im Kies auszubessern, und betrachten uns neugierig.
    Deshalb atme ich auf, als Matteo mit dem Wagen die Auffahrt verlässt und endlich auf die Landstraße biegt.
    »Halt an«, sage ich, und er lässt den Wagen auf der Bankette ausrollen. Die Turmspitzen von Ashbury Hall ragen über die Wipfel der Bäume, besonders weit weg sind wir noch nicht.
    »Man kann den Wagen vom Haus aus sehen«, warnt mich Matteo deshalb, doch das ist mir egal, ich lege trotzdem die Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir.
    »Das war absolut großartig. Du hast es geschafft!«
    Er schüttelt den Kopf. »Es war einfach Glück. Wenn Sebastiano mir seine Ergebnisse nicht direkt geschickt hätte, dann hätte ich Highcombe vielleicht nicht aufhalten können.«
    Lächelnd beuge ich mich vor, bis meine Lippen seinen ganz nah sind. »Hast du aber. Und ich fand’s unglaublich«, flüstere ich und

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