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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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So hatte Yasmina beispielsweise erzählt, dass ihre älteste Tochter eine Mädchenschule besuchte und eine gute Erziehung erhielt. Der britische Generalkonsul in Kairo allerdings hatte behauptet, dass Frauen in A’Qadiz ebenso wie in den umliegenden Kleinstaaten nicht viel besser als Tiere behandelt wurden. Celia hatte inzwischen genug Beweise dafür, dass diese Einschätzung falsch war.
    Auch in anderen Bereichen schien es eine Menge Vorurteile gegen die arabische Kultur zu geben. Ein Harem war kein Freudenhaus, sondern der geschützte Lebensraum der weiblichen Familienmitglieder und ihrer Kinder. Diese Erkenntnis ließ vieles in einem anderen Licht erscheinen.
    Trotzdem stimmte Celia natürlich nicht mit allem überein, was Yasmina gesagt hatte. Es war sicher gut, dass Akil seiner Schwiegermutter und seiner verwitweten Schwägerin ein Heim bot. Ähnliches gab es ja auch in England. Was es in ihrer Heimat aber nicht gab und was sie nie akzeptieren würde, war die Tatsache, dass Männer eine zweite oder dritte Gattin wählen konnten. Yasmina schien das ganz normal zu finden und hoffte lediglich darauf, dass Akil ihrer nicht überdrüssig werden würde.
    In Erinnerung daran schüttelte Celia den Kopf. Nie würde sie sich damit abfinden, ihren Gatten mit einer anderen Frau zu teilen. Sicher, auch in England gab es Paare, die einander nicht treu waren. Das wurde, obwohl es natürlich als unmoralisch galt, weitgehend toleriert. Aber wie, um Himmels willen, konnte eine Frau sich damit einverstanden erklären, friedlich mit ihrer Rivalin unter einem Dach zu leben?
    „Ich könnte“, sagte sie laut, „genauso gut eine Annonce in die Zeitung setzen, um aller Welt mitzuteilen, dass ich den Ansprüchen meines Gatten nicht genüge.“
    „Lady Celia?“ Adila dachte, die Herrin habe nach ihr gerufen.
    „Es ist nichts“, gab sie in ihrem gebrochenen Arabisch zurück.
    Doch inzwischen war auch Fatima aufgetaucht, und die Dienerinnen drängten Celia, ein Bad zu nehmen. Sie erklärte sich einverstanden, schickte die beiden jedoch fort, weil sie allein sein wollte. Es gab so viel, über das sie nachdenken musste! Zum Beispiel darüber, wie es sein würde, wieder in England zu leben und auf das tägliche Baderitual und die Massagen verzichten zu müssen.
    Tief in Gedanken versunken begann sie sich zu entkleiden. Seltsam, sie verspürte nicht die geringste Sehnsucht nach ihrer Heimat. Stattdessen war da eine große Wissbegierde. Sie wollte mehr über A’Qadiz erfahren.
    Sie entkleidete sich und schlüpfte in einen weiten bodenlangen Seidenkaftan, ehe sie barfuß ins Bad ging. Die Wände waren mit blau-weißen Kacheln geschmückt, und es gab mehrere Spiegel. Die Decke war dunkelblau und mit goldenen Sternen übersät. Der Boden bestand aus einem Mosaik aus hellblauen und goldenen Fliesen, in die die Wanne eingelassen war. Celia stieg die Stufen hinunter, nachdem sie ihr Gewand ausgezogen und über einen Haken gehängt hatte.
    Wie gut das kühle Wasser tat! Die Dienerinnen hatten es mit Zimt und Orangenblüten parfümiert. Celia streckte sich genüsslich. Dies war wirklich nicht mit dem kleinen kupfernen Zuber zu vergleichen, den sie daheim zum Baden benutzten. Hier hätten sogar zwei Menschen ausreichend Platz gehabt. Zufrieden legte Celia sich auf den Rücken und betrachtete den künstlichen Sternenhimmel.
    Wie von selbst wandten ihre Gedanken sich den Nächten in der Wüste zu. Sie hatte nicht vergessen, wie klein und unbedeutend sie sich in der ungeheuren Weite gefühlt hatte. Ihr fiel ein, wie der Himmel und die Erde im Laufe des Tages ihre Farben wechselten. All diese Rot-, Orange- und Goldtöne! Hatte sie je etwas Schöneres gesehen?
    Ja, vielleicht … Auch der Anblick Balyrmas hatte sie tief beeindruckt. Die weißen Häuser und die vielen grünen Felder und Bäume hatten einen so unglaublichen Kontrast zu den grauen Steinen und dem gelben Sand der Wüste gebildet. Und wie gut ihr die Architektur gefiel! Sie mochte die Türen, die wie ein Schlüsselloch geformt waren, ebenso wie die Innenhöfe mit ihren kühlen Brunnen und den Schatten spendenden Bäumen.
    Und dann war da natürlich Ramiz.
    Sie konnte sich A’Qadiz nicht ohne ihn vorstellen. Es erschien ihr wie ein Zeichen des Himmels, dass sie ihn gleich nach ihrer Ankunft im Hafen zum ersten Mal gesehen und bewundert hatte. Dann hatte er, der furchtlose Krieger, sie gerettet, indem er eine Übermacht von Feinden überwand. Und schließlich hatte sie ihn beim Bad in der

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