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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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sie an der Seite ihres Mannes.
    Zach schüttelte allen erfreut die Hand. „Das ist ja prima gelaufen”, erklärte er vergnügt. „Die Revision können wir in Ruhe abwarten. Ich würde ja gern mit Ihnen feiern, leider muss ich jetzt in meine Kanzlei zurück.”
    „Vielen Dank für alles, Mr. Neubert”, sagte Caitlin warm und schüttelte ihm die Hand.
    Jake hüpfte aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. „Gehöre ich jetzt dir?” fragte er Graham mit glänzenden Augen.
    Graham nickte und setzte ihn auf seine Schultern. Gemeinsam gingen sie zu viert den Korridor hinab.
    „Alles Gute für Sie beide”, sagte Zach noch, dann war auch er verschwunden.
    Graham setzte Jake ab und sagte: „Bitte, warte kurz hier auf der Bank. Ich muss mit Caitlin sprechen.”
    Verwundert blickte sie ihn an. Was war nur los mit ihm? Warum konnte er nicht offen vor Jake sprechen? Er sah so verstört aus.
    Sie gingen einen Nebengang hinunter und nahmen auf einer Bank Platz.
    „Ich nehme an, ich sollte mich bei dir bedanken”, meinte Graham stockend.
    Er sah aus wie ein Mann, der seinen Fall verloren hatte.
    „Nur wenn du willst”, erwiderte Caitlin leicht. „Aber du sollst dich zu nichts verpflichtet fühlen. Was ist eigentlich los mit dir, Graham? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.”
    „Wirklich? Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe meinen Sohn zurückgewonnen, und nichts anderes zählt.”
    „Aber ich spüre doch, dass etwas nicht in Ordnung ist. Willst du es mir nicht sagen?”
    Graham holte tief Luft. Er wusste, es war vielleicht albern und ungerecht von ihm.
    Aber er war nun einmal mit bestimmten Werten aufgewachsen, und was heute im Gerichtssaal passiert war, hatte ihm nicht gefallen.
    „Also gut, Caitlin.” Er sah sie offen an. „Ich wollte den Fall nicht gewinnen, nur weil der Richter dich von Kindheit an kennt.”
    „Wie bitte? Ist denn das wichtig? Wie man gewinnt, ist doch vollkommen egal. Die Hauptsache ist, ob Jake bei dir bleiben darf, oder? Der Richter kannte mich zufällig, na gut. Aber das zählt doch hier gar nicht. Celia hat versucht, ihr Geld und ihre gesellschaftliche Stellung in die Waagschale zu werfen, und wir haben es auch getan.
    Der Fall ist also völlig ausgewogen, aber Richter Harrison hat zu unseren Gunsten entschieden. Ich hätte eigentlich gedacht, dass du jubeln würdest. Was zum Teufel ist denn los?”
    Graham antwortete ihr nicht, aber er sah schwer gekränkt aus. Ob es etwas mit seiner Männlichkeit zu tun hatte? Fühlte er sich bedroht, weil sie den Fall praktisch für ihn gewonnen hatte?
    „Graham”, meinte sie beschwörend. „Du hast mich geheiratet, damit wir vor Gericht Jake einen stabilen Familienhintergrund bieten können. Und es hat funktioniert. Willst du mir das jetzt etwa vorwerfen? Wir sind schließlich ein Team. Und das bessere Team hat gewonnen. So sehe ich das jedenfalls.”
    „Ja, ich weiß.” Graham wusste selbst, seine Haltung war absurd. Trotzdem konnte er nur schwer akzeptieren, dass Caitlins Herkunft der Grund dafür gewesen war, dass sie den Fall gewonnen hatten. Das ging einfach gegen seine Ehre.
    „Lass mir etwas Zeit, über alles nachzudenken, Caitlin. Und glaub bitte nicht, ich wäre dir nicht sehr dankbar.”
    „Natürlich, Graham.” Sie erhob sich. „Du hast alle Zeit der Welt. Und jetzt sollten wir wieder zu Jake gehen. Er denkt sonst vielleicht noch, wir hätten uns aus dem Staub gemacht.”
    Graham nickte und folgte ihr nach. Seine Gefühle waren sehr gemischt, und er hasste sich selbst dafür.

16. KAPITEL
    An diesem Morgen war Graham ungewöhnlich nachdenklich. Noch immer klangen ihm Jakes Worte im Ohr. Der Junge hatte so sehr gebeten, dass er heute Nachmittag zu dem Baseballspiel kommen sollte. Caitlin würde die Mannschaft coachen, daher hatte er nichts anderes zu tun, als zuzuschauen.
    Leider lag hier auch das Problem. Die Gerichtsverhandlung war seit drei Wochen vorbei, und in dieser Zeit hatte Graham mehr und mehr das Gefühl gehabt, als würde er in seiner eigenen Familie nur noch die zweite Geige spielen. Er wusste, es war nicht fair Caitlin gegenüber, die sich wirklich sehr anstrengte, Jake eine gute Ersatzmutter zu sein. Aber er war dabei immer mehr in den Hintergrund gedrängt worden.
    Es war Caitlin, die sich trotz ihrer Arbeit im Laden Zeit nahm, um mit Jake ins Kino oder zum Baseball zu gehen. Graham hatte das Gefühl, als stünde er auf verlorenem Posten. Dadurch, dass er Distanz zu Caitlin hielt, entfremdete er

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