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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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grauen Strähnen zeigte, im Schein der Deckenlampe fast schwarz wirkte. “Ihr Gatte darf sich sehr glücklich schätzen.”
    “Ich bin nicht verheiratet, Mr. Vaughan”, antwortete Jane kühl.
    Prüfend betrachtete er sie. Sie wusste genau, was er sah: unscheinbares braunes Haar, streng aus dem Gesicht gekämmt und im Nacken mit einem schwarzen Band zusammengefasst, ein blasses Gesicht ohne Make-up, große braune Augen und eine zierliche Figur, die jedoch durch die cremefarbene Hemdbluse und den schwarzen Rock eher versteckt als betont wurde.
    So jedenfalls sah sie sich, wenn sie in den Spiegel blickte. Was ihr jedoch entging, war, dass ihr dichtes, schulterlanges Haar, das sie so rigoros bändigte, rötlich schimmerte und einen aufregenden Kontrast zu ihrem zarten Teint bildete. Auch hatte sie noch nie bemerkt, dass ihre Augen die Farbe alten Sherrys hatten und ihre vollen Lippen ausgesprochen sinnlich wirkten. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sie bewusst auf Make-up verzichtete.
    “Dazu kann man nur sagen”, antwortete Gabriel Vaughan und sah ihr weiterhin in die Augen, “dass dies zwar viele Männer hoffnungsfroh stimmen dürfte, für einen jedoch äußerst enttäuschend sein muss.”
    “Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, Gabriel, dass Sie mit Jane flirten?” Felicity lächelte ihm verschwörerisch zu.
    “Liebste Felicity, das weiß ich.” Gabriel betrachtete sie spöttisch.
    Flirten? Mit ihr, Jane? Das war doch nicht möglich! Wenn er nur wusste …
    Aber er wusste es ja nicht. Er hatte sie nicht erkannt, denn sonst hätte er sie nicht so bewundernd angesehen.
    Hatte sie sich so verändert? Natürlich, an ihrem Gesicht war die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Doch der eigentliche Grund, das musste sie zugeben, war ihre Haarfarbe. Vor drei Jahren hatte ihr Haar bis zur Taille gereicht und die Farbe reifen Korns gehabt. Sie war damals selbst überrascht gewesen, wie sehr die neue Frisur sie verwandelt hatte, denn ihre Augen wirkten jetzt dunkler und ihr Teint heller. Außerdem kannte Gabriel sie auch nur von Fotos.
    Ja, sie hatte sich äußerlich verändert, und das absichtlich. Aber erst jetzt, da Gabriel Vaughan sie nicht wieder erkannt hatte, wurde ihr richtig klar, wie gut ihr das Täuschungsmanöver geglückt war.
    Jane verscheuchte die Erinnerungen und schlüpfte wieder in ihre Rolle als Jane Smith, der rechten Hand reicher Gastgeberinnen. “Mr.
    Vaughan”, sagte sie langsam, aber bestimmt, “ich glaube, Sie verschwenden Ihre Zeit.”
    “Meine liebe Jane …” Ganz offensichtlich machte es ihm Spaß, sie beim Vornamen zu nennen, obwohl sie auf der formalen Anrede beharrte. “Ich bin dafür bekannt, dass ich genau das nicht tue.”
    Obwohl Jane keine Miene verzog, überfiel sie ein ungutes Gefühl, ein Gefühl, das sie schon seit drei Jahren nicht mehr gehabt hatte…
    “Kommen Sie, Gabriel!” Felicity lachte Und hakte sich bei ihm ein.
    “Ich dulde nicht, dass Sie Jane belästigen. Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen und noch einen Likör trinken. Jane hat noch zu tun und möchte bestimmt gern vor morgen früh Feierabend haben.
    Kommen Sie.” Sie zupfte energisch an seinem Ärmel. “Richard denkt sonst noch, ich wäre mit Ihnen durchgebrannt.”
    Gabriel Vaughan stimmte in ihr leises Lachen nicht ein. “Da kann Richard völlig beruhigt sein. Sie sind wunderschön, Felicity”, setzte er schnell hinzu, um nicht beleidigend zu wirken. “Aber Frauen, die anderen Männern gehören, haben mich noch nie interessiert. Sie sind für mich tabu.”
    Jane hielt den Atem an. O ja, Gabriel Vaughan, dachte sie, den Grund dafür kenne ich nur zu gut.
    “Felicity hat völlig Recht, ich habe wirklich noch viel zu tun”, warf sie schnell ein, damit die Situation nicht peinlich wurde. “Außerdem wird Ihr Kaffee kalt.” Sie drehte sich um, als sich die Tür öffnete und Paula und Rosemary vom Servieren zurückkamen. Das Timing war wirklich perfekt!
    Gabriel Vaughan würde die Küche jetzt bestimmt wieder verlassen.
    Sie hatte sich eingebildet, sie hätte die Vergangenheit endgültig vergessen, aber in diesem Moment hatte sie alles wieder deutlich vor Augen: die Bilder von Gabriel und ihr nebeneinander auf den Titelseiten der Illustrierten und die entsprechenden Berichte in den Tageszeitungen.
    Damals hatte sie nur weglaufen und sich verstecken wollen - was sie dann auch getan hatte. Trotzdem hatte Gabriel Vaughan sie jetzt gefunden, der Mann, der all ihre Gedanken beherrscht

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