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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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noch. Außerdem wusste er zweifellos von ihrer Affäre mit Ramiz – Himmel, sie sah ihre Beziehung zu ihm natürlich in einem ganz anderen Licht – und hielt sie für eine unmoralische Frau.
    Celia hatte von Anfang an vorgehabt, sich so weit wie möglich im Hintergrund zu halten. Wie sich herausstellte, genoss sie die Rolle der Zuschauerin sehr. Ihre Blicke hingen an Ramiz, der seine Rolle, wie nicht anders zu erwarten, hervorragend spielte. Besonders beeindruckt war sie davon, dass er sich überhaupt nicht herablassend gab. Er überreichte die Geschenke und gestattete dann all jenen vorzutreten, die noch eine Bitte an ihn hatten. Geduldig hörte er sich an, was jeder zu sagen hatte, half hier mit einem Rat, dort mit einer kleineren Summe Geld, bei wieder anderen mit einer Entscheidung. Manche dieser Entscheidungen entsprachen nicht dem, was die Betroffenen sich erhofft hatten. Doch alle Schiedssprüche waren so fair, dass niemand protestierte.
    Ramiz nahm sich Zeit, sodass niemand das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen. Auch schien er in jedem Fall den richtigen Ton zu treffen. Die älteren Männer behandelte er mit Achtung, die jüngeren so, als seien sie seine Freunde. Sein ganzes Verhalten bewies, dass er sich seiner Verantwortung als Herrscher über diese Menschen bewusst war.
    Wahrscheinlich, sagte Celia sich, will er ihnen durch sein Benehmen zeigen, nach welchen Grundsätzen er regiert. Sie wusste ja, dass viele der Stammesfürsten nicht mit seinem Kurs der Versöhnung und des Friedens einverstanden waren. Aber sein Verhalten würde auch den größten Kritikern beweisen, dass sein Vorgehen nicht falsch war. Er war ein kluger Mann und Fürst. Er war wunderbar. Ach, wie sehr sie ihn liebte!
    Ihre Gefühle wurden so überwältigend, dass sie das Bedürfnis spürte, mit ihnen allein zu sein. Möglichst unauffällig zog sie sich zurück. Bald schon hatte sie den von Fackeln erleuchteten Bereich hinter sich gelassen. Als sie zurückschaute zu den Beduinenzelten, erschienen ihr diese im fahlen Mondlicht wie eine Fata Morgana. Sie ging noch ein Stück in die Wüste hinaus. Hier war es kühl, und fremdartige Düfte erfüllten die Luft. Eine unwirklich anmutende Landschaft aus Sand und Gestein erstreckte sich bis zum Horizont. Und wie schon zuvor kam sie sich inmitten dieser unsäglichen Weite klein und unbedeutend vor.
    Das Geräusch von Schritten ließ sie herumfahren. Nicht weit entfernt entdeckte sie einen der Wachmänner, der zweifellos den Auftrag erhalten hatte, auf sie achtzugeben. Während sie noch vor Kurzem gedacht hätte, seine Anwesenheit sei ein Zeichen dafür, dass Ramiz ihr nicht vertraute, so wusste sie nun, dass er den Mann einzig und allein zu ihrem Schutz abgestellt hatte. Niemals hätte er es mit seinem Pflichtbewusstsein vereinbaren können, dass jemand, der bei ihm zu Gast war, in Gefahr geriet und womöglich verletzt wurde.
    Sie nickte dem Wächter zu und macht sich langsam auf den Rückweg zu den Zelten.
    Die Reihe der Bittsteller war geschrumpft. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Ramiz mit jedem gesprochen hatte. Neben den Fackeln erleuchteten jetzt Feuer die Nacht. Der Geruch verschiedener Gerichte erfüllte die Luft. Frauen hockten beieinander, rührten in großen Kesseln, unterhielten sich und lachten. Im Mondlicht spielte einer Gruppe halb nackter Kinder mit einem Ball. Celia blieb stehen, um ihnen zuzuschauen. Als der Ball direkt vor ihren Füßen landete, warf sie ihn einem der Kinder zu. Und schon war sie zur Mitspielerin geworden.
    Ihre regelmäßigen Besuche bei Yasmina hatten viel dazu beigetragen, dass sie die Grundzüge der Sprache gelernt hatte. So konnte sie sich mit den Kindern einigermaßen verständigen. Und als diese das Spiel beendeten und eines sie bat, eine Geschichte zu erzählen, da ließ sie sich mit gekreuzten Beinen im Sand nieder, zog die beiden Kleinsten zu sich und begann, unterstützt von weit ausholenden Gesten, zu sprechen. Ihre Wahl war auf Samirs Lieblingsmärchen gefallen: Ali Baba und die 40 Räuber.
    „As-salamu alaikum“, Friede sei mit dir, sagte Ramiz zu dem letzten der Bittsteller.
    „Wa-alaikumu s-salam“, auch mit dir sei Frieden, gab dieser zurück. Er hatte Rat gesucht, weil er die Mitgift seiner Tochter, die von ihrem Mann verstoßen worden war, zurückfordern wollte.
    Ramiz war erschöpft, was er sich jedoch nicht anmerken lassen wollte. Suchend schaute er sich nach Celia um. Und als er sie nicht entdeckte, fragte er Akil in scharfem

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