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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Oh ...«
    Sie sah zu ihm. »Denkst du, das ist ein Motiv? Dass Kitty ihm gesagt hat, sie wolle das Kind loswerden ... haben Zigeuner da einen Kodex oder so etwas?«
    Er erwiderte ihren Blick. »Die meisten Männer haben da einen Kodex oder so etwas.«
    Sie wurde rot. »Ja, natürlich - aber du weißt doch, was ich meine.«
    »Allerdings, aber ich glaube, du vergisst da etwas.«
    Sie hob die Augenbrauen.
    »Die Zeit. Kitty muss in London schwanger geworden sein, nicht hier. Und Arturo war nicht in London.«
    »Ach.« Ihre Miene hellte sich auf. »Natürlich. Also kein Grund für Arturo, ihr etwas zu tun.«
    »Keinen, den ich sehe. Und was Dennis angeht, selbst wenn man unerwiderte Liebe unterstellt, muss er gewusst haben, dass Arturo etwas mit Kitty hatte. Daher kann ich nicht glauben, er könnte sich eingebildet haben, Chancen zu haben. Und wieder: Warum sie umbringen?«
    »Ich habe mich heute mit einer Zofe darüber unterhalten, wie die Dienstboten Kitty sahen. Das Mädchen ist hier aus der Gegend und hat ihr ganzes Leben auf dem Besitz verbracht. Die junge Frau kennt alle und ist alt genug, einen aufziehenden Skandal zu wittern. Es gibt keinen Hinweis, dass sie so etwas wenigstens vage für möglich gehalten hätte - sie hat mir sogar gesagt, dass die Dienstmädchen alle Angst hatten, einer der Gentlemen könnte der Mörder sein, dann aber von der Haushälterin beruhigt wurden mit der Versicherung, es seien die Zigeuner gewesen.«
    Er schnaubte. »Die Zigeuner. Die sind immer die besten Sündenböcke.«
    »Besonders, wenn sie ihre Zelte abbrechen und weiterziehen.« Sie machte eine Pause, überlegte. »Ich frage mich, ob der Mörder, wer auch immer es ist, daran gedacht hat?«
    »Ich würde sagen, er rechnet damit - wenn die Zigeuner mitten in der Nacht wegziehen, wäre das ein wahrer Segen.«
    Sie sahen beide eine Weile lang auf den See; der Wind kräuselte das glasklare Wasser. Minuten vergingen, dann seufzte Portia.
    »Die Glossups. Wir haben alle bis auf Oswald auf unserer Liste gelassen, sogar Lady Glossup. Was denkst du, warum sollte einer von ihnen Kitty umbringen? Sie halten es jetzt schon drei oder mehr Jahre lang mit ihr aus. Hier sind auch die Archers. Warum sie umbringen - und besonders, warum gerade jetzt? Es muss schon ein sehr guter Grund vorliegen.«
    »Zwei Gründe«, antwortete er mit flacher, ausdrucksloser Stimme. »Zum einen wäre da die Scheidung - ein Thema, mit dem Henry sich erst seit Kurzem und gezwungenermaßen auseinandersetzt. Zum Zweiten das Baby, das sie trug und das nicht von ihm war, aber, wenn es geboren worden wäre, der nächste Glossup-Erbe geworden wäre. Sie sind vielleicht nicht von so hohem Rang wie die Cynsters oder Ashfords, aber die Familie Glossup ist beinahe ebenso alt - sie sind sehr wohl ein angesehenes, vornehmes Haus.«
    »Aber sie wollte das Kind doch gar nicht bekommen - da war sie fest entschlossen.«
    »Du hast sie das ihrer Mutter erzählen hören - wie viele andere wussten davon?«
    Portia spreizte die Hände. »Wie viele andere wussten überhaupt, dass sie ein Kind erwartete?«
    »Nur die, denen sie es erzählt hat, und die, denen es weitererzählt wurde.«
    Portia rümpfte die Nase. »Ich habe es Lady O. gesagt und dir.«
    »Genau. Und dann sind da noch die Dienstboten - sie hören mehr, als wir glauben.«
    »Der Haushalt muss gewusst haben, dass Kitty und Henry praktisch getrennt lebten.«
    »Was bedeutet, dass es nicht zu verbergen war, dass das Kind, das Kitty erwartete, nicht von ...«
    Als er abbrach, schaute Portia ihn an, dann verzog sie das Gesicht. »Wenn das Baby kein Glossup war - was sehr wahrscheinlich ist - dann wäre das schon schlimm genug gewesen, aber was, wenn es doch ein Glossup war?«
    »Schimmer, was, wenn es keiner war, Kitty das aber behauptet hätte?«
    »Nein - du vergisst etwas. Sie wollte das Kind nicht austragen.«
    »Das hatte ich nicht vergessen.« Sein Ton war eisig. »Falls sie den Vater überreden wollte - oder jemanden, der der Vater sein könnte, beziehungsweise jemanden, der es keinesfalls sein konnte -, dass es nur klug wäre, ihr zu helfen, das Kind abzutreiben ...« Er fing Portias Blick auf. »Welch besseren Weg gäbe es, James oder Harold oder sogar Lord Netherfield dazu zu bewegen, ihr zu helfen, wenn sie behauptete, das Kind sei ein Glossup, nur eben nicht von Henry.«
    Portia starrte ihn an, und ihre Augen wurden groß. »Du meinst... Sie würde James sagen, es sei Harolds, oder Harold, es sei James oder Lord

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