Verführt im Harem des Scheichs
Oase nackt gesehen. Sein männlicher Körper hatte eine beunruhigende Anziehungskraft auf sie ausgeübt. Auch jetzt schlug ihr Herz schneller, wenn sie nur an ihn dachte.
Nie zuvor hatte sie einen Mann wie ihn getroffen. Und sie zweifelte nicht daran, dass sie in Zukunft niemanden treffen würde, der ihm auch nur entfernt ähnelte. Jedes Mal, wenn sie ihn traf, lernte sie etwas Neues. Er war intelligent. Amüsant. Gebildet. Einschüchternd. Manchmal überheblich. Und immer faszinierend.
In der vergangenen Nacht hatte sie zum ersten Mal seine verletzliche Seite gesehen. Natürlich hatte er sich bemüht, sie sogleich wieder zu verbergen. Gewiss gab es manches, was er vor anderen geheim hielt. Als Herrscher musste er sich wohl von seinen Untertanen abgrenzen. Er hielt sich nicht für einen Gott, so wie die Pharaonen es getan hatten. Aber er war sich seiner Macht und der Verantwortung, die damit einherging, bewusst. Er war ein kluger Regent und ein ganz besonderer Mensch.
Dieser Mensch bedeutete ihr viel. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an seine Augen dachte. Je nachdem, in welcher Stimmung er sich befand, änderten sie ihre Farbe wie der Wüstensand. Ihr fiel ein, wie er die Lider senkte, wenn er nicht wollte, dass andere in seinen Augen lesen konnten, was er dachte und fühlte. Sie selbst verhielt sich genauso. Das war etwas, das sie mit ihm verband – oder nicht?
Unwillkürlich seufzte sie auf. Sie mochte sein tiefschwarzes Haar. Und nie würde sie seinen Mund vergessen! Seine Küsse waren so süß wie Honig gewesen. Exotisch, sanft und leidenschaftlich zugleich. Küsse, die ein Versprechen enthielten.
Mit den Fingerspitzen fuhr sie sich über die Lippen, die er so hingebungsvoll geküsst hatte. Ohne ein Wort zu sagen, hatte er ihr zu verstehen gegeben, was sie tun sollte. Wie viel hatte sie am vergangenen Abend gelernt! Das sinnliche Spiel seiner Zunge! Die Art, wie er ihre Brüste geliebkost hatte! Ihre Brüste, die kein anderer Mann je berührt hatte. Er hatte sie gestreichelt und geküsst. Er hatte die Brustknospen zwischen Finger und Daumen gerieben und wundervolle Gefühle in ihr wachgerufen.
Wie hatte er es gemacht? Sie legte die Hände auf die Brüste und versuchte, Ramiz’ Zärtlichkeiten zu imitieren. Ah, das war gut! Und dann hatte er …
Ihr Atem wurde schneller, und ihr Herz flatterte so aufgeregt wie ein Vogel im Käfig. Ihr war, als würde ihr Blut sich erhitzen, um dann zu einem Teil ihres Körpers zwischen ihren Schenkeln zu strömen.
In der vergangenen Nacht hatte Ramiz gesagt, sie sei schön. Mit den Fingern hatte er die Linien ihres Körpers nachgezeichnet, so als wolle er sich ihr Bild einprägen. Je intensiver sie daran dachte, desto härter wurden ihre Brustspitzen und desto stärker wurde der Wunsch, noch einmal die Flügel auszubreiten und zu fliegen. Ihre Erregung wuchs.
Sie stöhnte leise auf. Unter Wasser streckte sie die Hand aus. Bis dorthin, wo das Verlangen sich zu konzentrieren schien. Unter ihren Fingerspitzen regte sich etwas. Nie hatte sie sich selbst so wahrgenommen. Ihr war, als spüre sie ein leises Beben, etwas, das ihr wie ein kleiner Schrei nach Erfüllung vorkam. Unmöglich, jetzt die Hand fortzuziehen! Spannung baute sich auf, wurde größer und größer, beinahe unerträglich. Sie presste die Finger fester auf den vibrierenden Punkt, stellte sich vor, es sei Ramiz, der sie berührte, wünschte sich mit aller Macht, er wäre es.
Noch einmal stöhnte sie auf. Unruhig drehte sie den Kopf von rechts nach links. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie eine Bewegung. Sie riss die Augen auf – und da stand er. Er rührte sich nicht. In seiner blauen Galabija erinnerte er an eine Statue.
Endlich sagte er: „Ich wollte mit dir zu Abend essen und Pläne für morgen machen.“ Seine Stimme klang seltsam, fast als sei er verärgert.
Celia schluckte, schüttelte den Kopf, fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Ihr Mund war plötzlich trocken. Sie wollte sich aufsetzen, erinnerte sich aber noch rechtzeitig daran, dass sie nackt war. Also ließ sie sich ein bisschen tiefer ins Wasser gleiten.
Wie die aus dem Wasser geborene Venus sah sie aus. Das glänzende kupferfarbene Haar umrahmte ihr Gesicht und fiel ihr in kleinen feuchten Löckchen in die Stirn. Da sie erregt war, wirkten ihre Augen dunkler, und eine feine Röte lag auf ihren Wangen.
Ramiz hatte nie etwas Schöneres gesehen. Und nie etwas Erregenderes beobachtet als die Art, wie Celia sich
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