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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Alberto sie noch weiter in Bedrängnis bringen konnte.
    Auf dem Weg zu Tessa stellte sie sich das drückende Schweigen vor, das nun in dem Salon herrschen musste – im besten Falle. Allerdings war es auch möglich, dass die beiden alte Erinnerungen aufwühlten, was nur in einem hitzigen Streitgespräch enden konnte. Und das würde Alberto in seinem geschwächten Zustand nicht guttun. Der Gedanke ließ sie losspurten, um so schnell wie möglich zu Tessa zu gelangen.
    Zehn Minuten später kehrte sie atemlos in den Salon zurück, nur um festzustellen, dass Giancarlo verschwunden war.
    „Der Junge hat noch zu arbeiten“, eröffnete Alberto ihr.
    „Um diese Zeit?“
    „Als junger Mann habe ich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit gearbeitet. Das hat der Junge von mir, wobei sich darüber streiten lässt, ob das unbedingt so gut ist. Man muss wissen, wann man aufhören soll. Der Junge sieht gut aus, findest du nicht?“
    „Sicher, wenn man diesen Typ mag“, antwortete sie vage. Sie war erleichtert über die Unterbrechung, als Tessa ins Zimmer kam. Alberto nahm grundsätzlich kein Blatt vor den Mund, und sie hatte nicht vor, mit ihm zu besprechen, was sie über seinen Sohn dachte.
    „Und clever ist er.“
    Sie fragte sich, wie er jemanden so übertrieben loben konnte, der sich nicht bemühte, ihm auch nur einen Schritt entgegenzukommen. Also gab sie nur einen unverständlichen Laut von sich und hielt das Stirnrunzeln zurück.
    „Er hat gesagt, dass ihr euch morgen früh um neun bei seinem Wagen trefft“, fuhr Alberto fort, um dann Tessa anzumurren, dass sie ihn gefälligst nicht wie ein Kind behandeln solle. „Ich glaube, das Segeln wird ihm guttun. Er wirkt ziemlich angespannt. Aber unter den Umständen ist das auch verständlich. Also mach dir um mich keine Gedanken, Liebes, ich werde morgen erst einmal so richtig ausschlafen, und dann kann der Drachen“, damit meinte er Tessa, „den Gesundheitsspaziergang mit mir machen.“
    Hinter Albertos Rücken blinzelte die Krankenschwester Caroline fröhlich zu und half dem alten Mann beim Aufstehen. „Wenn man ihn so hört, glaubt man kaum, was für ein lieber Kerl er eigentlich ist.“
    Nun, nachdem Caroline den „Plausch“ mit Giancarlo angeordnet hatte, wurde ihr klar, dass das wirklich das Letzte war, was sie tun wollte. Ihre Courage schrumpfte rapide. Ihr grauste schon jetzt davor, den morgigen Vormittag mit ihm zu verbringen. Würde er sie überhaupt anhören? Noch hatte er Alberto den wahren Grund für sein Kommen nicht genannt, aber das würde er morgen sicherlich tun. So wie er auch verkünden würde, dass sein Besuch nicht länger als achtundvierzig Stunden dauerte.
    Giancarlo würde sich zu nichts überreden lassen, und die letzten Stunden hatten deutlich gezeigt, dass Frieden schließen nicht auf seiner Agenda stand.
    Caroline verbrachte eine unruhige Nacht. Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, dauerte es einige Sekunden, bevor ihr klar wurde, dass die Routine dahin war. Nein, sie würde nicht gemütlich mit Alberto frühstücken und dann mit ihm spazieren gehen. Sie würde auch nicht nach einem leichten Lunch die Sammlung der Erstausgaben in seiner Bücherei katalogisieren, damit er dann später entscheiden konnte, welche der wertvollen Bücher und Manuskripte er behalten und welche er der hiesigen Bibliothek überlassen wollte.
    Schnell machte sie sich fertig, schlüpfte in Hose, T-Shirt und Turnschuhe. Natürlich gehörte auch die obligatorische Strickjacke zu ihrer Ausstattung. Und sie flocht sich das Haar zu einem praktischen Zopf.
    Für Frühstück blieb keine Zeit mehr, also ging sie direkt nach draußen. Die Morgensonne strahlte von einem wolkenlos blauen Himmel herab und kündigte einen weiteren herrlichen Tag an. Giancarlo wartete bereits bei seinem Wagen, er trug eine Sonnenbrille und telefonierte auf seinem Handy. Sekundenlang stand Caroline einfach da und starrte ihn an, ihr Herz klopfte heftig. Er sah wirklich sündhaft gut aus.
    Er erblickte sie und beendete sein Telefonat, lehnte sich dann lässig an den Wagen und sah ihr entgegen.
    „So“, meinte er, als sie bei ihm ankam, „da mache ich also eine ganze Woche Urlaub hier?“ Er nahm die Sonnenbrille ab und taxierte Caroline, die bis in die Haarspitzen errötete.
    „Nun … äh …“
    „Vielleicht könnten Sie mich ja wissen lassen, wie der Plan aussieht, den Sie für mich aufgestellt haben.“
    „Und Sie könnten wenigstens grüßen, bevor Sie sich auf mich

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