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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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verließ mit ihm das Haus.

Kapitel 24
    D er Mond tauchte Himmel und Erde in sein sanftes silbernes Licht, als Isobel und Tristan schweigend und Hand in Hand spazieren gingen.
    Tristans Blick glitt zu Isobel. Er vermisste es, mit ihr zu streiten, sie anzulächeln und zu sehen, dass sie sein Lächeln erwiderte. In diesen letzten Tagen hatte sie ihn durch die Hölle geschickt, und er kannte und verstand den Grund, aber das hatte ihm ihre Missachtung nicht erträglicher gemacht. Doch jetzt war sie nicht mehr wegen Tamas wütend auf ihn, sondern weil er sie wieder geküsst hatte. Hölle, sie hatte seinen Kuss dieses Mal erwidert, und er wollte verdammt sein, wenn ihr Verlangen nicht ebenso stark war wie seines! Tristan sah sie an und fragte sich, ob er dafür verdammt werden würde, sie zu berühren, um ihr diese entzückenden kleinen Seufzer zu entlocken, die ihn hoffen ließen, letztlich doch noch ihre Gunst zu gewinnen. Tristan hatte nicht vor, mit ihr hier draußen zu bleiben. Er mochte sie – mehr als jedes andere Mädchen vor ihr – und wollte ihr beweisen, dass er nicht der Barbar war, den sie ihn in England geschimpft hatte. Er wollte den Schaden reparieren, den er in ihrem Leben angerichtet hatte, und vielleicht ein wenig Ehre für sich zurückgewinnen.
    Er wollte sie nicht lieben. Doch er wusste nicht, ob er das könnte. Welchen Sinn hätte es, ein Mädchen zu lieben, das einem anderen gehörte? Würde er sie lieben, würde ihr Verlust das fortreißen, was von seinem Herzen noch übrig war.
    Aber wie sollte er sein Wort halten und sie nicht berühren, wenn allein schon ihr Anblick ihn vor Verlangen nach mehr verrückt machte?
    »Ihr habt mir nie gesagt, ob der Onkel, der Euch diese Rittergeschichten erzählt hat, Robert Campbell war.«
    Tristan riss seinen Blick von ihr los, als sie ihn ansah. Auf dieses Thema war er nicht vorbereitet gewesen. »Aye, er war es.«
    »Ich frage Euch das, weil Ihr gesagt habt, Ihr würdet mir zeigen, wer Ihr seid, und ich will es wissen. Ich muss es wissen. Waren es seine Geschichten, die Ihr so geliebt habt, oder war er es?«
    Er hatte sie gebeten, ihm zu vertrauen. Zuerst jedoch, das wusste er, musste er ihr vertrauen.
    »Er war der Mann in seinen Geschichten, Isobel. Er lebte sein Leben auf die Art, wie jeder Mann es tun sollte.«
    Sie schloss für einen Moment die Augen und schirmte Tristan von dem Schmerz und dem Bedauern ab, das er darin sehen würde. »Dann tut es mir leid, dass er von dieser Welt gegangen ist.«
    Tristan lächelte sie an; das Mondlicht schien sanft auf ihr Gesicht. »So wie mir.«
    »Ich habe nicht von ihm gesprochen, um Euch Kummer zu machen.«
    Sie blieben stehen, und Tristan strich Isobel das Haar zurück, das ihr über die Wange gefallen war. Sie sah ihm in die Augen.
    »An ihn zu denken bereitet mir keinen Kummer. Ich habe seit vielen Jahren kaum über ihn gesprochen, und das hat mir den größeren Kummer gemacht.«
    Der Blick, mit dem sie ihn ansah, wurde weicher und raubte ihm den Atem. »Dann würde ich gern über ihn hören«, sagte sie und legte ihre Hände auf seine.
    Tristan schloss seine Hand um ihre und hob sie an seine Lippen. »Ich erzähle Euch gern von ihm.« Er verflocht seine Finger mit ihren, und sie gingen Hand in Hand weiter. »Ich weiß nicht, warum er mich bevorzugt hat. Mein Bruder Rob trägt seinen Namen, nicht ich. Vielleicht wollte er, dass ich dem Namen Ehre mache, der mir gegeben wurde.« Tristan lächelte ein wenig vor sich hin und war überrascht, wie leicht die Worte ihm über die Lippen kamen. »Er hat mich eingeladen, die Sommermonate mit ihm und seiner Frau auf Burg Campbell zu verbringen, und er hat mir beigebracht, zu sein wie er. Die Burg wurde mein Zuhause.«
    »Er ist ein Vater für Euch geworden«, sagte sie und erinnerte sich an die Worte, die er anfangs benutzt hatte, um ihr den Earl zu beschreiben. »War Euer leiblicher Vater wirklich so schrecklich?«
    Tristan vermutete, dass sie nichts Gutes über den Mann hören wollte, der ihren Vater getötet hatte. Doch sie sollte wissen, dass er nicht von einem blutrünstigen Ungeheuer gezeugt worden war, das ohne Grund tötete. »Mein Vater war ganz und gar nicht schrecklich. Niemals hat er eines seiner Kinder schlecht behandelt. Er ist eben nur aus einem anderen Holz geschnitzt. Er und der Rest meiner Familie mussten kämpfen, um zu beschützen, was rechtmäßig ihnen gehörte. Mein Vater wurde zu dem, der er sein muss, um seinen Namen am Leben zu erhalten.«
    Isobel

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