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Verfuehrt von einem Traumprinzen

Verfuehrt von einem Traumprinzen

Titel: Verfuehrt von einem Traumprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Bruders zu heiraten.
    „Jeder ist so stolz auf Zahir, dass er den alten qubbahnischen Brauch ehrt und die Verantwortung für Faisals Frau und sein Kind übernimmt“, verriet ihr Prinzessin Fatima, die älteste von König Kahlids Kindern, während sie bei einem der mehrstündigen Dinner neben Erin saß.
    Fatima meinte ihre Worte nicht böse. Wie die anderen beiden Schwestern Zahirs war sie freundlich und warmherzig und sehr gewillt, sich mit Erin anzufreunden. Aber sie entstammte einer völlig anderen Kultur, in der arrangierte Ehen und Pflichten gegenüber der Familie eine sehr große Rolle spielten. Ganz offensichtlich schien sie der Ansicht, Erin solle dankbar sein, dass Zahir sich entschlossen hatte, sie „zu übernehmen“.
    Auch wenn ihr natürlich klar war, dass er sie nur um Kazims willen heiratete, so stärkte das Wissen um seine widerwillige Pflichterfüllung nicht gerade Erins Selbstwertgefühl. Und falls er als Trost ein wahres Feuerwerk im Bett erwartete, so würde er eine herbe Enttäuschung erleben, dachte sie düster.
    Seit der Nacht, als er sie aus der Wüste in den Palast zurückgebracht hatte, waren sie nicht eine Minute allein gewesen. Selbst als sie in seinem Privatjet nach Dubai geflogen waren, um einen Shopping-Trip zu absolvieren, den Erin so noch nie erlebt hatte, waren sie von Fatima begleitet worden. Ebenso wie von einem ganzen Heer an Mitarbeitern, deren Job darin bestand, die unzähligen Tüten und Schachteln voller Haute-Couture-Kleider, Schuhe und Accessoires zu tragen, die Erin als zukünftige Frau eines Prinzen benötigte.
    Jeden Abend dinierten sie mit dem König oder besuchten eines seiner Bankette, die er ihnen zu Ehren abhielt, so dass Erin keinerlei Gelegenheit hatte, ihrem zukünftigen Ehemann zu verraten, dass sie durchaus keine Sexbombe, sondern noch Jungfrau war.
    Zu ihrer Erleichterung war die Trauung selbst – verglichen mit den opulenten bisherigen Abendveranstaltungen, bei denen sie den neugierigen Blicken hunderter Gäste ausgesetzt war – eine relativ schlichte Angelegenheit. Die Zeremonie fand in einem der Staatsräume des Palastes statt.
    Als Erin den Raum betrat, pochte ihr Herz unnatürlich schnell, und mit zitternden Knien ging sie auf Zahir zu, der unter einem brokatbezogenen Baldachin auf sie wartete. Sie trug einen wunderschönen Seidenkaftan in Vergissmeinnicht-Blau, dessen Mieder und Ärmel reich mit Perlen bestickt waren.
    Ein Raunen ging durch die versammelten Gäste, und als sich alle Köpfe nach ihr umdrehten, spielten ihre Nerven verrückt. Für einen kurzen Moment verspürte sie den unwiderstehlichen Drang, auf dem Absatz umzukehren und zu fliehen, doch wenn sie Zahir nicht heiratete, würde sie das Sorgerecht für Kazim verlieren – in diesem Fall wäre sogar eine Heirat mit dem Teufel vorzuziehen.
    Zumal ihr bei Zahirs Anblick der Atem stockte. In dem anthrazitfarbenen Hochzeitsanzug sah er einfach umwerfend aus, und sobald er ihre Hand ergriff, konnte sie den Blick nicht mehr von ihm abwenden – ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern, als sie ihr Ehegelübde ablegte.
    Ich heirate ihn nur wegen Kazim, erinnerte sie sich hastig. Doch als Zahir den Kopf neigte und ihre Eheschließung mit einem besitzergreifenden Kuss besiegelte, öffnete sie hilflos die Lippen und hieß seine warme Zunge willkommen. Ihre ungehemmte Reaktion auf seinen Kuss löste ein befriedigtes Stöhnen in ihm aus. Es machte ihr einmal mehr deutlich, dass er in dieser Nacht ihre endgültige Kapitulation erwartete.
    „Was soll das heißen, wir verbringen unsere Flitterwochen in deinem Camp in der Wüste?“, fragte sie Stunden später, als der formelle Teil der Hochzeit beinahe vorüber war und Zahir sie aus dem Bankettsaal geleitete, während die Gäste ihnen zum Abschied winkten und Rosenblätter auf sie streuten. „Was ist mit Kazim?“ Erin blickte sich hektisch um, so als erwarte sie, Bisma jede Minute mit dem Kleinkind auftauchen zu sehen, dabei wusste sie doch ganz genau, dass der Junge bereits tief und fest schlief.
    Als sie vor den Toren des Palastes angekommen waren, öffnete Zahir die Wagentür. Ungeduldig schaute er sie an, da sie nicht zu beabsichtigen schien einzusteigen. „Er wird hier bei seiner Nanny bleiben. Er ist absolut glücklich bei Bisma, und ich bin sicher, dass er ohne weiteres eine Woche oder länger ohne dich auskommen wird“, fügte er angespannt hinzu.
    Erin klappte die Kinnlade herunter. „Du erwartest, dass ich eine Woche oder noch länger

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