Verfuehrt von einem Traumprinzen
in der Wüste kampiere?“ Sie starrte ihn voller Entsetzen an. „Und ohne Kazim?“ Der Gedanke, so viel Zeit ausschließlich in Zahirs Gesellschaft zu verbringen, war geradezu beängstigend. „Was werden wir den ganzen Tag lang tun?“
Zahir warf den Kopf zurück und lachte laut. Erin hatte ihn bislang nur mit Kazim lachen gehört, und sie liebte den warmen, reichen Klang. Doch bei seinen nächsten Worten sank ihr das Herz.
„Schlafen, schätze ich“, entgegnete er gedehnt. „Es sind unsere Flitterwochen. Wir werden die Tage nutzen, um wieder zu Kräften zu kommen und uns auf die nächste Nacht vorzubereiten. Vielleicht erlaube ich dir, das Bett zu verlassen, um eine Runde durch den Pool zu schwimmen“, fügte er anzüglich hinzu, „aber die meiste Zeit wirst du entweder unter mir oder auf mir verbringen.“
Seine Stimme senkte sich zu einem heiseren Flüstern, das Erin einen Schauer über den Rücken jagte. „Du kannst den Deckmantel jungfräulicher Tugend jetzt fallen lassen“, erklärte er offen, als er sie unerwartet auf die Arme hob und kurzerhand in den Geländewagen setzte. „Qubbah mag in alten Traditionen verwurzelt sein, aber ich bin ein moderner Mann, und mir ist klar, dass du schon vor meinem Bruder Liebhaber gehabt haben wirst.“
Erin wäre am liebsten im Boden versunken. Als er neben sie auf den Fahrersitz glitt, starrte sie ihn mit großen, verängstigten Augen an. Ich hätte ihn niemals anlügen dürfen, dachte sie fieberhaft. „Zahir … ich muss dir sagen, dass …“
„Ist schon in Ordnung. Ich möchte keine detaillierte Liste deiner Liebhaber“, schnitt er ihr das Wort ab.
Er wusste selbst nicht, warum ihm die Vorstellung von Erin mit einem anderen Mann derart zu schaffen machte. Mein Gott, er sollte sich doch freuen, dass sie sexuelle Erfahrung besaß. Heute Nacht würde er all seine Fähigkeiten einsetzen und sie mit stürmischer Leidenschaft lieben, sodass er alle anderen Liebhaber aus ihrer Erinnerung löschte und sie nur noch an ihn dachte.
„Aber Zahir …“
„Lass gut sein, Erin. Ich habe keine Lust, deine Vergangenheit durchzugehen oder alle Frauen aufzuzählen, die mein Bett geteilt haben. Es würde den Großteil der Nacht in Anspruch nehmen“, fügte er mit überheblichem Grinsen hinzu, „und ich habe andere Pläne für die Nacht.“
Nach dieser Aussage fuhren sie in völligem Schweigen durch die Wüste – ein Schweigen, das für Erin unerträglich wurde. Irgendwann erreichten sie eine Oase. Ein riesiges Beduinenzelt ragte aus der Dunkelheit empor, umgeben von Palmen und erleuchtet von flackernden Öllichtern.
In einiger Entfernung standen weitere Zelte. Als Zahir Erins Blick folgte, erklärte er: „Die Unterkunft der Diener. Obwohl ich hier nicht viele beschäftige, sie haben alle die strikte Anweisung, uns nicht zu stören.“
Galant streckte er den Arm aus, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Trotz ihrer Bedenken reichte der kurze Körperkontakt aus, um eine glühende Hitze in ihrem Körper zu entfachen. Als er den Eingang zum Zelt öffnete, blickte sie sich überrascht um – überall sah sie bunte Kissen und farbige Teppiche. In der Mitte stand unter einem breiten Baldachin ein riesiges Bett, über das goldene Satinlaken gebreitet waren.
Das Ganze sah aus wie ein orientalischer Traum, und wenn dies eine richtige Ehe gewesen wäre, eine Liebesheirat, dann hätte sie das romantische Szenario begeistert. Doch Zahir hatte sie nur aus Pflichterfüllung geheiratet, und weil er Sex mit ihr haben wollte.
Die Panik, die sich seit der Trauung kontinuierlich in ihr aufgebaut hatte, brach sich nun endgültig Bahn. Ja, sie spürte Angst, schlicht und einfach. Mit stockendem Atem starrte sie Zahir an, der langsam die Knöpfe seines Hemdes löste. Beim Anblick seiner goldbraunen Haut und der harten Muskeln begann sie zu zittern.
„Zahir, diese ganze Farce war ein einziger Fehler.“
„Farce?“ Er runzelte leicht die Stirn, ließ sich aber nicht davon abhalten, das Hemd von den Schultern zu streifen, so dass es zu Boden fiel.
„Unsere Ehe“, versetzte Erin heftig. „Es war ein Fehler. Ich hätte nie zustimmen dürfen. Du hast Kazim benutzt, um mich zu erpressen, und das war wirklich wider wärtig.“
Selbst in ihren eigenen Ohren klang sie hysterisch, allerdings konnte sie nichts dagegen tun. Mit nacktem Oberkörper ähnelte Zahir einem Halbgott – doch er erwartete eine Nacht voller Leidenschaft mit einer Frau, die er für sexuell sehr erfahren hielt.
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