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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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beiseite genommen und ein paar ernste Worte mit ihm gewechselt. Unter anderem hatte er ihm nahegelegt, mit keinem Wort zu erwähnen, dass er Lady Celia gebeten hatte, ein bisschen für ihr Heimatland zu spionieren. Lord Armstrong, hatte Winchester erklärt, sei dafür bekannt, dass er größten Wert auf Ehrlichkeit lege; daher sei er vielleicht mit jenem Vorgehen nicht ganz einverstanden. Trotzdem sei natürlich jede Information, die Lady Celia geben könne, von großem Nutzen.
    „Es tut mir leid, Lady Cassandra“, stammelte er, „aber ich muss weiterreisen nach Indien.“
    „Nach Indien?“ Cassie schaute ihn aus großen Augen an. „Was könnte es dort geben, Mr Finchley-Burke, das wichtiger wäre als das Wohlergehen meiner Schwester? Sie werden uns doch nicht im Stich lassen!“
    „Oh, Sie sind keineswegs auf meine Hilfe angewiesen. Im Hafen von A’Qadiz werden Sie jemanden finden, der Sie sicher nach Balyrma bringt.“
    „Aber das Schicksal meiner Schwester muss doch auch Ihnen am Herzen liegen. Ganz allein in einem fremden Land, eine Gefangene dieses Barbaren … Arme Celia!“
    Peregrine hatte den Eindruck gewonnen, dass Lady Celia nichts gegen ihren Aufenthalt in A’Qadiz einzuwenden hatte. Aber wie hätte er das dieser jungen Dame erklären sollen, die so schön war, dass allein ihr Anblick ihn verwirrte?
    „Wie geht es meiner Nichte, Mr Finchley-Burke?“, fragte Lady Sophia in diesem Moment.
    Er zuckte zusammen. „Ich … Äh … Sie …“
    Lady Sophia verdrehte die Augen. „Also?“
    „Es schien ihr erstaunlich gut zu gehen. Meiner Meinung nach ist sie eine sehr ausgeglichene junge Dame, die sich mit großer Würde in ihr Schicksal ergeben hat.“
    „Typisch Celia“, murmelte Lady Sophia zufrieden.
    Doch Cassie widersprach: „Wir alle wissen, dass Celia nicht zur Hysterie neigt. Aber dass sie ihre Gefühle nicht zeigt, heißt ja nicht, dass sie keine hat. Zweifellos ist sie unglücklich! Ich darf mir gar nicht vorstellen, was es für sie bedeutet, von diesem Scheich in seinem Harem gefangen gehalten zu werden! Bestimmt ist er uralt und hat stechende Augen sowie einen buschigen schwarzen Bart. Ich hoffe nur, dass er ihr nichts angetan hat!“
    „Was diesen Harem betrifft“, bemerkte Tante Sophia, „so hättest du dich vielleicht ein bisschen besser informieren sollen. Ich jedenfalls habe das getan und herausgefunden, dass es sich dabei keineswegs um einen so unmoralischen Ort handelt, wie ich früher angenommen habe. Ein Harem ist das Heim von Frauen und Kindern. Dort sind sie vor anderen Männern sicher. Vermutlich hat dieser Scheich unsere Celia gerade deshalb dort untergebracht. Zügele also deine Fantasie, Cassie! Du solltest deine Schwester gut genug kennen, um zu wissen, dass sie eine vernünftige junge Dame ist, die sich gegen unerwünschte Annäherungsversuche durchaus zur Wehr setzen kann.“
    „Aber wenn sie doch nur die Wahl zwischen Nachgeben oder Sterben hatte?“
    „Unsinn!“, rief Tante Sophia streng. Doch als sie sah, dass Cassandra den Tränen nahe war, fügte sie milder hinzu: „Denk doch einmal nach, mein Kind. Was sollte einen Scheich schon an deiner Schwester reizen? Sie ist kein exotischer Typ. Und selbst wenn sie ihm gefallen sollte, so ist sie doch charakterstark genug, um ihm ihre Position klarzumachen.“ Damit erhob die ältere Dame sich. „Komm, Cassie, du solltest dich ein wenig hinlegen. Zum Glück habe ich nicht vergessen, ein Fläschchen Laudanum aus England mitzubringen.“ An der Tür wandte sie sich noch einmal um: „Auf Wiedersehen, Mr Finchley-Burke.“
    „Scheich Farid hat um ein Gespräch mit Ihnen gebeten, Lady Celia“, sagte Ramiz. Wie immer, wenn andere in der Nähe waren, gingen sie sehr formell miteinander um.
    Die Dienstboten waren damit beschäftigt, alles für die Rückreise nach Balyrma vorzubereiten. In weniger als einer Stunde wollte die Karawane aufbrechen. Und nun verlangte Scheich Farid sie zu sprechen? Sie starrte Ramiz ungläubig an. „Was könnte er von mir wollen?“
    „Ich habe ihm von dieser Schule für Beduinenkinder erzählt, die Sie gern einrichten würden. Da ihm aufgefallen ist, wie begeistert alle Kinder von Ihnen sind, Lady Celia, und auch, wie lobend die Mütter sich über Sie äußern, hat er dem Plan wohl mehr Beachtung geschenkt, als ich erwartet hätte. Er möchte mit Ihnen darüber reden.“
    „Aber was soll ich ihm sagen? Sie selbst haben doch immer wieder betont, wie schwierig es sein wird, Lehrkräfte

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