Verfuehrt von einem Traumprinzen
Wenn er die Wahrheit wüsste, würde er vermutlich lachen!
„Ich schlafe in der Unterkunft der Diener“, verkündete sie und senkte rasch den Blick, als sie das wütende Funkeln in seinen Augen sah.
Zu ihrer Überraschung machte er nicht den Versuch, sie aufzuhalten, als sie den Eingang des Zeltes zurückschlug. Doch er murmelte leise: „Pass auf die Schlangen auf“, und diese Worte ließen sie erstarren.
„Welche Schlangen?“
„Hauptsächlich Kobras, aber hin und wieder gibt es auch eine Hornotter, deren Gift natürlich tödlich ist, doch es wird schon nichts passieren, solange du genau schaust, wohin du gehst.“
„Aber es ist dunkel. Ich kann nichts sehen!“ Erin warf einen nervösen Blick in die pechschwarze Dunkelheit und fragte sich, was dort im Verborgenen wohl lauern mochte. Waren Schlangen nachtaktiv?
Ein knisterndes Geräusch aus einem nahen Busch ließ ihr das Herz stillstehen, woraufhin sie laut aufschrie und sich hastig ins Zelt zurückzog. Sie war schon überreizt genug, doch Zahirs selbstgefälliges Grinsen brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.
„Freut mich, dass du die Situation so witzig findest!“ Plötzlich wusste sie nicht mehr, wohin mit ihrer Wut. Sie war es leid, manipuliert und in die Ecke gedrängt zu werden. Mit einem lauten Aufschrei griff sie nach dem nächsten Gegenstand, der zur Hand war – einer kleinen Glasschale auf einem tiefen Tisch –, und schleuderte sie auf ihn zu. „Ich muss kurzweilig verrückt geworden sein, dass ich dich geheiratet habe, aber jetzt ist mein gesunder Menschenverstand zurückgekehrt, und ich will eine Scheidung!“
Blitzschnell fing Zahir die Schale auf und stellte sie ab, ehe er langsam auf sie zukam. Die Belustigung in seinem Blick wich Verärgerung sowie einem primitiven und existenziellen Verlangen, dass Erins Herz heftig zu klopfen begann. „Oh, nein“, knurrte er und packte sie am Arm, als sie schon flüchten wollte. „ Das ist es, was du willst, meine kleine Wildkatze – du hast bloß nicht den Mut, es zuzugeben.“
Rabiat riss er sie an seine Brust und bog sie nach hinten, sodass sie schon glaubte, ihr Rückgrat würde brechen. Ihre Augen weiteten sich angstvoll, als er den Kopf senkte. „Ich weiß nicht, was diesen plötzlichen Stimmungswechsel ausgelöst hat. Vielleicht hat die Trauung Erinnerungen an meinen Bruder geweckt, aber du hast freiwillig zugestimmt, mich zu heiraten, und nach der heutigen Nacht wirst du nicht mehr daran zweifeln, dass du jetzt meine Frau bist und nicht Faisals.“
Erins Protest verlor sich in der Leidenschaft von Zahirs Kuss. Seine Zunge drang zärtlich, aber bestimmt in sie ein, teilte ihre Lippen und erforschte sie mit solch meisterhafter Erotik, dass sie machtlos war gegen die aufwühlenden Gefühle, die er in ihr auslöste. Er war ihr Prinz, der Mann ihrer Träume, stark, atemberaubend, dominant – ein Mann, der die Mauern einreißen konnte, die sie errichtet hatte, um die sinnliche Frau dahinter zu entdecken, die sie so verzweifelt zu unterdrücken suchte.
Vage fragte sie sich, warum er so bitter geklungen hatte, als er von Faisal sprach. Beinahe musste sie annehmen, dass er ihr die Ehe mit seinem Bruder übel nahm. Doch die raue Eifersucht in seiner Stimme musste sie sich eingebildet haben.
„Das hier war unvermeidlich seit dem ersten Moment unserer Begegnung in Ingledean“, raunte er inbrünstig. Mit Schwung hob er sie auf seine Arme und trug sie zum Bett hinüber. „Du hast mich viel zu lange bis in meine Träume verfolgt“, murmelte er, ließ sie wieder auf den Boden gleiten und drehte sie mit dem Rücken zu sich, sodass er die kleinen Knöpfe ihres Brautgewandes öffnen konnte. „Ich weiß, dass du mein Verlangen teilst, kalila. Dein Körper kann nicht lügen – siehst du.“
Immer noch stand sie mit dem Rücken zu ihm, während er den Kaftan von ihren Schultern streifte, mit den Lippen über ihren Hals strich und die Hände um ihre nackten Brüste legte. Die rosigen Spitzen wurden sofort steif und zeugten von dem sinnlichen Verlangen, das sie erfasste. Es gelang ihr nicht, ein leises Stöhnen zu unterdrücken, als er sanft über die zarten Knospen strich.
Der Kaftan glitt zu Boden, und Erin stockte der Atem, als Zahir sie zu sich umdrehte und sie den nackten Hunger sah, der in seinen Augen brannte.
„Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe“, flüsterte er heiser. Beinahe andächtig zog er die Kämme aus ihrem Haar und vergrub die Hände in der roten
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