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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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    “Natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen!” Felicity schüttelte über sich selbst den Kopf. “Ich war über die Entwicklung der Dinge nur so erleichtert, dass ich es Ihnen gleich berichten musste. Wir sprechen uns nachher noch.” Dann verschwand sie in einer Wolke teuren Parfüms wieder im Wohnzimmer.
    Jane schüttelte traurig den Kopf und widmete sich wieder dem Abwasch. Unter normalen Umständen hätten Felicity und sie Freundinnen werden können. Aber da ihr Leben nicht normal war, würde sie Felicity nie wieder sehen, obwohl sie sich so blendend mit ihr verstanden hatte - es sei denn, die Warners würden sie noch einmal als Köchin benötigen.
    Sie musste sich eingestehen, dass ihr Leben sonderbar war. Trotz ihrer hervorragenden Ausbildung - zu der glücklicherweise auch ein langes Praktikum in einer perfekt geführten Hotelküche in Frankreich gehört hatte - trennten sie doch Welten von Menschen wie den Warners.
    Ein eigenartiges Leben, aber ein Leben, mit dem sie zufrieden war, auch wenn sie sich manchmal sehr einsam fühlte.
    “Sie ist wirklich ein absoluter Schatz”, ließ sich plötzlich Felicitys Stimme auf dem Flur vernehmen. “Ich verstehe nicht, warum sie nicht ein Restaurant aufmacht. Es wäre bestimmt sofort der letzte Schrei.”
    Die Küchentür ging auf. “Jane, ich möchte Ihnen jemanden vorstellen, der sich in Ihre Kochkünste verliebt hat.”
    Es passierte ohne Vorwarnung. Nichts ließ Jane ahnen, dass sich ihr Leben zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren von Grund auf ändern sollte. Sie griff zu einem Tuch, trocknete sich die Hände ab und drehte sich dann freundlich lächelnd um. Sie erstarrte, als sie den Mann erblickte, mit dem Felicity sie bekannt machen wollte.
    Nein!
    Nicht er!
    Das durfte nicht sein!
    Sie war erfolgreich. Unabhängig. Frei.
    Sie konnte es nicht ertragen, dass all ihre Bemühungen umsonst gewesen sein sollten!
    “Jane, das ist Gabriel Vaughan. Gabriel, das ist unsere bezaubernde Köchin Jane Smith.” Felicity lächelte strahlend.
    Also war der Gabriel, von dem Felicity die ganze Zeit erzählt hatte, Gabriel Vaughan? Der Gabriel Vaughan?
    Natürlich war er es, daran bestand kein Zweifel. Er war älter geworden, so wie sie, Jane, auch. Aber sein Gesicht wirkte immer noch hart und verschlossen - und das, obwohl er lächelte.
    Dieses Lächeln wäre ihm bestimmt vergangen, wenn er sie erkannt hätte.
    “Hallo, Jane Smith”, sagte er.
    Er musste jetzt neununddreißig sein. Sein dunkles Haar war so lang, dass es seinen Hemdkragen berührte. Er hatte ein energisches Kinn, volle Lippen und eine lange, gerade Nase. Nur seine Augen passten nicht in dies arrogante Gesicht, denn sie erinnerten sie an das unwahrscheinlich blaue Wasser auf den Bahamas, wo sie in ihrem früheren Leben einst Urlaub gemacht hatte. Aber das war eine Ewigkeit her.
    “Oder darf ich Sie Jane nennen?” fragte er mit deutlich amerikanischem Akzent.
    Gabriel Vaughan trug einen Smoking und ein schneeweißes Hemd, scheinbar ohne sich seiner Eleganz bewusst zu sein. Mit seiner ungewöhnlichen Größe und seinem athletischen Körper wirkte er eher wie ein Sportler als ein Unternehmer. Jane, die nur knapp einssechzig maß, musste den Kopf zurücklegen, um ihm in die Augen sehen zu können. Obwohl Gabriel jetzt lächelte, war nicht zu übersehen, dass seine Züge in den letzten Jahren noch härter geworden waren.
    O Paul, dachte Jane unwillkürlich, wie konntest du dir nur einbilden, dich gegen solch einen Mann durchsetzen zu können?
    Wenn man dem glauben durfte, was die Zeitungen über diesen Mann berichteten, waren aber auch schon viele andere an Gabriel Vaughan gescheitert. Armer Richard Warner! Felicity hatte sich bestimmt zu früh gefreut.
    “Jane’ reicht”, sagte sie höflich, aber unverbindlich, denn so hatte sie in den letzten drei Jahren Situationen wie diese gemeistert. Sie war allerdings erstaunt, dass es ihr gelang, diesen Ton auch Gabriel Vaughan gegenüber anzuschlagen. Schließlich war er der Mann, der wie ein Wirbelsturm über ihr Leben hinweggebraust war und nur Trümmer hinterlassen hatte. Ob ihm das jemals bewusst geworden war?
    “Ich freue mich, dass Ihnen das Essen geschmeckt hat, Mr.
    Vaughan”, fügte sie hinzu und hoffte, es würde ihn veranlassen, sich mit der Gastgeberin wieder ins Wohnzimmer zurückzuziehen. Denn sie war mit ihren Nerven am Ende, so gelassen sie auch wirken mochte.
    Gabriel neigte leicht den Kopf, wobei sein dunkles Haar, das die ersten

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